Der folgende Text ist die deutsche Übersetzung von Guy McPhersons wissenschaftlicher Arbeit über den Klimawandel, die man im englischen Original auf seiner Seite Nature Bats Last nachlesen kann. Es ist keine maschinelle Übersetzung, sondern wir haben diese Arbeit nach bestem Wissen übersetzt, da es uns zu wichtig war, um eventuelle Missverständnisse durch Übersetzungsprogramme in Kauf zu nehmen. Dieser Text ist die Basis für Guy McPhersons Einschätzung der weiteren Entwicklung der Menschheit und für seine philosophischen Werke. Das erste dieser Werke, „Going Dark“, werden wir in Kürze in deutscher Übersetzung herausbringen. Wir werden den folgenden Text auch als kostenloses eBook veröffentlichen, damit es etwas komfortabler zu lesen ist.
Überblick und Update über den Klimawandel
Zuletzt aktualisiert – voraussichtlich zum letzten Mal – am 2. August 2016.
Das Große Massensterben löschte mindestens 90% der Arten auf der Erde aus,
weil die globale Durchschnittstemperatur vor etwa 252 Millionen Jahren abrupt
anstieg.Die überwiegende Mehrheit des komplexen Lebens starb aus.Auf der Basis von Informationen
aus den konservativsten verfügbaren Quellen steuert die Erde in naher Zukunft auf
eine ähnliche oder sogar eine höhere globale Durchschnittstemperatur zu.Die jüngsten und in
naher Zukunft auftretenden Temperaturanstiege treten mindestens eine
Größenordnung schneller auf (oder werden auftreten) als die schlimmsten
Anstiege aller früheren Massensterben.Der Lebensraum für menschliche Tiere verschwindet
weltweit, dabei hat der abrupte Klimawandel noch kaum begonnen.In naher Zukunft wird
der Lebensraum für den Homo sapiensverschwunden sein.Kurz danach werden
alle Menschen sterben.
Es gibt keinen Präzedenzfall in der Geschichte des Planeten für Ereignisse,
die sich heute entfalten.Daher ist es nicht ratsam, sich auf frühere Ereignisse zu verlassen, um die
nahe Zukunft vorherzusagen.
*****
Ich werde oft beschuldigt, die Informationen in diesem ständig wachsenden
Aufsatz nach dem Prinzip des Rosinenpickens zusammenzutragen.Ich bekenne mich
schuldig und nehme dazu in diesem Aufsatz vom 30. Januar
2014 Stellung. Meine Kritiker konzentrieren sich in der Regel auf mich und
meinen Mangel an Renommee in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, worauf ich
mit den Worten von John W. Farley antworte: “Der
wissenschaftliche Fall hängt nicht vom Autoritätsgrad des Zitates ab, egal wie angesehen
die Autorität sein mag.Der Fall hängt von experimentellen Beweisen, Logik und Vernunft ab. “Mit
anderen Worten, hören Sie auf, den Boten ins Visier zu nehmen.
Eine russische Version dieses Aufsatzes, die sich auf sich selbst
verstärkende Rückkopplungseffekte konzentriert, wurde von Robin Westenra und
Kollegen hier zur Verfügung
gestellt. Eine immer wieder aktualisierte, polnische Version ist hier verfügbar.
Der amerikanischen Schauspielerin Lily Tomlin wird folgender Ausspruch zugeschrieben:
„Egal, wie zynisch Sie werden, es reicht nie aus, um mitzuhalten. “Mit Bezug
auf die Klimawissenschaft werden meine eigenen Bemühungen, auf dem Laufenden zu
bleiben, jede Woche von neuen Daten, Modellen und Einschätzungen überholt.Es scheint, egal wie düster
die Situation ist, es wird immer noch schlimmer, wenn ich die neuesten
Berichte überprüfe.
Die Reaktion von Politikern, den Leitern von Nichtregierungsorganisationen
und den führenden Köpfen in der Wirtschaft bleibt die gleiche, auch wenn sie
mit Sicherheit den gesamten Inhalt dieses Aufsatzes kennen.Sie stecken im nasskalten
Sumpf der Nichtigkeit fest.Margaret Beckett, ehemalige
britische Außenministerin, sagte im September 2008 bei BBC America über den Klimawandel:
„Wird es unseren Kindern schaden?Wird es unseren Enkeln schaden?Es ist tatsächlich bereits
heute ein Problem für uns.“ Wie es Halldor Thorgeirsson, Senior Director bei
der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen,am 17. September
2013 formulierte: „Wir scheitern als internationale Gemeinschaft.Wir sind nicht auf dem
richtigen Weg.“ Dies sind die Leute, die über unseren direkten Kurs in die
Katastrophe Bescheid wissen und vermutlich etwas dagegen unternehmen könnten (und
sei es nur, Alarm zu schlagen).Tomlins Satz ist niemals treffender, als beim
Nachdenken über das Streben nach einem weiteren Dollar auf Kosten des Lebens
auf der Erde.
Schlimmer als die oben erwähnten Trolle sind die Medien.Die Medien, die vollständig
in der Hand von privaten und staatlichen Unternehmen sind, tänzeln weiter um
das Thema Klimawandel herum.Gelegentlich wird ein unverblümter Artikel
veröffentlicht, der jedoch in der Regel in die falsche Richtung weist, z.B. der
Vorschlag, Klimaforscher und Aktivisten zu töten (z.B. James Delingpoles
hasserfüllter Artikel vom 7. April 2013 im Telegraph~). Die bedeutenden Mainstream-Medien
führen die Öffentlichkeit routinemäßig in die Irre.
Mainstream-Wissenschaftler reden die Botschaft regelmäßig klein, mit
vorhersagbarem Ergebnis.Wie wir seit Jahren wissen,spielen
Wissenschaftler fast unvermeidlich die Auswirkungen des Klimas herunter (James Hansen
bezeichnete dieses Phänomen in seinem Artikel über den Anstieg des Meeresspiegels
als „wissenschaftliche Zurückhaltung“ (24. Mai 2007 in Environmental
Research Letters). Ein Artikel in der
Onlineausgabe von Nature Climate Change vom 27. Juni 2016 bestärkt
die Idee des wissenschaftlichen Konservatismus, indem er herausstreicht,
dass durch die
Anlehnung an die historischen Aufzeichnungen seit den 1860er Jahren gut ein
Fünftel der globalen Erwärmung schlicht fehlt.
In manchen Fällen werden
Wissenschaftler von ihren Regierungen auf aggressive Weise mundtot gemacht. Britain’s Die britische Royal
Society begann im Jahr 2014, die
wissenschaftlichen Beobachtungen über das Methan in der Arktis aktiv zu
ignorieren und Kanada lässt die
Veröffentlichung bestimmter Informationen zum Klimawandel nicht länger zu (s. auch in diesem Bericht
vom 20. August 2015). Selbst
Museen sind nicht vor Fehlinformationen über die Klimawissenschaft sicher, um
die Liebhaber fossiler Brennstoffe zu beschwichtigen, wie AlterNet in seiner
Ausgabe vom 17. Juni 2014 berichtet. Ich will aber keine
Verschwörung unter den Wissenschaftlern implizieren.Die Wissenschaft wählt
den konservativen Ansatz und die akademische Welt wählt den extremen
Konservatismus.Diese Leute machen nur sehr ungern auf sich aufmerksam, vor allem nicht,
indem sie darauf hinweisen, dass die gesamte Zivilisation bedroht sein könnte,
ganz zu schweigenvon der zeitnahen Bedrohung für unsere gesamte Spezies (die meisten könnten
sich nicht noch weniger um andere Spezies scheren).Egal wie düster die
Wahrheit ist, sie finden immer eine andere, nicht ganz so schlimme Version. Unterstützung
findet dieses Konzept in einem Artikel des Global
Environmental Change aus dem Februar 2013 der darauf
hinweist, dass Wissenschaftler die Auswirkungen des Klimawandels regelmäßig
unterschätzen, „indem sie auf dem Pfad des geringsten Dramas herumirren“ (s.
auch Übersichten zu diesem Phänomen vom 21. Mai 2014 und vom 15 Juli 2014, letztere vom US
National Research Council, wie von Truth-out berichtet). Sogar die klimatische
Reaktion auf Treibhausgase war zu konservativ, wie die Online Ausgabe von
Nature Climate Change am 14. Dezember 2015 berichtet. Selbst der oft
konservative Robert Scribbler weist in seinem
Aufsatz vom 18. Juli 2014 darauf hin: “Die CARVE-Studie der NASA ist seit
einem Jahr stumm. Die Universität von Maryland hat aufgehört, öffentlich
zugängliche AIRS-Methandatenmessungen zu veröffentlichen. Die NOAA-ESRL-Methankolbenmessdaten
wurden seit Mitte Mai nicht mehr aktualisiert, möglicherweise aufgrund
mangelnder Finanzierung und sogar Gavin Schmidt von der NASA GISS schweigt über
das Thema, das in letzter Zeit so viele unangenehme Kontroversen ausgelöst hat.
(Der Blog Apocalypse 4 Real antwortete am 24. Juli 2014 auf Scribbler, die Antwort finden
sie hier.) Schmidt verstärkte
im Oktober 2014 seine Bemühungen, die Arbeit anderer Wissenschaftler mit
unbegründetem, unprofessionellem Verhalten zu diskreditieren. Sein Irrsinn offenbarte
sich in einem Interview für die Ausgabe
des Esquire vom August 2015 in einem
einzigen Satz: “Es gibt keine tatsächlichen Beweise dafür, dass sich in der
Arktis etwas dramatisch anderes abspielt, außer die Tatsache, dass es fast
überall schmilzt.”
Darüber hinaus beschleunigt sich die Konsolidierung der wissenschaftlichen
Verlagsbranche mit den erwarteten, gewinnabhängigen Ergebnissen. Ein Artikel,
veröffentlicht in der Ausgabe von PLoS
One vom 10. Juni 2015 basierend auf 45 Millionen Dokumenten,
die im Zeitraum 1973-2013 im Web of Science indiziert wurden, fand heraus, dass
auf die fünf erfolgreichsten Verlage mehr als die Hälfte der kürzlich
veröffentlichten Artikel entfällt.
Fast jeder, der diese Worte liest, hat ein berechtigtes Interesse daran,
nicht an den Klimawandel denken zu wollen, was auch erklärt, warumdie Leugner des
Klimawandels gewonnen haben. Einer gründlichen
Analyse der Union of Concerned Scientists aus dem Juli
2015 zufolge, wurden sie von der Fossilbrennstoffindustrie unterstützt und
finanziert, aus deren Memos „jahrzehntelange Desinformation hervorgeht –
eine gezielte Kampagne zur Täuschung der Öffentlichkeit, die bis heute andauert.“
Der investigative Journalist Lee Fang deckt in seinem Artikel
für The Intercept vom 25. August 2015, eine
Verbindung zwischen dem Anwalt und Klimawandelleugner Christopher Horner und big
coal (der Kohleindustrie) auf. Horner ist ein Anwalt, der behauptet, dass die
Erde abkühlt, der in der wissenschaftlichen Gemeinschaft dafür bekannt ist,
Klimaforscher mit rücksichtslosen Ermittlungen und öffentlicher Verhöhnung geradezu
zu hetzen und der Wissenschaftler häufig als „Kommunisten“ und Betrüger
verspottet.
Horner ist ein regelmäßiger Gast bei Fox News und CNN und war in den
letzten zehn Jahren mit einer Reihe von Think Tanks und juristischen
Organisationen verbunden.Er hat Untersuchungen gegen Klimaforscher gefordert, die mit dem IPCC (Intergovernmental
Panel on Climate Change) und der NASA verbunden sind und Klimaforscher an
großen Universitäten im ganzen Land mit Anfragen überschwemmt, von denen
Kritiker behaupten, sie seien nur dazu bestimmt, sie von ihrer Arbeit ablenken.
Die Insolvenzanmeldung vom 20. August 2015 von Alpha Natural Resources,
einem der größten Kohleunternehmen in Amerika, umfasst Einzelposten für alle
Auftragnehmer und Zuschussempfänger des Unternehmens.Unter ihnen sind
Horner mit seiner Privatanschrift sowie die Free Market Environmental Law
Clinic, in der er als leitender Anwalt tätig ist.
Es sind nicht nur die Wissenschaftler, die den Schaden unterschätzen.Es ist auch die
Wissenschaft selbst.Betrachten wir zum Beispiel Informationen, gewonnen durch Satelliten, die einem Bericht des Journal
of Climatevom
März 2015 zufolge, deutlich die Temperatur der mittleren Troposphäre unterschätzen. “Kurz gesagt, die
Erde erwärmt sich, die Erwärmung verstärkt sich in der Troposphäre, und
diejenigen, die erwas anderes behaupten, liegen ziemlich sicher falsch.”
Gegen die entsprechende Summe werden einige Universitätsprofessoren die
Leugnung des Klimawandels vorantreiben. Laut der Ausgabe
des Guardian vom8. Dezember 2015, “ergab ein Undercover-Test von
Greenpeace, dass zwei prominente Klimaskeptiker auf Stundenbasis angeworben
werden konnten, um Berichte zu verfassen, in denen die Gefahren der globalen
Erwärmung in Frage gestellt werden.“ Die fraglichen Professoren sind William
Happer, Inhaber des Cyrus-Fogg-Brackett Lehrstuhls für Physik an der Universität
von Princeton and Frank Clemente, emeritierter Professor für Soziologie an der
Pennsylvania State University.
Beyond Linear Change
Man sagt mir oft, dass die Erde unmöglich empfänglich genug sein kann, als
dass es für uns einen Unterschied machen würde. Aber, wie schon die Schlagzeile von Skeptical
Science vom 27. Mai 2014 betont, waren “schnelle Veränderungen des
Klimas in der Vergangenheit unseres Planeten tödlicher als Einschläge von
Asteroiden.” Es stimmt: Der Klimawandel ist tödlicher als Asteroiden.
Wie üblich zu spät, räumt das Intergovernmental Panel on Climate Change
(IPCC) in einem Bericht,
veröffentlicht am 27. September 2013 ein, dass die globale Erwärmung ohne
Geoengineering nicht rückgängig gemacht werden kann. Das IPCC gehört zu den
konservativsten wissenschaftlichen Gremien der Welt und seine Berichte werden
unter politischem Druck ganz ‚erheblich‘ verwässert.” Am 22. April
2014 betiteln Truth-out ihre Einschätzung korrekterweise: “Der
Bericht des IPCC hängt seine Hoffnungen an Phantasie-Technologie.” Das
Magazin Time schließt sich zwei Tage später an, mit der verzweifelten
Schlagzeile: “Chef der NASA: Die Zukunft der Menschheit hängt von der Mission zum
Mars ab” (zunächst noch: Gewächshäuser auf
dem Mars). Wie in Earth System
Dynamics vom 5. Dezember 2013 und von phys.org im Folgenden
aufgezeigt, ist es
unwahrscheinlich, dass die bekannten Strategien des Geo-Engineering erfolgreich
sein werden (vgl. auch hier: “Geo-Engineering des
Klimas kann nicht einfach dazu benutzt werden, die globale Erwärmung
rückgängig zu machen“). “Versuche, die
Auswirkungen der globalen Erwärmung durch die Injektion von reflektierenden Partikeln
in die Stratosphäre umzukehren, könnte die Situation noch verschlimmern”, so die in Environmental
Research Letters vom 8. Januar
2014 veröffentlichte Studie. Darüber hinaus, wie in der Ausgabe des
Journal of Geophysical Research: Atmospheres vom Dezember 2013 beschrieben, könnte
Geo-Engineering die Erde zwar erfolgreich abkühlen, würde aber auch die
Niederschlagsmuster auf der ganzen Welt durcheinanderbringen. In der Arktis
„gehen jegliches Meereis und jeglicher Schnee infolge von Geo-Engineering
innerhalb eines Jahrzehnts verloren“, so ein Bericht des Journal
of Geophysical Research: Atmospheres vom 15. Februar 2014. In der Ausgabe der Environmental
Research Letters vom 17. Februar 2014 wird betont, dass darüber hinaus
die „Gefahr einer plötzlichen und gefährlichen Erwärmung durch die großflächige
Implementierung von SRM (Solar Radiation Management) besteht.“ Eine Woche
später folgt dann dieser Satz aus einer Studie, veröffentlicht in Nature
Communication in der Ausgabe vom 25.
Februar 2014 und in Live Science: “Pläne die von der
globalen Erwärmung verursachte Verwüstung durch gezielte Manipulation des
Erdklimas zu minimieren, sind entweder relativ nutzlos oder verschlimmern die
Situation noch”. Schließlich folgt noch ein weiterer Schlag für die
Technokraten, online auch veröffentlich am 25. Juni 2014 in Nature
Climate Change: Eine große Gruppe internationaler und hoch angesehener
Forscher kommt zu dem Schluss, dass Geo-Engineering den Klimawandel nicht aufhalten
wird. Auch die U.S. National
Academy of Sciences legt mit einem Bericht vom 10. Februar 2015 nach, der die Schlussfolgerung
zieht, dass Geo-Engineering keine tragfähige Lösung für die Klimakrise
darstellt. Eine Analyse in Europa kam
in einem Gutachten, veröffentlicht am 16. Juli 2015 zum gleichen Ergebnis. Wie sich
herausstellt, ist die Öffentlichkeit auch nicht beeindruckt: Das Forschungsergebnis, veröffentlicht in Nature
Climate Changeam
12. Januar 2014, “deckt auf, dass die öffentliche Gesamtbewertung von Klima Manipulation
negativ ist.“ Trotz der weit verbreiteten
amerikanischen Ignoranz gegenüber der Wissenschaft schätzt die
Öffentlichkeit Geo-Engineering genauso richtig ein, wie es die Wissenschaftler
tun, und genau gegensätzlich zu den Techno-Optimisten.
Unbeeindruckt von den Beweisen und der öffentlichen Meinung klittern einige
Wissenschaftler einfach weiter und verdeutlichen, dass die progressive
Perspektive oft bedeutet, sich dem Rand der Klippe zu nähern. Wie der New Scientist
in seiner Ausgabe vom 27. November 2014 berichtete, haben erste
Versuche, den Planeten durch Geotechnik zu kühlen, bereits Gestalt angenommen
und könnten in zwei Jahren beginnen.
Das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) arbeitet mit einem sehr konservativen Prozess und erstellt aus
mehreren Gründen sehr konservative Berichte, darunter das Versäumnis,
relevante, sich selbst verstärkende Rückkopplungseffekte zu erwähnen (worauf
die Washington Post am
1. April 2015 hinwies). Danach pfuschen weltweit die
Regierungen an den Berichten herum, um auch ja übertrieben
optimistische Ergebnisse zu gewährleisten, wie ein Mitarbeiter
dieses Prozesses berichtete (vgl. auch Nafeez Ahmeds
Bericht vom 14. Mai 2014 im Guardianund ein Bericht vom 3.
Juli 2014 in der National Geographic). Laut David Wasdells Analyse vom Mai 2014, die eine Kritik am
anhaltenden Aberwitz des IPCC enthält, „liegt die aufgrund der gegenwärtigen
Konzentration von atmosphärischen Treibhausgasen vorhergesagte Erhöhung der
Gleichgewichtstemperatur bereits bei über 5° Celsius.“ Ich sehe keine Möglichkeit
für den Menschen, einen solchen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zu
überleben.
Wasdells Analyse
aus dem September 2015 enthält mehrere bemerkenswerte
Schlussfolgerungen:
1. „Aktuelle Schätzungen der Klimasensitivität durch Computer sind
gefährlich niedrig,” was enthüllt, dass
2. „ein achtfacher Anstieg des CO2 zwingend ist (ganz im Gegensatz
zur Verdreifachung, die der Klimamodell-Computer des IPCC vorhergesagt hat).
3. „Die 2° Zieltemperaturgrenze ist viel zu hoch angesetzt” und
4. „Der menschengemachte Wandel ist mindestens 100-mal schneller als zu
irgendeinem Zeitpunkt in den Paleo-Aufzeichnungen.“
Fazit des Berichts: „Es ist kein Kohlenstoffbudget verfügbar.Selbst für das 2°
Celsius-Ziel ist es bereits massiv überschritten.“
Einen weiteren Beweis für den konservativen Charakter des IPCC findet man
in einem Bericht im Journal of
Geophysical Research: Oceans vom 8. Januar 2016, mit dem Schwerpunkt auf der
Erwärmung des Nordwestatlantiks: „Die fünfte Einschätzung der
projizierten, globalen und regionalen Änderung der Meerestemperatur durch das
IPCC basiert auf globalen
Klimamodellen, die nur eine sehr groben Ozean- und Atmosphärenauflösung (∼100 km) verwenden.Im Nordwestatlantik
weist die Gesamtheit globaler Klimamodelle aufgrund einer falschen Darstellung
der Position des Golfstroms eine warme Tendenz der Meeresoberflächentemperatur
auf.Bestehende Prognosen zum Klimawandel basieren daher auf einer
unrealistischen regionalen Ozeanzirkulation. Hier vergleichen wir Simulationen
und eine atmosphärische CO2-Verdopplungsreaktion von vier globalen
Klimamodellen mit unterschiedlicher Ozean- und Atmosphärenauflösung und finden
heraus, dass das Klimamodell mit der höchsten Auflösung (~10 kmMeer, ~50 km Atmosphäre) die Zirkulation und
Wassermassenverteilung im Nordwestatlantik am genauesten darstellt. Die CO2-Verdopplungsreaktion
dieses Modells zeigt, dass sich die Temperatur im Nordwestatlantik-Schelf im
oberen Bereich (0–300 m) fast doppelt so schnellwie in den gröberen Modellen und fast dreimal
so schnell wie im globalen Durchschnitt erwärmt.“
Weniger als zwei Wochen später, beschäftigt sich ein Bericht in den
Geophysical Research Letters vom 19. Januar 2016 mit dem Problem von Superstürmen wie Sandy
durch den Einfluss eines wesentlich wärmeren Atlantiks. Die Zusammenfassung des
Berichts enthält die folgenden Zeilen: „wir glauben, dass mögliche Reaktionen von
Superstürmen wie Sandy auf den Einfluss eines wesentlich wärmeren Atlantiks in
zwei Gruppen aufgeteilt werden können. In der ersten Gruppe ähneln die Stürme
dem heutigen Sandy…, mit dem Unterschied, dass sie viel stärker sind, mit einem
Anstieg des Peak Power Destructive Index (PDI) um 50–80%, von Starkregen um
30–50% und einer Verdoppelung der maximalen Sturmgröße (MSS). In der zweiten
Gruppe verstärken sich die Stürme ganz erheblich… mit einem Anstieg des
maximalen PDI um 100–160%, starkem Regen um 70–180% und einer mehr als
verdreifachten MSS im Vergleich zum heutigen Supersturm Sandy.“
Ein schrittweiser Wandel ist keinesfalls garantiert. Die U.S. National
Academy of Sciences wies im Dezember 2013 darauf hin: „Die Geschichte des
Klimas auf unserem Planeten, wie sie in Archiven wie Baumringen,
Ozeansedimenten und Eiskernen nachzulesen ist, ist durch große Änderungen
gekennzeichnet, die sich im Laufe der Zeit schnell vollzogen haben, innerhalb
von Jahrzehnten bis hin zu nur wenigen Jahren.“ Dieser Bericht vom Dezember
2013 greift zurück auf
einen Bericht der Wood Hole Oceanographic Institution, der mehr als ein
Jahrzehnt früher veröffentlicht wurde. In der Ausgabe vom
September 2012 von Global Policy, kommt Michael
Jennings zu der
Schlussfolgerung, dass „eine ganze Reihe sich selbst verstärkender
Rückkopplungsmechanismen, wie zum Beispiel massive Methanlecks unter der
Wasseroberfläche des arktischen Ozeans, aktiviert wurden und wahrscheinlich
nicht mehr aufzuhalten sind.“ In einem daran anschließenden Interview
mit Alex Smith auf Radio Ecoshock, räumt Jennings ein, dass „das Erdklima
bereits die schlimmsten Szenarien übersteigt.“ Truth-out legt am 18. März 2014
nach: Der „Klimawandel” ist nicht das kritischste Problem, dem die Gesellschaft
heute gegenüber steht; es ist der abrupte Klimawandel.” Die Skeptical Science kommt
am 2. April 2014, mit dem Aufsatz “Alarmierende neue Studie macht den heutigen
Klimawandel mit den schlimmsten Massensterben der Erdgeschichte vergleichbarer.”
endlich in der Realität an. Die Schlussfolgerung dieser konservativen Quelle:
„Bis vor kurzem galt das Ausmaß des Massensterbens während des Perm als zu
massiv, seine Dauer als viel zu lang und seine Datierung als zu ungenau, als
dass ein sinnvoller Vergleich mit dem heutigen Klimawandel möglich wäre.Aber jetzt nicht
mehr.” Im Januar 2015 kommt ein Bericht in der gedruckten Ausgabe des Magazins
Progress in Physical Geography hinzu, dessen Zusammenfassung mit
folgendem Satz endet: „Alle Beweise deuten darauf hin, dass die meisten
langfristigen Klimaveränderungen nicht schrittweise, sondern eher mit
plötzlichen, sprunghaften Anstiegen auftreten.“ Die Brisbane Times kommt
am 18. August beim Thema des abrupten Klimawandels an: “Lassen Sie es uns
deutlich sagen: Wenn diese Methanausbrüche weiter zunehmen, besteht die Gefahr,
dass sie den Planeten in eine beschleunigte oder außer Kontrolle geratene globale
Erwärmung treiben.Als dies vor 50 Millionen Jahren das letzte Mal geschah, stiegen die
globalen Temperaturen um geschätzte 9 bis 10 Grad.Im gegenwärtigen
Kontext würde dies das Ende der weltweiten Nahrungsmittelversorgung bedeuten.” Robert
Scribbler stimmt letztendlich am 29.
Oktober 2014 in den Aufschrei ein: „Es ist klar, dass die Reaktionen auf
das menschliche Anheizen der Atmosphäre jetzt deutlich sichtbar werden unddassdadurch auf jährlicher
Basis Beweise für eine stärkere Freisetzung aus einigen Quellen vorgelegt
werden.” Die Daily Kos fasst
Beweise, die einen abrupten Klimawandel nahelegen, am 14. März 2015 mit einem
Artikel unter der Überschrift, „Auf der Erde ist alles für eine
rasche Erwärmung bereit“ zusammen. Ein Bericht, den Proceedings of the
National Academy of Sciences am 12. Oktober 2015 online veröffentlichte, stellt fest: “„Plötzliche
Veränderungen des Meereises, der ozeanischen Strömungen, des Landeises und der
Reaktionen des terrestrischen Ökosystems….Eine besonders große Zahl dieser
Veränderungen wird bereits für Erwärmungsgrade unter 2° vorhergesagt.” Dieser
letzte Bericht war der Mittelpunkt eines Artikel vom 15 Oktober in der Washington
Post. Ein im gleichen Monat, am 15. Oktober 2015, erschienener Artikel in Paleoceanography unterstützt
die These des abrupten Klimawandels: „Diese Aufzeichnung zeigt, dass die
klimatischen Verschiebungen während des letzten, großen Abschmelzens der
Gletscher zu einem frühen Zeitpunkt und sehr schnell stattgefunden haben
(erklärte Co-Autor Kennett, emeritierter Professor am Department of Earth
Science der Universität von Kalifornien in Santa Barbara). Bei einer
Veränderung von insgesamt 13 Grad Fahrenheit, trat eine Verschiebung von 7 bis
9 Grad fast direkt zu Beginn auf.”
Das California Climate Change Symposium fand am 24. und 25. August 2015 in
Sacramento statt. Dessen Schlussfolgerung wurde in der
Titelschlagzeile des Daily Breeze vom 25 August 2015 vermeldet: „Kalifornische
Klimaforscher schlagen beim Symposium Alarm: Es gibt keinen Ausweg.“
Susanne Moser, eine führende Klimaforscherin aus Santa Cruz, wurde im
Artikel wie folgt zitiert: „Wir brauchen umwälzende Veränderungen.Wir brauchen nicht
noch mehr Studien, sondern wir müssen die Dringlichkeit kommunizieren…Wir können nicht ewig
weiter debattieren.” Eine Wissenschaftlerin, die zugibt, dass wir zu einem
bestimmten Thema nicht noch mehr Nachforschungen brauchen, ist völlig verblüffend.
Phasen regionaler Erwärmung während der letzten 56000 Jahre wurden am 7. August 2015 in
Science beschrieben und führten zum erwarteten “unerwarteten” Ergebnis: “Überraschenderweise
besteht zwischen schnellen, mit warmzeitlichen Ereignissen verbundenen
Klimaveränderungen und dem regionalen Ersetzen / Aussterben wichtiger
genetischer Kladen oder Arten von Megafauna ein starker Zusammenhang.” Kurz
gesagt, „es verheißt
nichts Gutes für das zukünftige Überleben der Megafauna Populationen dieser
Welt”. In dieser Studie bezieht sich Megafauna auf Tiere über 45 kg.Vergleichbar damit, jedenfalls
der Zusammenfassung
eines Berichts vom 17. Juni 2016 in Science Advances zufolge, „sind die Ursachen
für das Aussterben der Megafauna des späten Pleistozäns (beginnend vor 60000
Jahren bis vor 11650 Jahren, nachfolgend bezeichnet mit 60 bis 11,65 ka (kiloanno od. tsd.)) weiterhin
umstritten. Allerdings fallen die Hauptphasen sowohl mit der Ankunft des
Menschen, als auch mit dem Klimawandel auf der ganzen Welt zusammen.Amerika bietet die
einzigartige Gelegenheit, diese Faktoren zu entwirren, da die Besiedlung durch
den Menschen innerhalb eines engen Zeitrahmens (~ 15 bis 14,6 ka) stattfand,
jedoch während gegensätzlicher Temperaturentwicklungen auf jedem Kontinent.… Wir können eine
begrenzte Phase des Aussterbens der Megafauna vor 12.280 ± 110 Jahren
identifizieren, etwa 1.000 bis 3.000 Jahre nach dem ersten Auftreten
menschlichen Lebens in der Region.Obwohl die Menschen unmittelbar vor
einer Kältephase ankamen, kam es erst nach dem Ende der Kaltzeit, demAntarktischen
Kälterückfall, zu einem Aussterben und die
anschließende Erwärmungsphase begann etwa ein bis dreitausend Jahre später.Die dank des
patagonischen Materials größere Datentiefe zeigt, dass die Abfolge von
Klimaereignissen und Massensterben in Nord- und Südamerika zeitlich umgekehrt
war, aber in beiden Fällen kam es erst zu einem Aussterben der Megafauna, als
die Anwesenheit des Menschen und die Klimaerwärmung zusammenfielen.”
Wie von Robert Scribbler
am 22. Mai 2014 berichtet, „stiegen die weltweiten Anomalien der Meeresoberflächentemperaturen auf
erstaunliche +1,25 Grad Celsius über den bereits wärmeren Durchschnitt der
Jahre 1979 bis 2000.Diese Abweichung liegt bei etwa 1,7 Grad Celsius über dem Niveau von 1880 –
ein außergewöhnlicher Wert, der signalisiert, dass die Welt möglicherweise in
eine schnelle Erwärmungsphase eintritt.” Im Juli 2015 war der Ton in Scribblers Schriften alarmierend
geworden – im Einklang mit der Situation – obwohl er sich immer noch weigerte,
die Möglichkeit des menschlichen Aussterbens zu akzeptieren, da er weiterhin am 2° Celsius-Ziel festhielt.
Jetzt, wo der abrupte Klimawandel ins wissenschaftliche Lexikon
vorgedrungen ist, sind die entsetzlichen Nachrichten, veröffentlicht in Science am 25. Juli 2014, nicht mehr zu
übertreffen. „Die Studie fand
heraus, dass die Synchronisation zweier, regionaler Systeme genau dann begann,
als sich das Klima schrittweise erwärmte. Nach der Synchronisation, entdeckten
die Forscher wilde Schwankungen, die die Veränderungen noch verstärkten und
sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem abrupten Erwärmungsereignis von
mehreren Grad steigerten.” Ein Anstieg der globalen
Durchschnittstemperatur um „mehrere Grad innerhalb weniger Jahrzehnte“
erscheint mir und allen anderen mit einer Neigung zu Biologie problematisch. Wie
acht Tage später inNature
Climate Change berichtet wurde, hat die rasche Erwärmung des
Atlantiks, wahrscheinlich verursacht durch die globale Erwärmung, die
pazifischen Äquatorial-Passatwinde mit einem Turbolader ausgestattet.
Gegenwärtig haben die Winde ein noch nie in den Aufzeichnungen, die bis in die
1860er Jahre zurückreichen, dagewesenes Niveau erreicht. Wenn dieses Phänomen
verschwindet, werden schnelle Veränderungen wahrscheinlich einen plötzlichen
Anstieg der globalen, durchschnittlichen Oberflächentemperaturen beinhalten.
Ein Bericht in Nature
Communications vom 10. November 2015 meldet, dass die
Geschwindigkeit vergangener Phasen des Klimawandels unterschätzt worden sein
dürfte.Die Zusammenfassung kommt zu der Schlussfolgerung: „Eine Übersicht über 194
veröffentlichte, ozeanische und kontinentale Temperaturveränderungen vom
Ordovizium (vor 476 Millionen Jahren) bis zur Gegenwart, liefert ein
ganzheitliches Bild der tatsächlich möglichen Größenordnung und Geschwindigkeit
von Erwärmungs- und Abkühlungsperioden entlang einer Reihe von Messzeiträumen
im Verlauf der Erdgeschichte.Wir zeigen, dass Größenordnungen und Veränderungsraten
der geologischen Temperaturen in dieser Zusammenstellung eine zeitliche
Skalierung des Potenzgesetzes aufweisen, wodurch hervorgehoben wird, wie
kurzfristig die Klimavariabilität unter dem Alias (sic)
geologischer Daten erfolgt.Infolgedessen wird die tatsächlich mögliche
Geschwindigkeit historischer Klimawandelereignisse häufig unterschätzt, was
unser Verständnis der relativen Geschwindigkeit (und die Heftigkeit) des
altertümlichen wie des jüngsten Klimawandels beeinträchtigt.“ In diesem Fall
erzählt der Titel der Arbeit schon die ganze Geschichte:„ Die höchstmögliche
Grade des Klimawandels werden in den geologischen Aufzeichnungen systematisch
unterschätzt.“
Ein Artikel,
veröffentlicht am 9. März 2015 in der Onlineausgabe von Nature Climate
Change legt nahe, dass wir am Rande eines
„kurzfristigen Anstiegs der Temperaturänderungsrate“ stehen. In diesem Fall
bedeutet dieses „kurzfristig“ bis 2020. Wie in der Zusammenfassung angegeben,
„stellen wir fest, dass die Entwicklungen beim Ausstoß von Treibhausgasen und
Aerosolen das Ökosystem der Erde nun in Richtung eines Ordnung bewegen, das in
Bezug auf die Veränderungsraten über mehrere Jahrzehnte hinweg zumindest in den
letzten 1.000 Jahren beispiellos ist.“ „Die Freisetzungsrate von anthropogenem
Kohlenstoff ist in den letzten 66 Millionen Jahren beispiellos“, so der Titel eines Aufsatzes aus der
Onlineausgabe von Nature Geoscience vom
21. März 2016. Die Zusammenfassung
eines Artikels in Science vom 8. April
2016 folgert: „Die Klimaveränderungen während des PETM
(Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum) erfolgten über längere Zeiträume als die des
anthropogenen Klimawandels.Die Auswirkungen des letzteren können daher sogar noch
schwerwiegender sein.”
Denjenigen, die den abrupten Klimawandel leugnen, gehen die Argumente aus.Wir befinden uns
mitten im abrupten Klimawandel.Dieses Ereignis hat höchste Priorität, wie in der oben
genannten Veröffentlichung Nature Communications berichtet wird.Sogar Stimmen aus den Massenmedien kommen mittlerweile
in der Realität des abrupten Klimawandels an. Ein Artikel in der Ausgabe vom
11. Januar 2016 des Magazins TheNew
Yorker weist auf die
Schnelligkeit hin, mit der sich das Klima ändern kann, was zu einer großen
Zahl toter Menschen führt: „Eine der wichtigsten Erkenntnisse der jüngsten
Studien ist, dass sich das Klima schnell und unerbittlich ändern kann, wenn es
sich ändert.Es ist möglich, dass während der Lebensspanne eines Menschen der
Meeresspiegel steigt und Eisschelf abbricht, und wenn dies der Fall ist, kann
nichts von dem, was als nächstes passiert, für selbstverständlich angesehen
werden.Die klimatischen Aufzeichnungen sind voller plötzlicher Katastrophen.” Laut
einem Bericht der
Onlineausgabe von Proceedings of the National Academy of Sciences
vom 22. Februar 2016 schreitet der Anstieg
des Meeresspiegels mit der höchsten Geschwindigkeit in den letzten 28
Jahrhunderten voran. Und laut einem Bericht der
Onlineausgabe von Geophysical Research Letters7 March 2016 werden
rekordverdächtige heiße Jahre demnach bereits seit den 1930er Jahren dem
anthropogenen Klimawandel zugeschrieben.
Wie das Grist Magazin
am 6. Juli 2016 titelte, “hofft New York City, dass eine drei
Meter hohe Mauer es vor dem steigenden Meeresspiegel retten kann.” Ich würde
weder auf Hoffnung, noch auf Gebete oder Einhörner setzen. Und New York City
wird in den kommenden Jahren aufhören zu existieren.
Einem Artikel in
Earth System Dynamics, veröffentlicht am 10. März 2016 zufolge werden Geo-Ingenieure
nicht in der Lage sein, mit dem ansteigenden Meeresspiegel fertig zu werden. Der vorgeschlagene
Ansatz, Wasser aus dem Meer zu pumpen und als Eis auf dem antarktischen
Kontinent zu speichern, wird den Anstieg des Meeresspiegels nicht hinauszögern.Solange das Meerwasser
nicht über enorme Entfernungen mit enormen Energiekosten gepumpt wird,
beschleunigt die Strategie nur den Fluss der Gletscher und alles landet wieder
im Meer.
Eine Studie, veröffentlicht am 10.
November 2015 in Nature Communications, präsentiert
„geomorphologische Daten, die die Existenz eines großen vergrabenen
Paläodrainage-Netzwerks an der mauretanischen Küste belegen.“ Am gleichen
Tag stand in einem Artikel im Guardian zu
lesen: „Unter dem ausgetrockneten Sand Mauretaniens wurde ein riesiges Flussnetz
entdeckt, das einst über Hunderte von Kilometern Wasser durch die Westsahara
führte.… Möglicherweise ist vor 5.000 Jahren zuletzt Wasser durch die Kanäle
geflossen.“ Der Guardian zitiert Russell Wynn vom National
Oceanography Centre in Southampton, der an dieser Studie nicht beteiligt war: „Menschen
können den Klimawandel, und wie schnell er abläuft, manchmal nicht begreifen.“
Ein Artikel in der Printausgabe der Zeitschrift Arctic, Antarctic, and
Alpine Research, der voraussichtlich im Februar 2016 erscheinen wird, berichtet von
einem massiven Verlust an Eis in der Eishöhle des Mauna Loa auf Hawaii. Die Eishöhle wurde
1978 vermessen und 2011 von den Autoren dieser Studie wiederentdeckt.
Umfangreiche Messungen zwischen 2011 und 2014 werden in der Zusammenfassung wie
folgt zusammengefasst: „Das ewige Eis blockiert immer noch die Lavaröhre am abschließenden
Ende, aber eine früher vorhandene, große Eisfläche (ca. 260 Quadratmeter) ist mittlerweile
verschwunden.Ein sekundäres Mineral, das sich an den Höhlenwänden abgelagert hat, wird
als Ergebnis früherer, dauerhafter Eishöhe gedeutet.“
Laut einem Artikel der Hawaii News Now vom 28. Dezember 2015, enthielt ein 1978 im
Limestone Ledger veröffentlichter
Artikel eine akribische Karte der 656 Fuß langen Höhle und wichtige
Informationen darüber, wo dauerhaftes Eis gefunden wurde.Nach der Lektüre fiel
den Forschern jedoch schnell etwas auf: Die Untersuchung von 1978, die Fotos
enthielt, zeigte eine zusammenhängende, begehbare Eisfläche (bekannt als
„Eisbahn“) und große Eisblöcke.Im Gegensatz dazu zeigte die neue Untersuchung der
Höhle durch das Team weit weniger dauerhaftes Eis.Das Team sagte, dass die
„Eisbahn“ verschwunden war, als sie ihre mehrjährige Analyse
durchführten.Alle damals bekannten Eisblöcke waren ebenfalls weggeschmolzen.Und die Eisflächen an
den Wänden sind jetzt eher saisonal als ganzjährig.Kurz gesagt, das
Forscherteam stellte fest, dass in drei Jahrzehnten ein Großteil des Eises in
der Eishöhle verschwunden war.
Ein Bericht in der
Onlineausgabe von Nature Geoscience vom
4. Januar 2016verdeutlicht noch mehr den raschen Fortschritt der
gegenwärtigen Veränderungen des atmosphärischen Kohlendioxidgehalts im
Vergleich zu früheren Ereignissen, sogar derjenigen, von den man lange glaubte,
dass sie durch rasche Veränderungen charakterisiert sind. „Während des ozeanischen,
anoxischen Ereignisses im Aptium vor etwa 120 Millionen Jahren,
… trat der Anstieg der CO2-Konzentrationen über mehrere Zehn- bis Hunderttausend
Jahre hinweg auf.“ Der Vorstellung, dass sich dieses Ereignis sehr schnell
ereignete, widerspricht der
Hauptautor des Berichts: „Die Veränderung scheint jedoch viel
langsamer, über Hunderttausende von Jahren, abgelaufen zu sein, nicht wie heute
nur über Jahrhunderte, in denen die menschliche Aktivität den atmosphärischen
Kohlendioxidgehalt erhöht.“ Mit anderen Worten „schnell“ in Bezug
auf prähistorische, fossile Aufzeichnungen ist nichts im Vergleich zu heute.
Ein Artikel in der Ausgabe vom 3. Februar 2016 vonNaturefindet den lang
gesuchten „schlagenden Beweis“ in Bezug auf die
Kohlenstoffspeicherung in der Tiefsee. Wie sich herausstellt, wurde Kohlenstoff
in den Tiefen des südlichen Ozeans gespeichert, als der atmosphärische
Kohlendioxidgehalt recht niedrig war. Eine weitere Bestätigung wurde am 9. Mai 2016 von
Nature Communicationsveröffentlicht: In den vergangenen 800.000 Jahren der Klimageschichte
gingen die Übergänge von Eiszeiten und Phasen der Eisschmelze immer mit einer
signifikanten Reduzierung des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre
einher. Es fiel dann von 280 auf 180 ppm (parts per million). Woher
diese große Menge Kohlendioxid kam und durch welche Prozesse das Treibhausgas
wieder in die Atmosphäre gelangte, ist umstritten. Der genannte Aufsatz
berichtet über ein großes Kohlendioxid-Reservoir in einer Tiefe von 2000 bis
4300 Metern im Südpazifik und rekonstruiert die Details seiner
Gasemissionsgeschichte.
Gesamtdarstellung
des Aussterbens
Wenn Sie zu beschäftigt sind, um die unten aufgeführten Beweise zu lesen, hier
nur das Fazit: Auf einem Planeten, der 4° Celsius heißer als am Ausganspunkt (dh.
zu Beginn der industriellen Revolution, allgemein als 1750 anerkannt) ist, ist
alles was wir tun können, uns auf das Aussterben des Menschen vorzubereiten (Oliver Tickells
2008 Darstellung im Guardian). Tickell verfolgt dabei
einen konservativen Ansatz, da Menschen niemals bei einer globalen Temperatur
von 3,3° Celsius über dem Ausganspunkt oder noch darüber lebten. Ich kann mir
kein Szenario vorstellen, in dem die globale Durchschnittstemperatur so rapide
ansteigt und gleichzeitig der Lebensraum für den Menschen erhalten bleibt. Auch
der australische Klimaforscher Clive Hamilton, legt man seine
Antwort vom 17. Juni 2014 auf Andrew Revkins, auf reiner Phantasie basierendem
Hopium zugrunde, kann dies nicht. Laut dem Bericht der Weltbank von 2012, “Dreht die Heizung
herunter: Warum eine 4° Celsius wärmere Welt vermieden werden muss” und einer fundierten
Einschätzung des “BP Energie Prognose
2030”, die Barry Saxifrage für den Vancouver Observer zusammengestellt hat, führt unser Weg
direkt zur 4°-Celsius-Marke. Die konservative Internationale
Energieagentur wirft in diesem Video vom
Juni 2014 (ab der 25. Minute) bezüglich der Vermeidung der 4°-Celsius-Marke das
Handtuch. Auf der 19. Konferenz der Vertragsstaaten der
UN-Klimarahmenkonvention (COP 19), die im November 2013 in Warschau, Polen,
stattfand, warnte Klimaprofessor Mark Maslin: „Deshalb planen wir bereits für eine
Welt mit 4° Celsius: Weil wir uns genau darauf zubewegen. Ich kenne keine
Wissenschaftler, die das nicht glauben.” Unter den angesehenen Klimawissenschaftlern,
die eine um 4° Celsius wärmere Welt für unvermeidlich halten, die
ausschließlich auf atmosphärischem Kohlendioxid basiert, ist auch der Professor
Dr. Peter Wadhams, Professor für Ozeanphysik und Leiter der Abteilung für die
Physik des Arktischen Ozeans der Abteilung für Angewandte Mathematik an der
Universität von Cambridge. Er sagt (nach 51 Sekunden in diesem Video vom 8. August 2014): „Das Kohlendioxid,
das wir in die Atmosphäre abgeben und das jetzt 400 ppm übersteigt, reicht bereits
aus – wenn nicht noch mehr hinzugefügt wird – um die globalen Temperaturen am
Ende tatsächlich um etwa vier Grad zu erhöhen.“ Das Elend des Planeten wird durch dieses Thesenpapier vom 16.
Dezember 2013 aus Proceedings of the National Academy of Sciences noch vergrößert, da es zu dem Schluss
kommt, dass die irdische Vegetation bei 4° Celsius nicht mehr in der Lage
ist, atmosphärisches Kohlendioxid zu binden. Ein Artikel vom 6.
Dezember 2015 der Washington Postbesagt: “Ohne Eingreifen der Regierung,
[sagten] Experten von Exxon, werden die Durchschnittstemperaturen relativ
sicher um katastrophale (deren Wortwahl, nicht meine) 5° Celsius steigen, wobei
auch Anstiege von 6 oder 7 Grad oder sogar noch mehr durchaus möglich sind.”
Ich bin mir nicht sicher, was es bedeuten soll, für 4° Celsius (auch
bekannt als Aussterben) zu planen. Ich bin auch nicht beeindruckt, dass
zivilisierte Wissenschaftler behaupten, dafür zu planen. Aber ich weiß, dass
wir menschliche Tiere sind, und ich weiß, dass Tiere Lebensraum benötigen, um
zu überleben. Wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, Nahrung anzubauen oder die
Trinkwasserversorgung sicherzustellen, werden die Menschen von der Bühne
des Planeten abtreten, wie schließlich auch der wissenschaftliche Mainstream realisierte.
Science vom
2. Oktober 2015: Eine stabile Nahrungskette war
entscheidend für die wenigen Arten, die das schlimmste Massensterben in der
Geschichte des Planeten überlebten. Selbst 10-Jährige wissen, dass der
Klimawandel in den Startlöchern steht, um das Aussterben der Menschheit auszulösen,
wiein diesem kurzen Video
angedeutet wird, das am 16. November 2015 gepostet wurde. Auch Wikipedia
akzeptiert die Beweise für das bevorstehende Aussterben des Menschen, wie die
Bildunterschrift der unten stehenden Abbildung zeigt.
Bildunterschrift:
Ein CO2 Level von 550 ppm korreliert mit einem Anstieg der Temperatur um 9
Grad, der in früheren Zeiten gereicht hat, um sich selbst verstärkende,
klimatische Rückkopplungseffekte auszulösen, die zum Massensterben an der
Perm-Trias-Grenze führten, das etwa 95% aller Arten auslöschte. Noch
besorgniserregender ist, dass das derzeitige Level von atmosphärischem Methan (>1820ppb)
das kurz bevorstehende Aussterben der Menschheit nahe legt.
Laut Colin Goldblatt, Autor einer Studie, die am 28.
Juli 2013 in der Onlineausgabe von Nature Geoscienceveröffentlicht wurde, ist „der außer
Kontrolle geratene Treibhauseffekt möglicherweise viel einfacher anzustoßen,
als bisher angenommen.“ Darüber hinaus wurde in der Ausgabe von
Science vom 1. August 2013 darauf hingewiesen, dass sich in naher
Zukunft das Erdklima schneller ändern wird als jemals zuvor in den letzten 65
Millionen Jahren. Dies eingeschlossen und ohne Berücksichtigung der großen und
wachsenden Anzahl von sich selbst verstärkenden Rückkopplungseffekten, die wir
in der letzten Zeit ausgelöst haben, lässt es der Anstieg der
globalen Durchschnittstemperatur um 5° Celsius vor 55 Millionen Jahren in einer
Zeitspanne von nur 13 Jahren (im Folgenden stark untermauert
durch diesen Artikel aus
der Onlineausgabe von Nature Geoscience vom 15. Dezember 2014und dann in Frage
gestellt von diesem Artikel aus
dem Januar 2015) so aussehen, als stünden dem weisen Affen schwere
Zeiten bevor. Diese Schlußfolgerung ignoriert auch noch das langlebige, unglaublich
starke Treibhausgas, das am 9. Dezember 2013 von Forschern der Universität von Toronto
entdeckt wurde: Perfluortributylamin (PFTBA) ist als Treibhausgas in der Atmosphäre 7100-mal
stärker als Kohlendioxid und bleibt dort Hunderte von Jahren. Sie ignoriert
auch die Unumkehrbarkeit des Klimawandels: Die Erdatmosphäre
wird mindestens für die nächsten 1.000 Jahre das derzeitige Erwärmungspotenzial
der atmosphärischen Kohlendioxidkonzentration aufweisen, wie uns am 28. Januar 2009 die Proceedings of the National Academy of Sciences nahelegt. Die maritime Situation ist ähnlich katastrophal: Die
Titelschlagzeile des Guardian vom 16. Juli 2015 schreit geradezu: „Erwärmung
der Ozeane durch den Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten, sagen
US-Wissenschaftler” als Antwort auf den jährlichen
Klimabericht 2014. Laut einem Artikel, der in der Ausgabe vom 3. August
2015 von Nature Climate Change veröffentlicht wurde, „wurde die
Entfernung von Kohlendioxid (CDR) aus der Atmosphäre vorgeschlagen, um die
globale Erwärmung und die Übersäuerung der Ozeane zu mildern. … Wenn wir uns auf
pH-Wert, Temperatur und gelösten Sauerstoff konzentrieren, stellen wir fest,
dass die CO2-Emissionen der Vergangenheit auch nach mehreren Jahrhunderten des
CDR-Einsatzes eine erhebliche Hinterlassenschaft in der Meeresumgebung
darstellen würden. Mit anderen Worten, selbst wenn es möglich wäre, würde es
nicht ausreichen, um den erlittenen Schaden der Ozeane zu überwinden.“
Schließlich und viel zu spät wirft der New Yorker am
5. November 2013 eine relevante Frage auf: Ist es zu spät, um
sich auf den Klimawandel vorzubereiten? Die Geological
Society of London schließt sich der „Zu-wenig-zu-spät-Bande“ mit der Feststellung vom
10. Dezember 2013 an, dass das Erdklima möglicherweise
doppelt so empfindlich gegenüber atmosphärischem Kohlenstoff ist, wie bisher
angenommen. Der New Scientist legt im März 2014 noch nach, als er feststellt dass die
Erwärmung des Planeten weitaus empfindlicher auf die atmosphärische
Kohlendioxidkonzentration reagiert als in früheren Berichten angegeben. Wie
gewohnt und auch erwartet, erreichten die
Kohlendioxidemissionen 2013 erneut einen Rekordwert, im fünftheißesten
Jahr seit Bestehen (seit 1850). Das Gleiche gilt für 2014 und 2015, die
neuen Hitzerekordhalter aller Zeiten. Die vorherigen drei heißesten Jahre
(2010, 2005 und 2007) waren von El Niño-Ereignissen beeinflusst, die eine
kurzfristige Erwärmung der Erdatmosphäre verursachten.
Bildunterschrift:
Änderungsrate der Temperatur heute (rot) und im PETM (blau). Die Temperatur
stieg im PETM aufgrund der langsamen Freisetzung von Treibhausgasen (etwa 2
Milliarden Tonnen pro Jahr) stetig an. Heute werden durch die Verbrennung
fossiler Brennstoffe jedes Jahr 30 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in die
Atmosphäre freigesetzt, was zu einem unfassbaren Temperaturanstieg führt.
Abbildung von: http://www.wunderground.com/climate/PETM.asp?MR=1
Alle oben genannten Informationen enthalten noch nicht einmal die
exzellente Arbeit von Tim Garrett, die darauf hinweist, dass nur ein vollständiger
Zusammenbruch den außer Kontrolle geratenen Treibhauseffekt noch verhindern
kann. Zu diesem Ergebnis kam Garrett in einem Artikel, der 2007 eingereicht
wurde (persönliche Mitteilung) und im November 2009
online von Climatic Change veröffentlicht wurde (Der Aufschrei
von kultivierten Wissenschaftlern zögerte die offizielle Veröffentlichung bis
Februar 2011 hinaus). Der Artikel wird von der wissenschaftlichen Gemeinschaft
nach wie vor weitgehend ignoriert (seit seiner Veröffentlichung weniger als
dreißig Mal zitiert). Unterstützung fand Garretts Arbeit schließlich in der
breiteren wissenschaftlichen Community mit einem Artikel, der in
der Online-Ausgabe der Proceedings of the
National Academy of Sciences vom 15. Juli 2015 veröffentlicht wurde. Eine spätere Antwort
auf Garretts Arbeit war jedoch die zu erwartende, wie in einem Artikel in
der Ausgabe von Nature Climate Change vom 4. April 2016 erläutert wird: „Dies unterstreicht
die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung des Wirtschaftswachstums in einer Welt
mit limitierten CO2-Emissionen und der Senkung der Kosten von Auffang-Maßnahmen,
wie der groß angelegten CO2 –Entfernung, in jeder ambitionierten, den Verbrauch
maximierenden Strategie zur Begrenzung des Spitzenwertes.“
Ted Turner ging Garrett dabei voraus. Am 2. April 2008 wies
er in der Charlie Rose Show darauf hin, dass die weitere
Verbrennung fossiler Brennstoffe „Selbstmord ist.“
Laut Yvo de Boer, Exekutivsekretär der
Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen im Jahr 2009, als die Versuche,
auf dem Klimagipfel in Kopenhagen eine Einigung zu erzielen, am Bruch zwischen
industrialisierten Nationen und Entwicklungsländern scheiterten, „ist der
einzige Weg, dass eine Einigung 2015 das 2-Grad-Ziel noch erreichen kann, die
gesamte Weltwirtschaft zum Erliegen zu bringen.“ Die Politiker sind endlich auf
dem Stand von Tim Garretts hervorragender Arbeit über den Klimawandel angekommen.
In einem Interview mit der
Novemberausgabe 2015 von The Atlantic, erklärte der reichste Mann der Welt,
Bill Gates, dass der Privatsektor zu egoistisch und ineffizient sei, um
effektive Energiealternativen zu fossilen Brennstoffen zu produzieren. Und
gerade er sollte es wissen.
Die Associated
Press titelt am 1. Dezember 2014: „Klimagelder für
Kohle unterstreichen das Fehlen von Regelungen durch die UN.“ Der Artikel
hebt die Schwierigkeiten hervor, mit dem Einsatz von Mitteln, die mit der industriellen
Zivilisation verknüpft sind, eine von dieser industriellen Zivilisation
verursachte Notlage zu bewältigen: „Klimafinanzierung ist von
entscheidender Bedeutung für jedweden globalen Klimavertrag und die reichen
Länder haben dafür im Hinblick auf die UN-Klimagespräche, die am Montag in
Lima, Peru, wieder aufgenommen werden, Milliarden Dollar zugesagt. Allerdings
gibt es keine überwachende Behörde, die sicherstellt, dass das Geld so effektiv
wie möglich ausgegeben wird. Es gibt nicht einmal eine einheitliche Definition,
was Klimafinanzierung überhaupt ist.“ Das Fazit dieses Artikels: Etwa eine
Milliarde Dollar, die zur Eindämmung des Klimawandels vorgesehen war, wurde für
die Finanzierung von Kohlekraftwerken verwendet, den schlimmsten
Kohlendioxidemittenten der Welt.
In einem Bericht für die Arctic News Group schlußfolgert John
Davies: „Die Welt steht wahrscheinlich am Beginn eines außer Kontrolle geratenen Treibhauseffektes,
der noch vor 2040 das Leben der meisten Menschen auf der Erde beenden wird.“ Er
betrachtet nur die atmosphärische Kohlendioxidkonzentration, und nicht auch
noch die vielen, sich selbst verstärkenden Rückkopplungseffekte, die weiter unten
beschrieben werden. Sam Carana befasst sich am 28. November 2013 nur mit einem
dieser Rückkopplungseffekte – der Methanfreisetzung aus dem Arktischen Ozean – und erwartet
globale Temperaturanomalien von bis zu 20° Celsius bis 2050 (eine Anomalie
ist eine Fehlentwicklung oder Abweichung vom langfristigen Durchschnitt). Es
ist kein Wunder, dass atmosphärisches Methan angesichts seines dramatischen
Anstiegs in den letzten Jahren eine solche globale Katastrophe auslösen kann,
wie Carana am 5.
Dezember 2013 in der folgenden Abbildung erläutert hat.
Sollten wir also glauben, dass unsere ungemein weite, geographische
Verbreitung es uns ermöglichen könnte, das Aussterben zu vermeiden, rückt
diese Überschrift
eines Artikels vom 1. August 2015 in Nature Communicationsdie Dinge ins rechte
Licht: „Die geografische Verbreitung hat am Ende der Trias-Krise keine
Resilienz für das Aussterben von Landwirbeltieren geschaffen.“ Die Studie
bezieht sich dabei auf ein Massensterben vor etwa 200 Millionen Jahren.
Auch eine Änderung unserer Ernährungsgewohnheiten wird nicht helfen. Eineam 24. November
2015 in Environment Systems and Decisions veröffentlichte Studie
besagt, dass die Umstellung von einer typischen US-amerikanischen auf eine
gesündere Ernährung auf der Grundlage der USDA- Ernährungsrichtlinien
von 2010 die Umweltzerstörung nur beschleunigen wird. Es scheint,
dass auch Vegetarismus Folgen nach sich zieht, insbesondere einen großen
CO2-Fußabdruck. In diesem Fall führt die Umstellung von „typisch“ auf
„empfohlen“ zu einem Anstieg des Energieverbrauchs um 43%. „Dies ist in erster
Linie auf die USDA-Empfehlung für eine höhere Kalorienaufnahme durch Obst,
Gemüse, Milchprodukte und Fisch/Meeresfrüchte zurückzuführen, die pro Kalorie
einen relativ hohen Ressourcenverbrauch haben und hohe Emissionen freisetzen.“
Außerirdische werden uns wahrscheinlich auch nicht vor uns selbst
retten. Ein Artikel in
Astrobiology vom 20. Januar 2016 weist darauf hin, dass das Leben
auf anderen Planeten wahrscheinlich kurz wäre und sehr schnell aussterben würde.
Umgekippt
Beim Thema Kipppunkte haben wir 2007 bei ca. 0,76 Grad Erwärmung bereits den
Rubikon überquert. Zu diesem Zeitpunkt hatte laut David Spratts ausgezeichnetem Bericht vom September
2013 („Ist das Klima bereits gefährlich?“), nicht nur das arktische Meereis seinen
Kipppunkt überschritten, sondern auch die grönländische Eisdecke war kurz
davor, ihn zu erreichen. Währenddessen bewegte sich auch die Arktis auf ein
eisfreies Meer im Sommer zu (die U.S. Navy prognostiziert
eine eisfreie Arktis im Sommer 2016. Der Glaziologe Jason Box, ein Experte
für grönländisches Eis, stimmt zu, dass die Situation düster ist. Box wurde am 5. Dezember
2012 in einem Artikel des Guardianzitiert: „Im Jahr 2012 überschritt Grönland
eine Schwelle, an der zum ersten Mal eine vollständige Oberflächenschmelze in
den höchsten Lagen der sogenannten Trockenschneezone auftrat. … Wenn also
Grönland die Schwelle überschreitet und die Schmelze in den oberen Höhen wirklich
beginnt, wird es sich nicht wirklich davon erholen, außer das Klima kühlt
über einen längeren Zeitraum deutlich ab, was im Moment aber nicht sehr
wahrscheinlich ist.“ (Im Januar 2013 zog Box die
Schlussfolgerung, dass ein Anstieg des Meeresspiegels um 69 Fuß –
21 Meter – unumgänglich ist.) Ein Bericht in Science vom 10. Juli 2015 stellt fest,dass ein Anstieg der
globalen Durchschnittstemperatur um 1° bis 2° Celsius mehrmals zu einem raschen
Anstieg des Meeresspiegels während der letzten 3 Millionen Jahre beigetragen
hat. Tatsächlich haben sich, wie in Global Policy im September 2013
angegeben, „wegen der durch Treibhausgasemissionen erhöhten Temperaturen eine Reihe
von sich selbst verstärkenden Rückkopplungsmechanismen, wie z.B. massive
Methanleckagen aus dem Arktischen Ozean, in Gang gesetzt und sind
wahrscheinlich nicht mehr aufzuhalten.“ Im Dezember 2013
hatte sich das Abschmelzen des grönländischen Eises im Vergleich zu den
vorherigen Jahren verfünffacht, und das IPCC räumte ein, dass seine früheren
Schätzungen viel zu konservativ waren. Fortgesetzter Konservatismus wird auch
durch Forschungsergebnisse untermauert, die am 16. März 2014
in Nature Climate Changeveröffentlicht wurden, und aufzeigen, dass das
Abschmelzen des grönländischen Eises etwa ein Sechstel des jüngsten
Anstiegs des Meeresspiegels ausmacht und weiterhin durch Forschungsergebnisse
aus der Nature
Geoscience vom 18. Mai, die belegen,dass Grönlands eisige
Regionen durch warmes Meerwasser infolge des Klimawandels weitaus verwundbarer
sind, als gedacht. In der Online-Ausgabe
der Science vom 12. November 2015
erschien ein Artikel mit dem Titel: “Schneller Rückzug des Zachariæ Isstrøm im
Nordosten Grönlands.” Die Zusammenfassung lautet: „Nach
acht Jahren des Zerfalls seines Schelfeises trat der Zachariæ Isstrøm, ein
bedeutender Gletscher im Nordosten Grönlands, der das Eis-Äquivalent für einen
Anstieg des Meeresspiegels um 0,5 Meter besitzt, im Herbst 2012 in eine Phase
des beschleunigten Rückzugs ein. Die Beschleunigungsrate seiner
Eisgeschwindigkeit verdreifachte sich, das Abschmelzen des verbleibenden
Eisschelfs und die Ausdünnung des auf Land aufliegenden Teils verdoppelten sich
und an seiner Aufsetzlinie kalbt er mittlerweile.
Wärmere Luft- und Meerestemperaturen verursachten die Ablösung des Gletschers
seiner stabilisierenden Schwelle und seinen schnelles Rückgang entlang eines
abfallenden, maritimen Bettes. Sein Nachbar gleichen Volumens, der
Nioghalvfjerdsfjorden, schmilzt ebenfalls schnell ab.“ In einem Artikel
in The Cryosphere vom 18. November 2015 wird darauf hingewiesen, dass in Grönland,
aufgrund der raschen Erwärmung des Klimas, die Intensität der Sommerschmelze
nicht mehr um ihren langfristigen Mittelwert schwankt, sondern stattdessen
früher außergewöhnliche Ereignisse zur Normalität werden. Laut einer
Veröffentlichung in der Ausgabe von Climate
of the Past vom 4. Dezember 2015 ziehen sich die Gletscher Grönlands
mindestens doppelt so schnell zurück, wie zu jeder Zeit in den vergangenen 9.500
Jahren. Die Studie liefert auch neue Beweise dafür, wie empfindlich Gletscher
auf die Temperatur reagieren, und zeigt, dass sie auf vergangene abrupte
Abkühlungs- und Erwärmungsperioden reagierten, von denen einige möglicherweise
nur Jahrzehnte dauerten.
Eine Studie, veröffentlicht am 16.
März 2016 in Geophysical Research Letterskommt zu dem Ergebnis,
dass Klimamodelle, die üblicherweise zur Simulation des Abschmelzens der
grönländischen Eisdecke verwendet werden, dazu neigen, die Auswirkungen
außergewöhnlich warmer Wetterepisoden auf die Eisdecke zu unterschätzen. Die
Studie untersuchte die Ursachen von Eisschmelze während zweier
außergewöhnlicher Schmelzepisoden im Jahr 2012, die vom 8. bis 11. Juli und vom
27. bis 28. Juli auftraten. Während dieser außergewöhnlichen Schmelzepisoden,
die als Analogie zum zukünftigen Klima angesehen werden können, war die
Eisdecke ungewöhnlich warmer und feuchter Luft ausgesetzt. Während einer
Episode maßen die Forscher das Abschmelzen der Eisschicht mit mehr als 28 cm
pro Tag, die höchste tägliche Schmelzrate, die jemals auf einer Eisschicht
dokumentiert wurde. Während die beiden kurzen Schmelzepisoden zusammen nur 6
Tage oder 6% der Schmelzperiode dauerten, trugen sie zu 14% der Gesamtschmelze
bei.
Wie ich es erwartet habe, wird in einem Artikel in der
Online-Ausgabe der Proceedings of the
National Academy of Sciences vom 25. Januar 2016 berichtet, dass frühere Forschungen zu den Auswirkungen
des Klimawandels die Wärmeausdehnung aufgrund der Erwärmung des Ozeans
unterschätzt haben. Tatsächlich ist die Wärmeausdehnung in den letzten 12
Jahren etwa doppelt so groß wie bisher angenommen.
Weiter stellt ein Forschungsbericht veröffentlicht in Geophysical Research Letters am 13. Juni
2014 zum Thema nördliches Eis fest, dass eine eisfreie Arktis wahrscheinlich
ein schnelles Abschmelzen des grönländischen Eises verursachen wird. In
der Newsweek vom 10. August 2015 heißt es: „National
Geographic hat seinen Atlas aufgrund der schmelzenden Arktis neu gezeichnet.“
Zwischen 1999 und 2014 verringerte sich die Ausdehnung des arktischen Eises um
etwa zwei Drittel. Ein in Science Advances
am 4. Dezember 2015 veröffentlichter Artikel entkräftet die
Argumente der Leugner des Klimawandels noch zusätzlich und hebt hervor, dass
die sogenannte mittelalterliche Warmzeit nicht besonders warm war und die
Erwärmung zudem auf den östlichen Nordatlantik beschränkt war.
In der Ausgabe der
Washington Post vom 4. Januar 2016 heißt es: „Steigende globale
Temperaturen könnten die grönländische Eisdecke – und ihren Beitrag zum Anstieg
des Meeresspiegels – ernsthafter beeinflussen, als Wissenschaftler es sich
vorgestellt haben, so eine neue Studie. Die jüngsten Veränderungen der Schnee-
und Eisdecke der Insel scheinen die Fähigkeit der Insel, überschüssiges Wasser
zu speichern, zu beeinträchtigen, was bedeutet, dass möglicherweise mehr Eis
schmilzt und in den Ozean fließt als bisher angenommen. … Die… Studie…
konzentriert sich auf den Teil der Eisdecke, der als „Firn“ bezeichnet wird –
eine poröse Schneeschicht, die mit der Zeit langsam zu Eis gefriert.“ Die
Zusammenfassung des betrachteten Papiers, die am 4. Januar
2016 online in Nature Climate Change veröffentlicht wurde, enthält diese
abschließenden Sätze: „Unsere Beobachtungen beziehen sich auf die letzten
außergewöhnlichen Schmelzsommer 2010 und 2012 und zeigen signifikante
Änderungen der Firnstruktur in verschiedenen Höhenlagen, die durch
aufeinanderfolgende intensive Schmelzereignisse verursacht wurden. In den
oberen Regionen (mehr als 1.900 m über dem Meeresspiegel) hat der Firn eine
erhebliche Verdichtung erfahren, während in tieferen Lagen, in denen die Schmelze
am häufigsten vorkommt, poröser Firn den größten Teil seiner Fähigkeit verloren
hat, Schmelzwasser zurückzuhalten. Hier erschwert die Bildung oberflächennaher
Eisschichten den Zugang zu tiefen Porenräumen, was das Schmelzwasser dazu
zwingt, in ein effizientes Abflusssystem an der Oberfläche einzudringen, und
den Massenverlust der Eisdecke, früher als zuvor vermutet, verstärkt.“
Das Schmelzen des grönländischen Eises ist laut einemArtikel in der
Ausgabe des Journal of Climate vom
26. Februar 2016 mit dem Schrumpfen des arktischen Meereises
verbunden. Insbesondere das Schmelzen des arktischen Meereises begünstigt
stärkere und häufiger auftretende, blockierende Hochdrucksysteme, die im
Uhrzeigersinn drehen, weitgehend in Position bleiben und verhindern können,
dass kalte, trockene kanadische Luft im Sommer Grönland erreicht. Dieses
Phänomen verstärkt den Fluss warmer, feuchter Luft über Grönland und trägt so
zu häufigeren extremen Hitzeereignissen und zum Schmelzen des Oberflächeneises
bei.
Ein Artikel in der
Ausgabe von Nature Communications vom 9. Juni 2016 enthält Daten aus der
Schmelzsaison 2015. Unter dem Titel „Ein abgeschnittenes,
arktisches Hoch steuert die polwärts gerichtete Verschiebung eines neuen
grönländischen Schmelzrekords“, heißt es in der Zusammenfassung: „Wir
zeigen, dass das Fortbestehen eines außergewöhnlichen atmosphärischen Kamms
über dem Arktischen Ozean für eine polwärts gerichtete Verschiebung des
Abflusses, die Albedo und die Oberflächentemperatur-Rekorde über Grönland im
Sommer 2015 verantwortlich war.“ Diese Feststellung steht im Einklang mit
Jennifer Francis‘ seit langem verunglimpfter Vorstellung vom schleifenförmigen,
welligen Jetstream. Die Zusammenfassung des Berichts kommt zu dem Schluss: „Die
beispiellosen (1948–2015) und anhaltenden atmosphärischen Bedingungen förderten
einen verstärkten Abfluss, erhöhten die Oberflächentemperaturen und
verringerten die Albedo im nördlichen Grönland, während sie das Schmelzen im Süden
behinderten, wo in den letzten zehn Jahren neue Schmelzrekorde aufgestellt
wurden.“
Laut einer Studie, die am 8.
April 2016 in der Fachzeitschrift Science
Advances veröffentlicht wurde, verändern schmelzende Eisflächen,
insbesondere in Grönland, die Gewichtsverteilung auf der
Erde. Infolgedessen haben sowohl der Nordpol als auch das Wackeln, das als
polare Bewegung bezeichnet wird, den Kurs geändert. Der Nordpol ist auf
der Flucht. Er hat eine scharfe Wendung nach Osten genommen.
Eis ist wichtig. “Kleine
Schwankungen in der Größe der Eisdecke während der letzten Eiszeit, reichten
aus, um den abrupten Klimawandel auszulösen,” heißt es in der
Ausgabe von Nature vom 13. August
2014. In Nature
Communications vom 25 September 2014 heißt es,
dass Eisflächen, wenn der Prozess einmal angefangen hat, jahrhundertelang
schmelzen. Es überrascht nicht, dass spätere Veröffentlichungen in der Ausgabe des Environmental Research Letters vom 10. Oktober
2014 und auch in der Ausgabe von
Nature vom 14. Januar 2015darauf hinweisen, dass
alle früheren Arbeiten zum Thema Meeresspiegelanstieg konservativ waren. Darüber
verlangsamt sich der Anstieg des Meeresspiegels erheblich, da der zusätzliche
Niederschlag, der mit dem globalen durchschnittlichen Temperaturanstieg
verbunden ist, von der Erde aufgenommen wird. Einem Artikel aus der Science vom 11. Februar 2016 zufolge, „führte die
Klimavariabilität zwischen 2002 und 2014 dazu, dass an Land zusätzlich 3200 ±
900 Gigatonnen Wasser gespeichert wurden… was den Anstieg des Meeresspiegels um
0,71 ± 0,20 Millimeter pro Jahr verlangsamte.“
Auch Lebensraum ist wichtig. Bereits in einem in der Ausgabe vom 28. August 2015
von Nature, veröffentlichten
Artikel heißt es: „Von 1950 bis 2010 haben sich 5,7% der globalen Landfläche in
Richtung wärmerer und trockener Klimatypen verlagert. Zu den wesentlichen
Veränderungen gehört die Ausbreitung trockener und kontinentaler Klimazonen in
höheren Breiten, das Schrumpfen polarer und kontinentaler Klimata in mittleren
Breiten, die polwärtige Verschiebung gemäßigter, kontinentaler und polarer
Klimata und die Zunahme der durchschnittlichen Höhe des tropischen und polaren
Klimas.“
Die
Zusammenfassung eines Artikels aus Environmental
Research Letters vom 6. Mai 2016 lautet wie folgt: „Hier präsentieren wir
die erste Analyse der Küstendynamik resultierend aus einem Hotspot des Meeresspiegelanstiegs
auf den Salomonen. Unter Verwendung von Luft- und Satellitenbildern von
1947 bis 2014 von 33 Inseln, zusammen mit historischen Einblicken aus lokalem
Wissen, haben wir fünf bewachsene Riffinseln identifiziert, die in diesem
Zeitraum verschwunden sind und weitere sechs Inseln, die unter einer schweren
Küstenrezession leiden. Die Küstenrezession hat an zwei Orten Dörfer
zerstört, die seit mindestens 1935 existieren, was zu Umsiedlungen der
Gemeinden führte.“
Ein Artikel, der in der Ausgabe vom 29. Juni 2016 von Natureveröffentlicht wurde berichtet, dass der Klimawandel das saisonale
Verhalten der britischen Pflanzen und Tiere stört. Die Studie analysierte
10.003 phänologische Langzeitdatensätze von 812 Pflanzen- und Tierarten des
Vereinigten Königreichs, die zwischen 1960 und 2012 im Meer, im Süßwasser und
an Land gesammelt wurden, von der Laichzeit bei Fischen bis zur Pflanzenblüte.
Im letzten Absatz des Papiers heißt es: „Unser Ansatz basiert auf der
vereinfachenden Annahme, dass der Klimawandel einen übergeordneten Einfluss auf
die Saisonalität hat. Unsere Ergebnisse legen jedoch nahe, dass systematische
Unterschiede in der Klimasensitivität zu einer weit verbreiteten phänologischen
Desynchronisation führen können.“ Ach wirklich? Jede Spezies ist gut an ganz bestimmte
Umweltbedingungen angepasst. Eine Veränderung dieser Bedingungen führt bei
jeder Spezies zum Verlust des Lebensraums. Für einige Wissenschaftler ist dies
anscheinend ein neuartiger Befund.
Ein Artikel in der New
York Times vom 3. Juli 2016 enthält diese kurze, fast schon apokalyptische
Einführung: „Der Klimawandel bedroht die Lebensgrundlage der Menschen im winzigen
Kiribati und sogar die Existenz des Inselstaates. Die Regierung plant für den
Untergang der Insel.” Vier Tage später berichtet dieTimes über
Flüchtlinge, die die Ufer eines ehemaligen bolivianischen Sees verlassen: „Das Wasser ist
zurückgegangen und die Fische sind verendet. Sie trieben zu Zehntausenden mit
dem Bauch nach oben und der Gestank hing wochenlang in der Luft. … Den
Vögeln, die sich von den Fischen ernährt hatten, blieb nichts anderes übrig,
als den Poopó-See zu verlassen, der einst der zweitgrößte Boliviens war und
jetzt nur noch eine trockene, salzige Weite ist. Viele der Uru-Murato, die
seit Generationen von diesem Gewässer lebten, zogen ebenfalls ab und schlossen
sich einem neuen globalen Marsch von Flüchtlingen an, die nicht vor Krieg oder
Verfolgung, sondern vor dem Klimawandel flohen.“
Vorhersage des zeitnahen Aussterbens des Menschen
Wenn Sie glauben, dass wir uns anpassen werden, denken Sie noch einmal
darüber nach, auch wenn Sie das Wallstreet Journal sind, das am 2. September
2014 behauptete, es sei zu spät für eine Schadensminderung. Die Entwicklungsrate
der Evolution hinkt dem Grad des Klimawandels um einen Faktor von 10.000
hinterher, wie einem Bericht der Ecology
Letters aus dem August 2013, mit
dem Leitthema Wirbeltiere zu entnehmen ist. Ein Beispiel dafür
stammt aus der Onlineausgabe von Global
Ecology and Biogeography vom 20. Januar 2016. Nachforschungen, in deren
Mittelpunkt Kalifornien mit seiner umfassenden Sammlung von Herbarien steht. Die
Forscher verwendeten 681.609 georeferenzierte herbarische Exemplare, um die
mittleren Höhen- und Klimaverschiebungen von 4426 Pflanzentaxa abzuschätzen, und
stellten fest, dass nicht heimische, invasive Arten mit größerer
Wahrscheinlichkeit ihr Verbreitungsgebiet erweitern als einheimische Arten.
Darüber hinaus bewegten sich Pflanzen und Tiere nicht synchron zueinander, was
zu dem Verdacht führte, dass ökologische Gemeinschaften zusammenbrechen und
sich auflösen. Nehmen Sie noch die folgende Schlagzeile vom 6. Juni 2015 aus Plos
Biology dazu, dann verstehen Sie leicht, wie wichtig der Lebensraum für
menschliche Tiere ist: „Geeignete Tage für das Pflanzenwachstum gehen bei dem
prognostizierten Klimawandel verloren: Potenzielle menschliche und biotische Verwundbarkeit.“
Selbst einst
reichhaltige Lebensräume in der Antarktis verarmen biologisch, dadurch dass
Eisberge, die sich zunehmend vom umgebenden Meereis lösen, die Felsen und
Felsbrocken im seichten Wasser und Felsbrocken, auf denen sich eine Vielzahl
von Lebewesen ans Leben klammert, abscheuern(laut einer
wissenschaftlichen Studie, veröffentlicht am 16.
Juni 2014 in Current Biology). Ein Artikel in Proceedings of the National Academy of
Sciences vom 22. Februar 2016 berichtet, dass im Einklang mit
der Forschung an Wirbeltieren, Schmetterlinge nicht mit schnellen Veränderungen
in ihrem Lebensraum Schritt halten können. Fazit der Zusammenfassung: „Diese
Ergebnisse zeigen eine potenziell häufig vorkommende Situation in einer sich verändernden
Umwelt auf: Evolutionäre Veränderungen sind nicht schnell genug, um die
direkten negativen Auswirkungen von Umweltveränderungen vollständig zu
kompensieren und damit die Population vor dem Aussterben zu retten.“
Eine am 22. Juni 2016
in Earth and Planetary Science Letters
veröffentlichte Studie berichtet, dass Teile des Ozeans
für einige Organismen unbewohnbar wurden, als sich das Erdklima vor 94
Millionen Jahren erwärmte. Während sich die Erde erwärmte, gingen einige
natürliche Elemente – die wir als Vitamine bezeichnen – zur Neige, wodurch manche
Organismen ganz ausstarben oder ihre Anzahl zumindest stark verringert wurde.
Die Abnahme dieser Spurenmetalle deutet auch auf eine globale Ausweitung des
Sauerstoffmangels hin, was zu größeren toten Zonen in Gewässern auf der ganzen
Welt führen könnte, was bedeutet, dass in diesen Gebieten wenig bis gar kein
Leben existieren könnte.
Andererseits zeigt ein Artikel in Climatic
Change vom Februar 2016 indicates dass Schlangen nicht betroffen sind. „Detaillierte
Projektionen potenzieller zukünftiger Reichweitenverschiebungen bei der
Verteilung der medizinisch relevantesten Arten deuteten darauf hin, dass die
Reichweiten nordamerikanischer Arten in Zukunft wahrscheinlich zunehmen werden,
aber für lateinamerikanische Schlangen wurden gemischte Ergebnisse
erzielt.“ Es ist ja nicht so, dass sich auf diesem Planeten noch keine
Massensterben ereignet hätten, wie in der BBC-SendungThe Day the Earth
Nearly Diederklärt wird.
Der Grad des Klimawandels hat klar die lineare Grenze überschritten, wie
das Vorhandensein der unzähligen, sich selbst verstärkenden Rückkopplungseffekte
zeigt, die nachstehend beschrieben werden, und droht nun unsere Spezies in
naher Zukunft auszurotten. Der australische Biologe Frank Fenner sagte
im Juni 2010: „Wir werden aussterben“, so der bedeutende Wissenschaftler. „Was immer
wir jetzt tun, es ist zu spät.“ Der Filmemacher Werner Herzogsagte am 30. Januar 2013
in einem Interview: „Ich bin überzeugt, dass unsere Anwesenheit auf diesem Planeten nicht mehr
von Dauer ist und wir bald ausgestorben sein werden.“ Die Anthropologin Louise Leakey sinniert
in ihrer Einschätzung in der Huffington
Post vom 5. Juli 2016 über unseren Niedergang in naher Zukunft
nach und ihr Vater
Richard stimmt in diesem Video aus dem Dezember
2013(1:02:18 – 1:02:56) mit ein. Der kanadische Wildtierbiologe Neil Dawe reiht
sich in diesem Interview vom 29.
August 2013ebenso in die Ränge der Vertreter des kurzfristigen Aussterbens ein,
wie der zum Aktivisten gewordene Musiker Sir Bob Geldof in einem Artikel im Daily Star vom 6. Oktober 2013. Auch Amtsträger im
Gesundheitswesen nahmen Ende März 2014 an der Diskussion über das Aussterben Teil, obwohl sie 4 Grad Erwärmung
als ein Problem ansehen, mit dem man sich später befassen sollte. Der Journalist
John Feffer schreibt in seinem Aufsatzvom 27. April 2014
für Truth-Out: „Der Planet und seine härteren Bewohner mögen unermüdlich
weitermachen, aber für uns ist das Spiel vorbei.” Der amerikanische
Linguist und Philosoph Noam Chomsky kommt
in einem Interview mit Chris Hedges für Truthdig
zu dem Schluß, dass wir am Ende sind: Der Klimawandel „weiht uns
wahrscheinlich alle dem Untergang, und das nicht in der fernen Zukunft.” Larry
Schwartz kommt am 21. Juli 2014 in AlterNetzur
Schlussfolgerung: „Viele Umweltschützer glauben, dass wir den
Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, bereits überschritten haben.“ Ken
Rose, Professor an der John Hopkins Universität und Fossilienjäger stimmt in einem Interview
vom 29. Juli 2014 zu: „Wir befinden uns bereits mitten im sechsten großen Massensterben
auf der Erde. Es wird wahrscheinlich nicht allzu lange dauern, bis auch der
Mensch ausgestorben ist.“ Die IT-Projektmanagerin Jennifer Hynes kommt bei
Markierung 1:20:30 ihrer
ausführlichen Präsentation über weltweite Methanfreisetzungenzu dem Ergebnis, dass
die Menschheit in naher Zukunft aussterben wird (eine aktualisierte Präsentation vom 30.
August 2015 ist hier verlinkt). Drei Wochen später beendete Robert Scribbler seine
Einschätzung der weltweiten Methanfreisetzung folgendermaßen: „Was
ich gerade beschrieben habe, ist der Prozess, von dem die meisten
Wissenschaftler glauben, dass er während des schlimmsten Massensterbens in der
geologischen Vergangenheit stattgefunden hat … was die Menschheit momentan
tut… ist dem wahrscheinlich schockierend ähnlich.“ Die
Motivationsrednerin, Schriftstellerin und Politikerin Marianne Williamson schließt in ihrem Interview mit Thom Hartmann
von Anfang Oktober 2014 auf das Aussterben der Menschheit in naher Zukunft. Chris Hedges stimmt in einem Interview vom 22. November 2014
zu. Auch Hollywood scheint in der Realität anzukommen, wie diese Episode von HBO’s
The Newsroom vom 23. November 2014 zu zeigen scheint: Besagter
Ausschnitt hier. Randy Malamud, Erasmus Professor der Georgia
State University, schreibt am 8.
Dezember 2014 für die Huffington Post: „Es ist an der Zeit, unseren
bevorstehenden Untergang zu akzeptieren.“ Der Schriftsteller Robert J. Burrowes
scheint die Ansichten vieler relativ wohlhabender, heterosexueller,
weißer Männer auszudrücken und äußert sich am 15.
Dezember 2014 in der Lahore Times folgendermaßen: (Aufsatz
mittlerweile entfernt, aber im Januar 2016
schreibt er: „Ohne konzertierte und strategische Anstrengungen von Einzelpersonen,
Gruppen und Gemeinschaften erwarte ich das Aussterben der Menschheit bis 2030“)
„Im Wesentlichen ist es Furcht, die dysfunktionales Verhalten gegenüber der
Umwelt vorantreibt. Und die Geschichte sagt uns, dass Furcht uns daran hindern
wird, rechtzeitig und angemessen genug zu handeln.“ Paul Ehrlich lobt
absurderweise die Segnungen der Zivilisation, schließt aber dennoch in seinem
Interview mit MSNBC vom 10. Januar 2015 korrekt auf das
Aussterben des Menschen in naher Zukunft. Laut der
Zusammenfassung eines Artikels, der am 19. Juni 2015 in Science Advances veröffentlicht wurde, ist das „sechste
Massensterben bereits im Gange“. Ein damit zusammenfallendes Interview mit dem
Hauptautor des Artikels beinhaltet folgende Aussage von ihm: „Es würde viele
Millionen Jahre dauern, bis sich das Leben erholt hätte, unsere Spezies selbst
würde aber wahrscheinlich früh verschwinden.“ Dave Thomas, Autor der
NBC-Serie The Blacklist vom 5. November 2015 entwickelt einen
Techno-Fantasy-Plan zur Flucht von der Erde wegen des kurz
bevorstehenden Aussterbens der Menschheit. Jill Stein, Präsidentschaftskandidatin
der Green Party der USA, äußert sich im Februar 2016 in einem Interview mit Chris
Hedges folgendermaßen, „Wir durchleben ein
Aussterben, dass wir nicht überleben werden.” Angesichts des kurzfristigen
Aussterbens des Menschen betrachten die meisten Amerikaner die Bedrohung
dennoch als entfernt und irrelevant, wie ein Artikel in der Washington
Postvom 22. April
2013 illustriert. Auf der Grundlage von Umfrageergebnissen spiegelt er die
seit langem vorherrschende Meinung wider, dass gewählte Amtsträger sich auf die
industrielle Wirtschaft konzentrieren sollten, und nicht auf weit entfernte,
geringfügige Ärgernisse wie den Klimawandel.
Befürworter des Carbon Farmings – die unsinnige Vorstellung, dass die
industrielle Zivilisation zur Überwindung einer von der industriellen Zivilisation
geschaffenen Zwangslage genutzt werden kann – behaupten, wir müssten nur die Wüste nur mit
nicht heimischen Pflanzen auf einer Fläche bepflanzen, die drei Viertel der
Größe der Vereinigten Staaten entspricht. Und sie sagen, wir
können das atmosphärische Kohlendioxid in nur zwei Jahrzehnten um satte 17,5
ppm senken. Wie aufregend! In diesem rasanten Tempo wird das atmosphärische
Kohlendioxid in nur 140 Jahren wieder auf den einigermaßen sicheren Wert von
280 ppm zurückkehren, mehr als ein Jahrhundert nachdem der Mensch
wahrscheinlich wegen des Klimawandels ausgestorben ist. Basierend auf
einer Studie, veröffentlicht am 2. Mai 2014 in Science, wurde Kohlenstoffspeicherung
im Boden überschätzt und nimmt mit steigender atmosphärischer
Kohlendioxidkonzentration ab.
Aufforstung und Waldwirtschaft gelten als Schlüsselinstrumente zur Eindämmung
des Klimawandels. Wie jedoch in einem
Artikel in Science vom 5. Februar
2016 dargelegt wurde, hat die Entwicklung der europäischen Wälder hin zu dunkelgrünen
Nadelbäumen die globale Erwärmung angeheizt. Die dunklen, immergrünen
Bäume wurde wegen ihrer Fähigkeit, mit relativ geringer Fürsorge schnell zu
wachsen, angepflanzt, aber ihre Fähigkeit, atmosphärisches Kohlendioxid zu
binden, wird leider durch ihre dunkle Färbung in den Schatten
gestellt. Der Zusammenfassung des Artikels zufolge haben „zweieinhalb
Jahrhunderte Waldwirtschaft in Europa das Klima nicht abgekühlt“
Gemäß dem Plan, der in der Ausgabe vom 23. August 2013 von Scientific
American vorgestellt wurde,
werden die nicht heimische Pflanzen, die mit zunehmend seltenerem Süßwasser
bewässert werden, das mit zunehmend seltenerer, fossiler Energie dorthin
gepumpt wird, Kohlenstoff binden, der ausreicht, um die gegenwärtigen
Emissionen zu bewältigen. Dabei spielt es keine Rolle, wieviel Emissionen durch
das Pumpen des Wassers entstehen, wie wünschenswert es ist, blühende Wüsten in
Monokulturen zu verwandeln oder die Idee, die industrielle Zivilisation auf
Kosten nicht zivilisierter Menschen undnichtmenschlicher Arten zu erhalten. Betrachten
Sie stattdessen folgenden, einfachen Gedanken: Wenn die nicht heimischen
Pflanzen sterben, geben sie im Wesentlichen den gesamten Kohlenstoff, den sie
gebunden haben, an die Atmosphäre zurück. Ein winziger Teil des Kohlenstoffs
wird im Boden gespeichert. Der Rest gelangt infolge der Zersetzung in die
Atmosphäre.
Dieser Aufsatz macht auf aktuelle Projektionen und sich selbst verstärkende
Rückkopplungseffekte (d.h. positive Rückkopplungen) aufmerksam. Alle
Informationen und Quellen lassen sich durch eine Online-Suche leicht bestätigen
und Links zu Informationen über Rückkopplungen finden Sie hier.
Bewertungen im großen Maßstab
Intergovernmental Panel on Climate
Change (Ende 2007): 1.8° Celsius bis 2100 (up to 4.5° Celsius, abhängig von
Emissionsszenarien)
Hadley Centre for Meteorological Research (Ende 2008): ~2° Celsius bis 2100
Später im Jahr 2008, fordert Dr. Vicky Pope, Leiter des Hadley Centers für
Klimawandel-Vorhersagen, für den Worst-Case einen Anstieg von mehr als 5° Celsius
bis 2100. Joe Romm, Autor bei Grist, behauptet, “dass jetzt sogar
Hadley [Centre] versteht, dass [> 5 C] besser als der ‘business-as-usual’ Fall
umschrieben wird.”
Umweltprogramm der Vereinten Nationen (Mitte 2009): 3,5° Celsius bis 2100
Hadley Centre for
Meteorological Research (October 2009): 4° Celsius bis 2060
Global Carbon Project, Copenhagen Diagnose (November 2009): 6° Celsius, 7°
Celsius bis 2100
Umweltprogramm der Vereinten Nationen
(Dezember 2010): bis zu 5° Celsius bis 2050
Internationale
Energie Agentur (Mai 2014): mit business as usual bis zu 6° Celsius
bis 2050
Diese Bewertungen berücksichtigen keine signifikanten, sich selbst verstärkenden
Rückkopplungseffekte (d.h. positive Rückkopplungen, ein Begriff, der das
Gegenteil seiner Bedeutung impliziert). Das hochgelobte Fifth Assessment des
IPCC setzt diesen Trend fort, da es ebenfalls wichtige Rückkopplungseffekte
ignoriert (zum Anhören hier). Wie bereits frühere
Berichte, wurde das Fifth Assessment nach der Prüfung
durch Experten geändert und es wurden Änderungen hinzugefügt, die die
wirtschaftlichen Auswirkungen eines sich erwärmenden Planeten herunterspielen. Nehmen Sie
beispielsweise die fehlende Erwähnung des arktischen Eises im Working Group
Summary vom 31. März 2014 (weiterführende Links hier). Am 3. September
2014,verkündete sogar der Business
Insider via Schlagzeile: „Das Problem des arktischen Meereises ist
tatsächlich schlimmer – nicht besser – als wir dachten.“ Die Bedeutung des
arktischen Eises für die Verzögerung der katastrophalen Erwärmung ist enorm,
wie 2007 sehr einfach
erklärt wurde:
Wer latente Wärme
nicht kennt, wird ein falsches Gefühl von Sicherheit verspüren. Es ist aber nicht
schwer zu verstehen, wenn ich keinen Fachjargon verwende. Stellen Sie einen
Topf mit kaltem Wasser mit 1 kg Eiswürfeln auf eine heiße Herdplatte. Rühren
Sie das Eiswasser mit einem langen Thermometer um und messen Sie die Temperatur.
Meine Frage ist: Wann zeigt das Thermometer einen Temperaturanstieg an?
Antwort: Nachdem das ganze Eis geschmolzen ist. Mit anderen Worten, die gesamte
Hitze des Ofens würde zunächst zum Schmelzen des Eises aufgewendet, ohne die
Wassertemperatur zu erhöhen. Die Wärmemenge, die in ein System eintritt, ohne
die Temperatur des Systems zu erhöhen, wird als latente Wärme bezeichnet. Man
benötigt 80 Kalorien Wärme, um ein Gramm Eis zu schmelzen. In diesem Fall schmelzen
die ersten 80.000 Kalorien des Ofens zunächst das 1 kg Eis. Erst wenn das Eis
komplett verschwunden ist, steigt die Wassertemperatur und wird dies weiterhin tun,
bis sie 100° Celsius erreicht, wo das Wasser dann zu kochen anfängt. Wieder
kommt die latente Wärme ins Spiel, und die Wassertemperatur stabilisiert sich
am Siedepunkt – bis sich das gesamte flüssige Wasser in Dampf verwandelt hat.
Dann steigt die Temperatur des jetzt trockenen Topfes bis er die Temperatur der
Flamme erreicht. Wie lässt sich das auf das Erdklima anwenden? Betrachten Sie
den Arktischen Ozean als einen riesigen Topf Eiswasser und die Sonne als den
Ofen. Solange noch Meereis schmilzt, bleibt der Arktische Ozean relativ kühl,
trotz der immer stärker werdenden Sonnenwärme, die aufgrund der stetig geringer
werdenden Eisbedeckung in den Arktischen Ozean eindringt. Wenn das Meereis im
Sommer möglicherweise bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts
verschwunden sein wird, steigt die Temperatur des Arktischen Ozeans steil an,
und wenn dies der Fall ist, steigt auch die globale Durchschnittstemperatur und
die Hölle bricht los (sic).
Bis dahin erwärmt sich der Arktische Ozean weiter. Einige Teile
erwärmen sich schneller als andere, und das Eis sorgt immer noch für eine
enorme Kühlwirkung, wo es noch Bestand hat.
Positiv ist zu vermerken, dass wichtige Einschätzungen den wirtschaftlichen
Zusammenbruch nicht berücksichtigen. Aufgrund der vier Jahrzehnte
dauernden Verzögerung zwischenEmissionen und
Temperaturanstieg bleibt es jedoch unangenehme Tatsache, dass die Welt seit 1970 mehr als
doppelt so viel industrielles Kohlendioxid emittiert hat wie seit Beginn der
industriellen Revolution bis 1970. Auch Aufgrund der unten beschriebenen
Rückkopplungseffekte bin ich der festen Überzeugung, dass ein möglicher,
wirtschaftlicher Zusammenbruch zu spät käme, um die Lebensspanne unserer
Spezies zu verlängern. Tatsächlich, wie Bruce Melton
in einem Artikel in Truth-out am 26.
Dezember 2013 mit dem Klimaforscher Wallace Broeker ausführte „operieren wir heute
mit den atmosphärischen Konzentrationen von Treibhausgasen aus den 1970er
Jahren. In den letzten 29 Jahren haben wir so viele Treibhausgase ausgestoßen,
wie in den letzten 236 Jahren zuvor. Aufgrund des starken Kühleffekts der
Ozeane können wir die Erwärmung, die diese Verdoppelung der Treibhausgase in
letzter Zeit mit sich bringen wird, noch nicht einmal sehen.“ Die
Treibhausgasemissionen beschleunigen sich weiter, selbst dann, wenn die weltweite
Konjunktur zum Stillstand kommt: Die Emissionen stiegen im ersten Jahrzehnt des
neuen Jahrtausends nahezu doppelt so schnell an, wie in den letzten 30 Jahren,
wie der Guardian in seiner Ausgabe vom11. April 2014 berichtet.
Wie sich herausstellt, ist die sogenannte 40-jährige Verzögerung noch
gefährlich konservativ. Ein Artikel in Environmental
Research Letters vom 3. Dezember 2014 legt nahe, dass die
maximale Erwärmung durch Kohlendioxidemissionen etwa ein Jahrzehnt nach einer
Kohlendioxidemission auftritt. Steigende Emissionen in jedem der letzten
Jahrzehnte deuten auf eine wirklich katastrophale Zukunft hin, und das in
Kürze. Laut einer Veröffentlichung in
Geophysical Research Lettersvom Mai 2015, übersteigt das planetare Erwärmungspotential von
Kohlendioxid das Erwärmungspotential für die individuelle Nutzung innerhalb von
zwei Monaten, und der kumulative Strahlungsantrieb des Kohlendioxids übersteigt
die bei der Verbrennung freigesetzte Energiemenge um einen Faktor von mehr als
100.000.
Guy Callendar wies in einer Veröffentlichung des Quarterly Journal
der Royal Meteorological Society von1938
auf den verzögerten Einfluss des steigenden Kohlendioxidanteils auf die
Temperatur hin. Die handgezeichnete, unten gezeigte Abbildung aus dem Artikel
zeigt deutlich einen irreversiblen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur
ab etwa 1915, einige Jahrzehnte nachdem der Verbrauch fossiler Brennstoffe
erheblich zugenommen hatte.J.S. Sawyer verwendete
Callendars Arbeit in einem 1972 veröffentlichten Artikel in Nature, um mit
erstaunlicher Genauigkeit einen „Anstieg von 25% CO2 bis zum Ende des
Jahrhunderts zu prognostizieren… [und]… einen Anstieg der Welttemperatur um
0,6° Celsius.“
Die Perspektive erweitern
Astrophysiker haben lange geglaubt, die Erde sei in der Nähe des Zentrums
der für Menschen bewohnbaren Zone. Jüngste
Untersuchungen, veröffentlicht am 10 März 2013 im Astrophysical
Journal zeigen, dass sich die Erde
am inneren Rand der bewohnbaren Zone befindet und gerade noch im letzten 1% der
Bewohnbarkeit liegt (1,5 Millionen km oder die 5-fache Entfernung von der Erde
zum Erdmond). Eine geringfügige Veränderung der Erdatmosphäre zerstört den
menschlichen Lebensraum. Leider haben wir wesentliche Änderungen vorgenommen.
Die nördliche Hemisphäre ist besonders anfällig für eine beschleunigte
Erwärmung,wie in der Ausgabe des Journal of Climate vom 8. April 2013 erläutert wird. Zwei Tage später, bestätigte
ein Artikel in Nature,
dass dieSommer auf der
Nordhalbkugel heißer sind, als in den letzten 600 Jahren. Wie von Sherwood und Huber am 25. Mai 2012 in Proceedings of
the National Academy of Sciences und danach von James Hansen in seinem Bericht
vom 15. April 2013 aufgezeigt, können Menschen eine Kühlgrenztemperatur von 35° Celsius (95°
Fahrenheit) nicht überleben.
Wie von der Beratergruppe der
Vereinten Nationen für Treibhausgase im Jahr 1990 beschrieben, „kann bei einem
Anstieg von über 1 Grad eine schnelle, unvorhersehbare und nichtlineare
Reaktion ausgelöst werden, die zu erheblichen Schäden am Ökosystem führen
kann“ (Link hier). Aber, wie David Spratt in diesem Video from October 2014 betont, waren 0,5 Grad
Erwärmung ein vernünftigeres Ziel (er übersieht, das 2 Grad Erwärmung bereits
festgeschrieben sind). James Hansen und
seine Crew haben 23 Jahre nach der Warnung durch die U.N. endlich die düstere
Realität einer Erwärmung um 1° Celsius eingesehen, mehr als zwei
Dutzend sich selbst verstärkende Rückkopplungseffekte zu spät. Am 12. August 2015,
folgerte Hansen, „dass die Temperatur während des Bestehens der
Menschheit auf der Erde zu keiner Zeit ~ 2° Celsius über dem vorindustriellen
Klima lag“.
Wie wichtig sind diese ‘weniger-als-2-Grad-Ziele’? James Hansen wird in
einem Interview vom
4.Januar 2011 mit The Independent zitiert: “Zwei Grad
Celsius sind eine garantierte Katastrophe.” Und beachten sie die Schlagzeile von Al Jazeera
America am 8. November 2014: „Die Erwärmung auf 2° Celsius zu begrenzen, reicht
nicht aus, um eine Katastrophe abzuwenden, warnen Klimaexperten.“ Keine der beiden
Quellen erkennt an, dass in Abwesenheit von Phantasie-Technologie 2 Grad
bereits garantiert sind: Im Speziellen bedeutet dies, wie via des Titels
eines Artikels, veröffentlicht am 3. August 2015 in Nature
Communications gezeigt wird, „dass negative Emissionen physisch
erforderlich sind, um die globale Erwärmung unter 2° Celsius zu halten.“ Der Zusammenfassung
des Artikels zufolge „erwies sich dieser Ansatz als nicht durchführbar“.
Schließlich kam ein Artikel in der Online-Ausgabe von
Nature Geoscience vom 12. Oktober 2015zu demSchluss: „Die
Bereitstellung bekömmlicher 2° Celsius Klimaschutzszenarien hängt von
spekulativen, negativen Emissionen oder der Veränderung der Vergangenheit ab.
Wissenschaftler müssen ihre Annahmen transparent und vertretbar machen, wie
politisch unbequem auch immer die Schlussfolgerungen sein mögen.“
Wir haben eindeutig die positiven Rückkopplungen ausgelöst, vor denen die Vereinten
Nationen 1990 gewarnt hatten. Meine Kollegen und Bekannten sind jedoch der
Meinung, dass wir uns aus diesem schrecklichen Durcheinander mit den Werkzeugen
der industriellen Zivilisation herausarbeiten können und werden (die uns in
diesen Schlamassel gebracht hat, wie Tim Garrett betont hat) oder der Permakultur
(womit nicht die Permakultur verunglimpft werden soll, deren Prinzipien auf dem
von mir bewohnten Gehöft umgesetzt werden). Die Wiederaufforstung bewältigt
nicht einmal annähernd die Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie in der Ausgabe vom
30. Mai 2013 von Nature Climate Change
hervorgehoben wird. Darüber hinaus binden bewaldete Ökosysteme kein
zusätzliches Kohlendioxid, da es in der Atmosphäre zunimmt, wie
enttäuschenderweiseam 6. August 2013 im
New Phytologisterläutert
wird. Darüber hinaus wurde die Kohlenspeicherung überschätzt, wie in der Ausgabe von
Nature Communications vom 18. Dezember
2015 dargelegt wird. Die jüngste
öffentliche Bildungsinitiative in den Vereinigten Staaten – die Next Generation
Science Standards – ist eine weitere unerhörte Beleidigung für die
offene Wunde und begräbt die Verbindung zwischen der Verbrennung fossiler
Brennstoffe und globaler Erwärmung. Die Missgeschicke der Regierung gehen weiter,
obwohl der Zusammenbruch der Ökosysteme bereits voll im Gange ist. Im April 2013 wurde
in PLoS ONE darauf hingewiesen, – zu wenig und zu spät für viele
Ökosysteme – „dass katastrophale Zusammenbrüche ohne vorherige Warnung
auftreten können.”
Einige schönfärberische Lösungsanbieter suchen Zuflucht in der nuklearen Lösung. Es
ist erstaunlich, auf was man kommen kann, wenn netzgebundener Strom als
natürliches Recht angesehen wird. Ungeachtet der Befürwortung durch James
Hansen tragen Kernkraftwerke
eher zur zusätzlichen Erwärmung der Erde bei, als sie zu verhindern. Im Bulletin der
Atomwissenschaftler vom 18. Februar 2016 wurde darauf hingewiesen, dass der
Klimawandel durch den Bau und die Nutzung von Kernkraftwerken beschleunigt und
nicht verlangsamt wird.
Ignorieren wir für den Moment die Modelle und betrachten nur die Ergebnisse
eines einzelnen
Briefings der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 (COP15). Regelmäßige
Beobachter der Materie werden sich an COP15 als das Klimawandel-Treffen
erinnern, das die Obama-Administration den Wölfen zum Fraß vorgeworfen hatte.
Die Zusammenfassung dieses lange vergessenen Briefings enthält die folgende
Aussage: „AUF LANGE SICHT WIRD DER MIT DER GEGENWÄRTIGEN CO2-KONZENTRATION
EINHERGEHENDE MEERESSPIEGEL 23 METER ÜBER DEM HEUTIGEN NIVEAU LIEGEN UND DIE
TEMPERATUR WIRD 6 GRAD ODER HÖHER SEIN. DIESE SCHÄTZUNGEN BASIEREN AUF ECHTEN,
LANGFRISTIGEN KLIMAAUFZEICHNUNGEN, NICHT AUF MODELLEN.“
Mit anderen Worten, Obama und seine Regierung (d.h. die Central
Intelligence Agency, die die Vereinigten
Staaten regiert und die Macht des Präsidenten kontrolliert) wussten, dass das Aussterben
der Menschheit in naher Zukunft bereits feststand. Noch bevor die
wissenschaftliche Gemeinschaft über die negativen Rückkopplungen berichtete,
gab die Regierung den Klimawandel als wichtiges Thema auf, weil sie wusste,
dass wir bereits 2009 am Ende waren. Statt die natürlich nicht beneidenswerte
Aufgabe desjenigen, der die Wahrheit verbreitet, zu schultern, tat Obama das,
was die Höhergestellten des Imperiums von ihm verlangten: Er log über den
Zusammenbruch und er log über den Klimawandel. Und er lügt weiterhin.
Ah, das waren die guten alten Zeiten, als die atmosphärische Kohlendioxidkonzentration
weit unter 400 ppm lag. Bald werden wir die 400-ppm-Marke
überschreiten, wahrscheinlich zum ersten Mal seit 3,2 bis 5 Millionen Jahren. Und wie in der Zeitschrift
Global and Planetary Change im April 2013 berichtet, stammtjedes Molekül
atmosphärischen Kohlendioxids seit 1980 aus menschlichen Emissionen. Beinahe wie um nicht
zurückzustehen, erreichte am
Morgen des 16. Juni 2013 der Methangehalt einen Durchschnittswert von 1800 ppb
(parts per billion). Die SWERUS
C-3-Expedition meldete am 3. August 2014 einen zweiten großen
Methansickervorgang im Ostsibirischen Meer, einschließlich einer lokalen
Methanfreisetzung von 3.188 ppb. Durch einige zusätzliche
Treibhausgase, die zum Klimawandel beitragen, und durch den gewählten,
konservativen Ansatz wird das
Kohlendioxid auf ein Level von 480 ppm steigen (und hier vom NOAA). An zahlreichen
Orten vor der Ostküste der USA treten Sickerstellen auf, diezu einer raschen Destabilisierung von Methanhydraten
führen (gemäß der Ausgabe von Nature vom 25. Oktober 2013).
Die Situation verschlechtert sich zudem mit jedem Bericht: Ein Artikel, der
am 1. Oktober 2015 zur Veröffentlichung in Geochemistry,
Geophysics, Geosystems angenommen wurde, berichtet von Methanschwaden, die
vor den Küsten von Oregon und Washington in den Pazifischen Ozean sprudeln. Der Hauptautor
H. Paul Johnson sagt: „Was wir sehen, ist
eine mögliche Bestätigung dessen, was wir wegen der Wassertemperaturen
vorausgesagt haben: Methanhydrat scheint sich zu zersetzen und viel Gas
freizusetzen. Wenn man es systematisch betrachtet, befindet sich die Randlage, wo
man die meisten Methanwolken pro Quadratmeter findet, genau in der kritischen
Tiefe von 500 Metern.“ An Land wurden die anthropogenen Methanemissionen in den
USA von der Environmental Protection (sic) Agency deutlich unterschätzt, laut einem Artikel
in der Ausgabe vom 25. November 2013 der Proceedings
of the National Academy of Sciences. Diese Zahl ist um
1100 ppb höher als vorindustrielle Spitzenwerte. Die Methanfreisetzung ist eng
mit dem Temperaturanstieg in der Erdgeschichte verknüpft – insbesondere die Methanfreisetzung
in der Arktis und der rasche globale Temperaturanstieg sind miteinander
verknüpft – einschließlich eines Temperaturanstiegs über ein Jahrzehnt von bis
zu 1 Grad pro Jahr, wie Daten aus Eiskernen zu entnehmen ist. Die enge Verbindung
zwischen der Erwärmung der Arktis und der Erwärmung des Planeten wurde in einem
Artikel in Nature Geoscience vom 2. Februar 2014 verifiziert,
in dem festgestellt wurde, dass die Kappe der
Arktis aus kalter, in Schichten aufgeteilter Luft eine wichtigere Rolle bei der
Förderung der Erwärmung der Polargebiete spielt, als das Schmelzen von Eis- und
Schneedecken. Eine Schicht flacher, stehender Luft wirkt wie ein Deckel und
konzentriert die Wärme in der Nähe der Oberfläche. Schließlich, um noch
Öl ins Feuer zu gießen, belegt ein Artikel am 27.
März 2014 in Nature die starke Verbindung zwischen
Methanfreisetzung und Temperaturanstieg: „Für jedes Grad,
um das sich die Erdtemperatur erhöht, steigt die Menge von Methan in der
Atmosphäre … um ein Mehrfaches. Während die Temperaturen steigen, wird der
relative Anstieg der Methanemissionen den des Kohlendioxids überholen.”
Wie lange wird der Kater anhalten, nachdem die Party der fossilen
Brennstoffe vorbei ist? Der Meeresforscher
David Archer von der Universität Chicago erklärte: „Die klimatischen
Auswirkungen der Freisetzung von CO2 aus fossilen Brennstoffen in die
Atmosphäre werden länger anhalten als Stonehenge“, schreibt Archer in seinem
Buch The Long Thaw vom Januar 2008. „Länger als Zeitkapseln,
länger als Atommüll und viel länger als die Ära der menschlichen Zivilisation bisher.“
Ein Artikel in der
Online-Ausgabe von Nature Climate Change
vom 8. Februar 2016 weist auf die langfristigen Auswirkungen der
anhaltenden Veränderungen des Erdklimas hin: „Hier argumentieren wir, dass das
20. und 21. Jahrhundert… in einen langfristigen Kontext gestellt werden müssen,
der die… nächsten zehn Jahrtausende einschließt. In diesem Zeitraum werden die
projizierten Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels anwachsen und andauern.
Dieser langfristige Ausblick zeigt, dass politische Entscheidungen, die in den
nächsten Jahren bis Jahrzehnten getroffen werden, tiefgreifende Auswirkungen
auf das globale Klima, die Ökosysteme und die menschliche Gesellschaft haben
werden – nicht nur für dieses Jahrhundert, sondern auch für die nächsten zehn
Jahrtausende und darüber hinaus.“
Die Nature vom 17. Dezember 2015 enthält einen Bericht, derdie Verschiebungen
in der Gruppierung von Pflanzen und Tieren beschreibt. Das Fazit der
Zusammenfassung: „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die bestimmenden
Regeln zur Versammlung von Gemeinschaften in letzter Zeit durch menschliches
Handeln geändert wurden.“ Die Autoren weisen natürlich nicht darauf hin, dass
das menschliche Handeln mit der Landwirtschaft zusammenfiel (d.h.
Zivilisation). Es ist ein Fehler, den Schaden dem Menschen zuzuschreiben. Akkurater
wäre es, den Schaden dem zivilisierten Menschen zuzuschreiben.
Laut einem Artikel, der am
29. Dezember 2015 in der Online-Ausgabe von Reviews
of Geophysics veröffentlicht wurde, hat die Landwirtschaft des Menschen
vor 7.000 Jahren wahrscheinlich einen natürlichen Abkühlungsprozess
verlangsamt. Dieses Papier beendet eine zehnjährige Debatte über die Rolle
des Menschen bei der globalen Erwärmung während des Holozäns. Ohne die
Zivilisation wäre die Erde damals in die frühen Stadien einer natürlichen
Eiszeit eingetreten.
Sich selbst verstärkende Rückkopplungseffekte (siehe auch eine Analysehier)
1. Diese Beschreibung kombiniert Unterwasserpermafrost und Methanhydrate in
der Arktis. Diese beiden Methanquellen sind ähnlich genug, um sie in
Kombination zu betrachten. MSNBC wusste schon 2007 über die Methanfreisetzung unter dem Nordpolarmeer
Bescheid. Seltsamerweise scheinen sie heute nichts mehr darüber zu wissen. Beachten
Sie auch, dass der Bericht des preisgekrönten Journalist Dahr Jamails über Methan an sechster Stelle
der Zusammenstellung des Project Censored von 2014 stand.
Ungefähr 250 Methanhydratfahnen
entweichen aus dem flachen arktischen Meeresboden, was wahrscheinlich auf einen
regionalen Temperaturanstieg von 1° C zurückzuführen ist, wie in der Ausgabe
der Geophysical Research Letters vom
6. August 2009 berichtet wird. Methan, das aus dem Arktischen
Ozean sprudelt, wird in Science im
März 2010 näher beleuchtet. Wie in einem nachfolgenden Artikel in den Geophysical
Research Lettersvom Juni 2010
beschrieben, würde ein geringfügiger Temperaturanstieg jährlich mehr als
16.000 Tonnen Methan freisetzen. Laut
Forschungsergebnissen, veröffentlicht am 24 November 2013 in Nature Geoscience, beschleunigen Stürme
die Freisetzung noch. Dieser Artikel kommt zu dem
Schluss, dass das ostsibirische Arktische Schelf jährlich mindestens 17
Teragramm Methan in die Atmosphäre abgibt, gegenübervor nur sieben
Jahren (ein Teragramm entspricht einer Megatonne). Laut dem CARVE Projekt der
NASA, hatten diese Fahnen ab Mitte Juli 2013 einen Durchmesser von bis zu 150
Kilometern. Laut den Forschungsergebnissen
von Sam Carana (vor allem Abbildung 24) wird ein Anstieg der
globalen Durchschnittstemperatur um mehr als 4° Celsius bis 2030 und um 10°
Celsius bis 2040 erwartet, der ausschließlich auf der Freisetzung von Methan
aus dem Nordpolarmeer beruht. Während Malcolm Light am
9. Februar 2012 das Aussterben allen Lebens auf der Erde bis zur Mitte dieses
Jahrhunderts prognostizierte etwas voreilig schien, da seine
Schlussfolgerung der exponentiellen Methanfreisetzung im Sommer 2011 auf Daten
beruhte, die später von US-Regierungsbehörden überarbeitet und geglättet
wurden. Spätere Informationen – insbesondere aus dem CARVE-Projekt der NASA –
deuten auf das schwerwiegende Potenzial einer katastrophalen Methanfreisetzung
hin. (Ich bezweifle, dass die industrielle Zivilisation es schafft, alles Leben
auf der Erde zu töten, obwohl dies eindeutig das Ziel ist.) Die katastrophale
rasche Freisetzung von Methan in der Arktis wird durch Nafeez Ahmeds
gründliche Analyse im Guardian vom 5. August 2013 sowie durch Natalia Shakhovas Interview vom 29.
Juli 2013 mit Nick Breeze (man beachte den Ausdruck bitterer
Verzweiflung bei der Acht-Minuten-Marke) bestätigt. Die Ausgabe der Geophysical
Research Letters vom 16. August 2013 beinhaltet einen Bericht über die
Sibirische Karasee, wo „arktische Schelfgebiete, in denen die Freisetzung von Gas
weit verbreitet ist, darauf hindeuten, dass der Permafrost stärker abgenommen
hat, als bisher angenommen.“ Anfang November 2013 verzeichnete man
Methangehalte von weit über 2.600 ppb in verschiedenen Höhenlagen der Arktis. Später im selben
Monat veröffentlichten Shakhova und Kollegen einen Artikel in Nature Geoscience, der
nahelegte, dass „erhebliche Mengen Methan aus dem ostsibirischen Schelf
entweichen“ und aufzeigte dass ein Methanausstoß von
50 Milliarden Tonnen die Erde um 1,3° Celsius erwärmen könnte. Ein solcher
Methanausbruch ist, laut Shakova vom Juli 2013, “jederzeit sehr gut
möglich,” was Resultate aus 2008 aufgreift (paradoxerweise
sagte Shakhova am 23. Mai 2015: “Wir haben nie
behauptet, dass in naher oder ferner Zukunft wahrscheinlich 50 Gigatonnen
freigesetzt werden”). In Philosophical
Transactions of the Royal Society vom 7. September 2015 kamen Shakhova und
Kollegen zu dem Schluss, dass „das
fortschreitende Auftauen von Permafrost unter Wasser und die Abnahme der
Eisausdehnung zu einem signifikanten Anstieg der CH4-Emissionen aus dem ESAS
(vgl. East Siberian Arctic Shelf) führen könnten“). Erwartungsgemäß
konservativer, rechnet Peter
Wadhams mit einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 0,6° Celsius
innerhalb von fünf Jahren nach einer eisfreien Arktis, was mehr als ausreicht,
um die Zivilisation zusammenbrechen zu lassen und Wadhams veranlasst, über das
Aussterben der Menschheit nachzugrübeln.
Am 15. Dezember
2013 hatte Methan, das aus dem Meeresboden des Arktischen Ozeans sprudelte,
ausreichend Kraft, um die Bildung von Meereis in der Region zu verhindern. Knapp zwei Jahre
nach seiner ersten, oftmals verunglimpften Analyse kam Malcolm Light am
22. Dezember 2013 zu dem Schluss: „Wir haben den
Methanhydrat-Kipppunkt überschritten und beschleunigen jetzt auf dem Weg zum
Aussterben, seit die Methanhydrat ‚Clathrat-Kanone‘ mit dem Abfeuern von Methansalven
in die arktische Atmosphäre begonnen hat.“ Laut der Analyse von Light von Ende
2013 wird die Temperatur der Erdatmosphäre noch vor 2100 ähnlich der Temperatur
der Venusatmosphäre sein. Die Fachliteratur befasst sich in einem Artikel
in Nature Communications vom 9. Februar
2016 mit dem Thema ‚Treibhaus Erde‘:„Es wird allgemein erwartet, dass
wasserreiche Planeten wie die Erde irgendwann unbewohnbar werden, da flüssiges
Wasser an der Oberfläche instabil wird, wenn die Temperaturen mit der
Sonnenhelligkeit ansteigen. Ob ein starker Anstieg der atmosphärischen
Konzentration von Treibhausgasen wie CO2 auch die Bewohnbarkeit wasserreicher
Planeten zerstören könnte, ist unklar. Hier zeigen wir mit dreidimensionalen
Simulationen von Aquaplaneten, dass ein CO2-induzierter Antrieb (Forcing) das Klima genauso
leicht destabilisiert wie solarer Antrieb. Die Klimainstabilität wird durch
eine positive Wolkenrückkopplung verursacht und führt zu einem neuen
Gleichgewichtszustand mit globalen mittleren Meeresoberflächentemperaturen über
330 K ”(330 Kelvin sind ungefähr 57° Celsius, verglichen mit der heutigen
Temperatur von ungefähr 15° C). Zwei Wochen nach seiner Analyse aus dem Jahr
2013 folgerte
Light in einem
Aufsatz, in dem das kurzfristige Aussterben der Menschheit betont wurde: „Die
Transportrate des Golfstroms setzte 2007 in der Arktis die Methanhydrat-kanone
(Clathrat-Kanone) in Gang, als ihre Energie pro Jahr das 10-Millionen-fache der
Menge an Energie pro Jahr überstieg, die zur Spaltung von Methanhydraten in der
Arktis unter Wasser benötigt wird.“ Die Fachliteratur, die wie üblich versucht,
mit der Realität Schritt zu halten, beinhaltet einen Artikel aus dem Journal of Geophysical Research: Earth
Surface vom 3. Februar 2014, der behauptet, „Die auch in Zukunft
anhaltende Überflutung [dieser Sedimente] sollte die Ausströhmungsrate des
Gases in etwa exponentiell erhöhen, da sich die Sedimente weiter
aufheizen.“ Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Clathrat-Kanone im Jahr
2007 anfing zu feuern, im gleichen Jahr, als der Umfang des
arktischen Meereises einen Umkipppunkt erreichte. Beweise im Überfluss
für das Abfeuern der Clathrat-Kanone wurden am 9. September 2012 hier
zusammengetragen und präsentiert. Eine weitere Bestätigung, dass die
Clathrat-Kanone abgefeuert wurde, kam von Örjan Gustafsson
von der Universität Stockholm, der am 23. Juli 2014 aus der Laptewsee berichtete: „Die Ergebnisse der
vorläufigen Analysen der Meerwasserproben wiesen einen Gehalt an gelöstem
Methan auf, der 10-50-mal höher war, als der Hintergrundwert.“ Jason Box antwortet am 27. Juli 2014
auf diese Nachricht auf die konservative Weise, die ich mittlerweile von
akademischen Wissenschaftlern erwarte: „Wenn du mich fragst, ist die
Quintessenz dieser Nachricht: Dass der erhöhte CO2-Gehalt der Atmospäre durch
die Verbrennung fossiler Brennstoffe der Weckmechanismus für den ‚Klimadrachen‘
ist. Die Flugbahn, auf der wir uns befinden, ist im Begriff, eine außer
Kontrolle geratene Erwärmung des Klimas anzufachen, die die globalen
Agrarsysteme verwüsten und zu Massenhungersnöten und Konflikten führen wird.
Der Anstieg des Meeresspiegels wird im Vergleich dazu ein kleines Problem sein.
Später, während eines
Interviews mit Vice, das am 1. August 2014 veröffentlicht wurde, wurde Box ein
wenig lockerer und sagte, „Selbst wenn nur ein kleiner Teil des
arktischen Kohlenstoffs in die Atmosphäre freigesetzt würde, wären wir am
Arsch.“ Vertrau mir, Jason, das sind wir.
Zeitgleich zur Laptewmeer-Mission wurden
in Sibirien mehrere große Löcher entdeckt. Die Reaktion eines Artikels, der am
31. Juli 2014 von Nature
veröffentlicht wurde, zeigt, dass der atmosphärische
Methangehalt mehr als das 50.000-fache des üblichen beträgt. Ein Artikel in der Ecowatch
vom 4. August 2014 befasst sich mit diesen Löchern: „Wenn Sie sich
jemals gefragt haben, ob Sie das Ende der Welt, wie wir sie kennen, zu ihren
Lebzeiten erleben werden, sollten Sie diese Geschichte wahrscheinlich weder
lesen noch die Diagramme studieren noch die Bilder von Methan-Blaslöchern, auch
bekannt als Drachen-Rülpser, anschauen.“
Einer der Autoren von zwei Forschungsarbeiten, die in der
sibirischen Karasee verwurzelt sind,kam am 22.
Dezember 2014 zu dem Schluss: „Wenn die Temperatur der Ozeane um zwei
Grad ansteigt, wie einige Berichte vermuten, wird dies das Auftauen bis zum
Äußersten beschleunigen. Ein sich erwärmendes Klima könnte zu einer
explosiven Gasfreisetzung aus den seichten Gewässern führen.“ Wie wir bereits
seit einigen Jahren wissen, sind 2° Celsius bereits fix.
Bis Ende Februar 2015 war die Saga von
den sibirischen Kratern „verbreiteter und beängstigender als irgendjemand
gedacht hätte,“ einschließlich zahlreicher Berichte aus den
Mainstream-Medien. Natürlich konzentrierten sich diese Berichte auf die
wirtschaftlichen Auswirkungen und die Notwendigkeit weiterer Forschungsarbeit.
Die Methanfreisetzung durch das Auftauen
von Offshore-Permafrost wurde anhand von Untersuchungen, die im Journal of Geophysical Research am 7.
August 2015 veröffentlicht wurden, weiter
verifiziert. Dieser Artikel beschreibt zum ersten Mal pingo-ähnliche (pingo= grüner Hügel im Permafrost) Merkmale unterhalb
des Meeresbodens vor Sibirien.
In der Ausgabe der Siberian
Timesvom 22. September
2015, einem der wenigen Medien, das bereit ist, den abrupten Klimawandel auf
sinnvolle Weise zu betrachten, werden Forscher zitiert, die sagen, dass diese
massiven Krater auf der Halbinsel Jamal tatsächlich durch die Freisetzung von
Methan entstanden sind. Darüber hinaus werden durch weitere Ausbrüche noch mehr
Krater erwartet, da der Permafrost weiter schmilzt.
Es stellt sich heraus, dass es zu diesen
riesigen, Methan emittierenden Kratern der sibirischen Jamal-Halbinsel
Gegenstücke unter Wasser gibt. A paper in the 7
August 2015 issue of Journal of Geophysical Research: Earth Science connects
the craters on land with those in the adjacent, shallow South Kara Sea. According a
write-up in The Siberian Times: „Auf dem Meeresboden
vor der Jamal-Halbinsel wurden große Hügel, die als Pingos bezeichnet werden,
identifiziert. Ihre Entstehung beruht vermutlich auf dem Auftauen von
Unterwasserpermafrost, der eine ‚hohe Anhäufung‘ von Methan verursacht.“
Die Bedeutung von Methan kann nicht
genug betont werden. Zunehmend deuten Hinweise auf einen Methanausbruch als
Ursache hinter dem Großen Sterben an der Perm-Trias-Grenze hin, wie in Proceedings of
the National Academy of Sciences vom 31. März 2014 dargelegt wirdWie Malcolm Light am 14.
Juli 2014 berichtet: „In den unterirdischen Methanhydraten der Arktis
gibt es so große Methanreserven, die, wenn nur wenige Prozent freigesetzt
werden, zu einem Anstieg der Durchschnittstemperatur der Erdatmosphäre um 10°
Celsius und einem großen Sterben wie am Ende des Perms führen werden. Dieses
wird uns dann alle töten. LautMichael Bentons
Buch zu diesem Thema war ein Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur
um 5° Celsius für das große Sterben verantwortlich. In diesem Fall dauerte der
Temperaturanstieg Zehntausende von Jahren.
Die Diskussion über die
Methanfreisetzung aus dem Arktischen Ozean ist ziemlich hitzig (Wortspiel
beabsichtigt). Paul Beckwith wurde von der konservativen Website Skeptical
Science kritisiert. Seine Antwort vom 9. August 2013 finden Siehier.
Robert Scribbler bietet am 24. Februar
2014 eine erschreckende Zusammenfassung und kommt zu dem Schluss, dass im Arktischen
Ozean „zwei besonders große und beunruhigende Ausbrüche von Methan beobachtet
wurden“. Ein solches Ereignis ist in den letzten 45 Millionen Jahren nicht
aufgetreten. Scribblers Fazit: „Die Zeit des gefährlichen und
explosiven Wiedererwachens scheint zunehmend jetzt zu sein.“
Sam Carana bezieht die folgende
Abbildung in seine Analyse vom 10.
September 2014 ein. Basierend auf Daten aus mehreren seriösen Quellen
ist eine exponentielle Freisetzung von Methan offensichtlich im Gange. Zu diesem Schluss kommt Robert Scribbler am 8. Dezember 2014.
Ein Artikel aus der
Online-Ausgabe von Proceedings of the National Academy of Sciences vom
22. Dezember 2015 berichtet, dass „die Emissionen während der
kalten Jahreszeit (September bis Mai) ≥50% des jährlichen Methanausstoßes
aus der Tundra Alaskas ausmachen, basierend auf Strömungen, gewonnen an
Messorten der Wirbelkovarianztechnik und aus regionalen Strömungen, die aus Flugzeugdaten
berechnet wurden. … Die Dominanz der Emissionen in der Nachsaison, die
Empfindlichkeit gegenüber den Bodenbedingungen und die Bedeutung der trockenen
Tundra werden derzeit in den meisten globalen Klimamodellen nicht simuliert.“
2. Warmes Atlantikwasser taut die Arktis auf, während es durch die
Framstraße schießt (Science, Januar 2011). Das Ausmaß des arktischen
Meereises überschritt 2007 einen Kipppunkt, wie man Forschungsberichten
The Cryosphere vom Februar 2013
entnehmen kann. Am 6. Oktober 2012, zitiert Truth-out
Peter Wadhams, Professor für Ozeanphysik an der Universität Cambridge: „Die Arktis ist
möglicherweise bereits im Sommer 2015 eisfrei. Ein derartig massiver Verlust
hätte eine Erwärmungswirkung, die in etwa der aller menschlichen
Aktivitäten bis zum heutigen Tag entspricht. Mit anderen Worten, eine eisfreie
Arktis im Sommer könnte die Erwärmungsrate des gesamten Planeten verdoppeln.“ Durch
das sich anschließende Abschmelzen des arktischen Eises wird die Albedo
verringert und somit die Absorption von Sonnenenergie verstärkt. Die NASA stellte
am 17. Dezember 2014 fest, „dass die Rate der absorbierten
Sonnenstrahlung in der Arktis im Juni, Juli und August seit 2000 um fünf
Prozent gestiegen ist. Global gemittelt entspricht diese Änderung der Albedo
25% des direkten CO2 -Ausstoßes in den letzten 30 Jahren“, so eine am 17. Februar 2014 in Proceedings of the National Academy of
Sciences veröffentlichte Studie. Die Destabilisierung der tiefen Tiefenzirkulation im Atlantik könnte laut
einem Bericht vom 21. Februar
2014 aus Science“eher sprunghaft und
abrupt anstatt schrittweise ansteigen” wie zuvor bereits erwartet. Die Modelle
unterschätzen weiterhin die Ergebnisse in Bezug auf die gemeldeten Beobachtungen vom
10. März 2014 in den Geophysical Research Letters. Betrachten Sie zum
Beispiel dieAusdünnung „um
mehr als 50 Meter seit 2012 – etwa ein Sechstel seiner ursprünglichen Dicke –
und dass es jetzt 25-mal schneller fließt“, wie am 23. Dezember 2014 in
den Geophysical Research Letters berichtet
wurde. Das schnelle Abschmelzen des Eises in der Region wirdin den Geophysical Research Letters vom Juni
2015 durch Warmluft-Advektion, Luftmassentransformation und Nebel erklärt.
3. Torf in den borealen Wäldern der Welt zersetzt sich erstaunlich schnell (Nature
Communications, November 2011)
4. Ozon, ein starkes Treibhausgas, trägt ebenfalls zum Absterben von Bäumen
bei (Global Change
Biology, November 2011). Die
Baumsterblichkeit verringert die Aufnahme von atmosphärischem Kohlendioxid und erhöht
stattdessen den Anteil von Kohlendioxid in der Atmosphäre. Waldsterben
durch atmosphärisches Ozon ist das Hauptthema, mit dem sich Gail Zawacki auf Wit’s End befasst.
Die Analyse troposphärischer Daten hat laut einer Veröffentlichung in Nature
Communications, Ausgabe vom 13. Januar 2016, erhöhte Ozonwerte mit
indonesischen Waldbränden in Verbindung gebracht. Ozon ist wie Methan ein
starkes, aber kurzlebiges Treibhausgas. In der
Zusammenfassung heißt es: „Diese Studie deutet darauf hin, dass
die Verbrennung von Biomasse im abgelegenen TWP (Tropical Western Pacific) eine
größere Rolle für den Strahlungsantrieb des Klimas spielt, als bisher allgemein
angenommen wurde.“
5. Das Eindringen von hohen Sträuchern erwärmt den Boden und destabilisiert
so den Permafrost (Environmental Research Letters, März 2012). Eine
weitere Aufklärung dieses Phänomens umfasste die Untersuchung von 25 Arten und
etwa 42.000 jährliche Wachstumsaufzeichnungen von 1.821 Individuen, wie die Online-Ausgabe
vonNature
Climate Change am 6. Juli 2015 berichtet.
6. Das grönländische
Eis verdunkelt sich (The Cryosphere,
June 2012) und wie Nature Geoscience
am 8. Juni 2014 berichtet, „führt eine Verringerung der Albedo von Neuschnee um
0,01 zu einem jährlichen Oberflächenmassenverlust von 27 Gigatonnen“. Jede Reduzierung
der Albedo ist eine Katastrophe, sagt Peter Wadhams, Leiter der Polar Oceans
Physics Group an der Universität Cambridge. Robert Scribbler
wies am 1. August 2014 darauf hin, „dass wir den Stöpsel
herausgezogen haben, und wie Wasser, das eine Wanne verlässt, jetzt eine Beschleunigung
im Gange ist: „Eine starke Verdunkelung der Oberfläche des Eisschildes,
insbesondere in der Nähe der Schildkante, führt dazu, dass mehr Sonnenenergie
vom Eisschild absorbiert wird. Jüngste Studien haben gezeigt, dass das
Schmelzen der Kanten zu einer schnellen Destabilisierung führt und die Gletscherflüsse
beschleunigt, weil das Eis an der Kante traditionell wie eine Wand wirkt und
das zentralere und dichtere Packeis zurückhält.“ Jason Box offenbart seine
Überraschung darüber in diesem Fotoessay vom 29. Oktober 2014. Ein Artikel in Proceedings of the National Academy of
Sciences vom 15. Dezember 2014liefert das erste
umfassende Bild darüber, wie das Eis in Grönland verschwindet und kommt zu dem
Schluss, dass „Grönland in naher Zukunft schneller Eis verlieren könnte
als bisher angenommen.”Eine Untersuchung, die am 17. Dezember
2015 in Nature veröffentlicht wurde, berechnet den räumlichen Verlust von
Eismasse der gesamten grönländischen Eisdecke von 1900 bis heute und stellt
fest, dass „viele Gebiete, die sich derzeit verändern, mit denen identisch
sind, die im Laufe des 20. Jahrhunderts eine erhebliche Ausdünnung erfahren
haben.“Laut einem der
Autoren der Studie „ist die durchschnittliche Massenverlustrate in den letzten
zehn Jahren viel höher als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in den letzten 115
Jahren.“
Zur Geschwindigkeit der Eisschmelze auf Grönland trägt auch die Wolkendecke
bei. EinArtikel in Nature
Communications vom 12. Januar 2016 zeigt,dass Wolken bei der die
Erwärmung der grönländischen Eisdecke eine größere Rolle spielen, als bisher
angenommen wurde. Wolken schließen die Hitze ein und machen so bis zu 30%
der laufenden Schmelze des Eisschildes aus.
Laut einemArtikel vom 3. März
in The Cryosphere begann die Verdunkelung des
grönländischen Eisschildes um 1996 herum dafür zu sorgen, dass deutlich weniger
Sonnenstrahlung reflektiert wurde, wobei das Eis ab diesem Zeitpunkt 2% mehr
Sonnenenergie pro Jahrzehnt absorbierte. „Die zukünftige Verdunkelung wird
wahrscheinlich unterschätzt“, heißt es in der Zusammenfassung des Artikels.
7. Methan wird auch unter dem antarktischen Eis freigesetzt (Nature,
August 2012). Diese dritte primäre Methanquelle ist – neben dem Permafrost und
dem flachen Meeresboden – möglicherweise enorm. Laut einer Veröffentlichung
von Scientific Reports vom 24. Juli 2013 hat die Antarktis in
punkto Schmelzrate die Arktis
eingeholt und die westantarktische Eisfläche verliert nach
CryoSat-Beobachtungen, die am 11. Dezember 2013 veröffentlicht wurden, jährlich über 150
Kubikkilometer Eis. Und das bröckelnde Larsen-B-Schelf der Antarktis steht kurz
vor dem völligen Zusammenbruch, so Ted Scambos,
ein Glaziologe am National Snow and Ice Data Center beim jährlichen Treffen der
American Geophysical Union. Am 12. September 2014 kam ein Bericht in
Science zu der Schlussfolgerung, dass der große
Zusammenbruch des Larsen-B-Schelf 2002 aus örtlichen, warmen Lufttemperaturen
resultierte, was die Wichtigkeit von globaler und lokaler Erwärmung auf die
Dynamik von Eis zeigt. Zwei Tage später legt ein Artikel
in Nature Climate Change nahe, dass
diese Temperaturempfindlichkeit zeigt, „dass zukünftige Niederschlagszunahmen
die durch die Erwärmung der Atmosphäre verursachte Schmelze der peripheren
Gletscher der Antarktischen Halbinsel wahrscheinlich nicht ausgleichen werden.“ Eine Studie,
veröffentlicht am 1. Juni 2015 in Earth and Planetary Science Letters, stellt fest,
dass der letzte verbliebene Abschnitt des antarktischen Larsen-B-Schelfeises,
das 2002 teilweise zusammengebrochen ist, schnell schwächer wird und sich
wahrscheinlich vor Ende des Jahrzehnts vollständig auflöst haben wird. In der
Zwischenzeit steht laut einemArtikel vom 13. Mai
2015 in The Cryosphere auch das Larsen-C-Schelf kurz vor dem
Kollaps. Ein Artikel in der
Online-Ausgabe von Nature Climate Change vom 8. Februar 2016 untermauert frühere Erkenntnisse
über den Kollaps wichtiger Eisschelfgebiete in der Antarktis. Einige dieser so
genannten „Sicherheitsbänder“, die so groß wie ganze Länder sind, sind
äußerst dynamisch und daher anfällig für ein schnelles Auseinanderbrechen. Die Verlustrate im
Zeitraum 2010-2013 war doppelt so hoch wie im Zeitraum 2005-2010, wie aus einer
Veröffentlichung in Geophysical
Research Letter vom 16. Juni 2014 hervorgeht. Bis Mitte Mai 2015
war der plötzliche Eisverlust in der Antarktis groß genug, um das
Gravitationsfeld der Erde zu beeinflussen, wie in der Ausgabe von Science vom 21. Mai 2015 berichet wird. Laut der Aussage von
Eric Rignot,
Klimaforscher bei der NASA von Anfang 2015, “ist die Sicherung durchgebrannt.” Rignot erklärte
diesen „erschütternden“ Moment und wies auch auf die völlige Unfähigkeit der
Klimaforscher hin, der Öffentlichkeit die Situation zu erklären. Laut einer Studie,
veröffentlicht in Science vom 26. März
2015, „haben die Verluste in der Westantarktis in den letzten zehn Jahren um
70% zugenommen und der frühere Zuwachs an Volumen des ostantarktischen
Schelfeises aufgehört.“ Der Eisverlust in der Antarktis beschleunigt sich sogar
in Regionen, die man lange für stabil gehalten hatte, wie am 24. July 2013 in
Scientific Reports dokumentiert wurde. Basierend auf
Gravitationsdaten, die am 1. April 2015 in
Earth and Planetary Science Letters veröffentlicht wurdenhat die „massive Eisschicht der Antarktis im
westlichen Teil während des letzten Jahrzehnts doppelt so viel Eis verloren wie
sich im Osten bildete, so die Forscher der Princeton University, die insgesamt
zu dem Schluss kamen, dass die Eiskappe des südlichen Kontinents immer
schneller schmilzt.“ Die Erzählung von ‚schneller als gedacht‘
setzte sich bis zum 10. Juli 2015 fort, als ein Bericht in Science
Advances offenlegte, dass geothermische Aktivität zum schnellen Abschmelzen
des westantarktischen Eisschildes beiträgt. Die Nature Geoscience vom 14. März 2016enthält einen
Artikel über das Schelfeis der Antarktis und kommt zu dem Schluss, „dass „der
Masseverlust des Schelfeises vor allem in der Westantarktis weiter ansteigt, wo
warmes Meerwasser in die Hohlräume unter den Schelfeisschichten gelangt. … Wir
schließen daraus, dass die basalen Kanäle infolge des Eindringens von
warmem Meerwasser schnell entstehen und wachsen können und außerdem, dass sie
das Schelfeis strukturell schwächen können, was möglicherweise zu einem
rapiden Verlust an Schelfeis in einigen Regionen führen wird.“ Ein Bericht in Nature
Communications vom 20. Juni 2016 besagt: „Wir melden hier die
Entdeckung einer massiven Eisschicht unter der Oberfläche mit einem Durchmesser
von mindestens 16 km, einer Länge von mehreren Kilometern und einer Tiefe von
mehreren zehn Metern. Sie befindet sich in einem Gebiet mit starker Schmelze
und der zwischenzeitlichen Bildung von stehendem Wasser auf dem Larsen C-Schelf
in der Antarktis. Wir kombinieren optische Bohrlochfernsehmessungen,
Radarmessungen mit Fernerkundung und Firnmodellierung, um die Schicht zu
untersuchen, was bisher nur in Modellen für Bruch und Strömung von Eisschelf
verwendet wurde. Sie erweist sich als um ~ 10° Celsius wärmer und ~ 170 kg pro
m³ dichter, als man mangels der Bildung von stehendem Wasser erwarten konnte.“
Die Antarktische Halbinsel ist einer der sich am schnellsten erwärmenden Orte
der Erde und es wurde angenommen, dass die steigende Lufttemperatur das
Abschmelzen der Gletscher an ihrem Rand vorantreibt. Tatsächlich aber ist es
warmes Meerwasser, das sich entlang eines Teils der Westseite ins Eis frisst,
wie eine Gruppe von Wissenschaftlern am 15. Juli 2016 in
Scienceberichtete. Eine weitere
Bestätigung großer Methanfreisetzungen sind nachtleuchtende Wolken über der
südlichen Hemisphäre vom 21. November 2013 bis zum 6. Dezember 2013.
Und nicht nur in der Antarktis sprudeln Methanhydrate aus dem Eis. Die
Eisschilde der Arktis verbergen möglicherweise auch riesige Wasserreservoire,
wie Nature
Communications am 7. Januar 2016 berichtet. Die Zusammenfassung
erläutert, dass die kürzlich erfolgte Datierung der Stellen, wo Methan
freigesetzt wird, darauf hindeutet, dass die Gasfreisetzung seit vielen
Jahrtausenden andauert. Hier synthetisieren wir Beobachtungen von ~ 1.900
Flüssigkeitsentweichungsmerkmalen – Pockennarben und aktiven Gasfackeln –
entlang des zuvor vergletscherten arktischen Randes durch thermomechanische
Modellierung der Eisdecke und der Stabilitätszone für Gashydrate. Unsere
Ergebnisse zeigen, dass selbst bei konservativen Schätzungen der Eisdicke bei
gemäßigten subglazialen Bedingungen eine 500 m dicke Stabilitätszone für
Gashydrate – die als Methansenke dienen könnte – unter der Eisdecke existierte.
Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass in Wassertiefen von 150 bis 520 m
die Methanfreisetzung auch durch ein 20 km breites Fenster zwischen der
Stabilitätszone unter Wasser und dem subglazialen Gashydrat bestehen blieb.
Dieses Fenster öffnete sich als Reaktion auf die post-glaziale Klimaerwärmung
und das Abschmelzen, wodurch die Freisetzung von Methan im arktischen Schelf
ermöglicht wurde.“
8. Wald- und Moorbrände nehmen zu (zunächst in Russland nach Angaben der
NASA vom August 2012), offenbar ein
Phänomen in der gesamten nördlichen Hemisphäre (Nature
Communications, July 2013). Die New York Times berichtet in ihrer Ausgabe
vom 1. Juli 2013 von heißeren und trockeneren Bedingungen, die zu gewaltigen
Bränden im Westen Nordamerikas führen. Eine Abhandlung in Proceedings
of the National Academy of Sciences vom
22. Juli 2013 zeigt, dass
boreale Wälder in einem Ausmaß brennen, das über dem der letzten 10.000 Jahre
liegt. Das Los Alamos National Laboratory realisierte es im
selben Monat. Laut Berichten des kanadischen Interagency Fire Center verbrannten bis
zum Frühsommer 2014 insgesamt mehr als sechs Mal so viele Hektar wie in einem
typischen Jahr. Dieses Ausmaß an Verbrennung ist nicht nur für dieses
Jahrhundert beispiellos, sondern, wie die Basisdaten besagen, für jeden
Zeitraum in Kanada während der letzten 10.000 Jahre. Eine umfassende
Bewertung der Verbrennung von Biomasse, veröffentlicht im Journal of Geophysical Research: Atmospheres vom 21. Juli 2014, erklärt den größten
Teil des globalen, durchschnittlichen Temperaturanstiegs und erklärt auch, dass
die Verbrennung von Biomasse pro Gewichtseinheit eine viel stärkere
globale Erwärmung verursacht, als andere mit Menschen in Verbindung stehende
Kohlenstoffquellen. Anfang August 2014 brannten die Feuer in der Tundra nur
70 Meilen südlich des arktischen Ozeans und die Brände schufen
durch Pyrokumuluswolken ihr eigenes Wetter. Laut einem
Bericht, veröffentlicht in Nature
Communications am 14. Juli 2015, hat sich die Dauer der Brandsaison seit
1979 um fast 20% erhöht.
Auch die Ursachen für Feuerausbrüche nehmen zu.Laut einer Veröffentlichung in Science vom 14. November 2014, trägt jeder Anstieg
der globalen Durchschnittstemperatur um 1° Celsius zu einem Anstieg der
Blitzeinschläge um 12 ± 5% bei.
In einer Veröffentlichung in der Online-Ausgabe von Proceedings of
the National Academy of Sciences vom 6. Oktober 2015 wird beschrieben,
wie der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 0,5° Celsius im
Zusammenhang mit der mittelalterlichen Klimaanomalie steht – im Allgemeinen als
Mittelalterliche Warmzeit bezeichnet – und zu einer erheblichen Vergrößerung
der verbrannten Fläche beigetragen hat. Laut der Zusammenfassung: „erhöhte
die Erwärmung von ca. 0,5° Celsius vor ca. 1000 Jahren den Prozentsatz unserer
Untersuchungsgebiete, die pro Jahrhundert verbrannten, um ca. 260%, bezogen auf
die letzten knapp 400 Jahre.“
Gemäß einem Bericht, der am 16. März
2016 von Global Ecology and Biogeography veröffentlicht
wurde, wirkt sich der Klimawandel nachteilig auf die Fähigkeit der Wälder der
Rocky Mountains aus, sich von Waldbränden zu erholen. Insbesondere warme,
trockene Bedingungen in den Jahren nach Bränden behindern das Wachstum und die
Ansiedlung empfindlicher, neuer Setzlinge. Der Klimawandel trägt nicht nur
zu immer größeren Bränden in der Region bei, wodurch die Wälder sterben,
sondern dieselben Bedingungen, die zu immer größeren Bränden beitragen,
reduzieren auch den Nachwuchs nach den Feuern.
9. Die Rissbildung in
Gletschern beschleunigt sich in Gegenwart von höheren Kohlendioxidwerten (Journal of
Physics D: Applied Physics, Oktober 2012)
10. Die Richtung des Beaufortwirbels (vgl. Eisdrift in der
Arktis) hat sich offenbar
umgekehrt (Nationales Schnee-
und Eis-Datenzentrum der USA, Oktober 2012). Die Mechanismen
dieses Prozesses erklärt die Woods Hole Oceanographic Institutionhier.
11. Die Exposition
gegenüber Sonnenlicht erhöht die bakterielle Umwandlung von exponiertem
Bodenkohlenstoff und beschleunigt so das Auftauen des Permafrosts (Proceedings
of the National Academy of Sciences, Februar 2013). Die anschließende
Freisetzung von Kohlenstoff „dürfte den gesamten Nettoverlust an Kohlenstoff
aus der Tundra in die Atmosphäre mehr als verdoppeln“, wie in der Ausgabe von
Ecology vom März 2014 berichtet wird. Der arktische
Permafrost enthält laut NASA etwa die Hälfte des
in der Erde gespeicherten Kohlenstoffs, schätzungsweise 1.400 bis 1.850
Petagramm (1 Petagramm = 1 Gigatonne), mehr als doppelt
so viel, wie bereits jetzt in der Atmosphäre ist. Die Chemie von Torf
ändert sich mit fortschreitender Erwärmung, was den Prozess wiederum
beschleunigt, wie am 7. April 2014 in Proceedings of the National Academy of
Science berichtet wird.
12. Auch die Mikroben sind jetzt mit im Spiel (23. Februar 2013, New
Scientist). Ein daran
anschließender Artikel in Nature vom
22. Oktober 2014 hebt die Schlüsselrolle
einer einzelnen Mikrobenart bei der Verstärkung des Klimawandels hervor.
13. Laut einem Artikel in Science vom 12. April 2013, ist eine enorme
Methanfreisetzung aus dem Permafrost von Alaska nahezu unvermeidlich, weshalb ich mich
frage, wo sich die Autoren bisher versteckt haben. Nahezu unvermeidlich
nennen sie ein bereits ablaufendes Ereignis. Bäume kippen um
und sterben, weil der Permafrost auftaut, was zeigte, wie sich
selbst verstärkende Rückkopplungseffekte gegenseitig füttern. Ein Artikel in der
Online-Ausgabe von Nature vom 6. April
2015 endet mit der Feststellung: „Es wird erwartet, dass die
Wärmeerzeugung nicht nur den organischen Kohlenstoffabbau und möglicherweise
die Kohlenstoffemissionen in die Atmosphäre beschleunigt, sondern auch der
Umkipppunkt sein könnte, der zum Verlust von Nachweisen für die frühe Menschheitsgeschichte
in der Arktis führt, die bis dato in den oberen Lagen des Permafrosts sehr gut
konserviert wurden.“ Der schnell abtauende Permafrost ist laut einem Artikel in Geophysical
Research Letters vom 27. April
2015 größtenteils neueren Datums und führt zu einem „unkontrollierbaren
Effekt.” Der daraus resultierende Kohlenstoff gelangt „rasend schnell in
die Atmosphäre”, wie einer Analyse aus Geophysical Research Letters vom 27. April
2015 zu entnehmen ist. Ein Artikel des
Journal of Geophysical Research: Biogeosciences vom 1. Februar 2016 zeigt, dass
die wissenschaftliche Literatur endlich in der Realität dieser verheerenden
Situation angekommen ist: „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass
sich dieses subarktische Tundra-Ökosystem von seiner historischen Funktion als
Kohlenstoffsenke entfernt und zu einer Quelle wird.“ Langsamer erreicht ein Artikel der Climate
Change Responses vom 12. März 2016 die Realität und zeigt
auf, dass „die großen Kohlenstoffvorräte in den grasartigen Böden einer sich
erwärmenden Arktis anfälliger für Mineralisierungen sein sollten.“ Mit anderen
Worten, die Klimaerwärmung beschleunigt die Freisetzung von Kohlenstoff aus
auftauenden arktischen Böden.
Einem Bericht der Environmental
Research Letter vom 20. Juni 2016 zufolge, hat sich das Auftauen des
Permafrosts in einigen arktischen Regionen in den letzten 50 Jahren
vervierfacht.
14. Die
Sommereisschmelze in der Antarktis ist auf dem höchsten Stand seit tausend
Jahren: Das Sommereis in der Antarktis schmilzt zehnmal schneller als noch vor
600 Jahren, wobei die höchste Geschwindigkeit in den letzten 50 Jahren
aufgetreten ist (Nature Geoscience,
April 2013). Laut einer Veröffentlichung
der Geophysical Research Letters vom
4. März 2014, in der davon ausgegangen wird, dass sich die
regionale Temperatur in den kommenden Jahrzehnten relativ wenig verändern wird,
„sanken die modellierten Meereiskonzentrationen im Sommer bis 2050 um 56% und
bis 2100 um 78%“ (Robert Scribbler’s eingehende Analyse ist hier). Die New York Times zitiert am 21. Mai 2014
einen in Kürze erscheinenden Artikel in Science und Geophysical Research
Letters und berichtet: „Ein großer Teil des
mächtigen, westantarktischen Eisschildes beginnt sich aufzulösen und sein
fortschreitendes Abschmelzen scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. … Diese
neue Erkenntnis scheint die Erfüllung einer Voraussage zu sein, die 1978 von einem
angesehenen Glaziologen, John H. Mercer von der Ohio State University,
getroffen wurde. Er skizzierte die Anfälligkeit der westantarktischen Eisdecke
und warnte, dass die schnelle Freisetzung von Treibhausgasen
durch den Menschen eine „drohende Katastrophe“ heraufbeschwört.
Obwohl Wissenschaftler seit langem Besorgnis über die Instabilität der
westantarktischen Eisdecke (WAIS) geäußert haben, weist ein Forschungsbericht,
der am 28. August 2013 von Nature veröffentlicht wurde,darauf hin, dass
sich auch der ostantarktische Eisschild (EAIS) in den letzten fünf Jahrzehnten
rasant verändert hat. Letzterer ist der größte Eisschild der Erde und
bislang wurde angenommen, dass der Klimawandel für ihn kaum eine Bedrohung
darstellt. Aber er hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten so rapide
verändert, dass es auf eine potenzielle Bedrohung des globalen Meeresspiegels
hindeutet. Der EAIS besteht aus genügend Wasser, um den Meeresspiegel um mehr
als 50 Meter anzuheben. Laut einer Veröffentlichung desselben
Magazins vom Juli 2014, haben sich die Westwinde der südlichen
Hemisphäre seit den 1950er-Jahren verstärkt und in Richtung Pol verschoben,
wodurch die Schmelzrate in einem Maß beschleunigt wurde, das – Sie haben es
bestimmt erraten – „die Forscher
schockierte.” Eine Abhandlung, die Ende
2014 auf dem Treffen der American Geophysical Union präsentiert wurde, endet
mit den Worten: „Eine umfassende 21-jährige Analyse der am schnellsten schmelzenden Region
der Antarktis hat ergeben, dass sich die Schmelzrate der Gletscher in den
letzten zehn Jahren verdreifacht hat.“ Die Online-Ausgabe von
Nature Geoscience vom 16. März 2015 verstärkt das Elend und
identifiziert ein Abschmelzen unterhalb des Totten-Gletschers. Insbesondere ein
Aufsatz, veröffentlicht am
19. Mai 2016 in Natureglaubt, dass beim
Totten-Gletscher „wiederholt ein groß angelegter Rückgang und erneute Zunahme“
möglich sind, wobei die Forscher zur
Schlussfolgerung kommen, dass der Gletscher „sehr instabil ist.“
Ein Artikel in Nature Geoscience vom 12. Oktober 2015
berichtet, dass das Eis in der Antarktis so schnell schmilzt, dass um 2100 die
Stabilität des gesamten Kontinents gefährdet sein könnte. Das weit in der
Zukunft liegende Datum ist natürlich keine Überraschung. Der Artikel verwendet
jedoch zwei Emissionsszenarien, um eine Verdoppelung der Oberflächenschmelze
der Schelfeisflächen bis 2050 vorherzusagen und mit einem Emissionsszenario
drohen die Schelfeisflächen der Antarktis bis zum Ende des Jahrhunderts zu
kollabieren.
Laut einem Artikel in der
Online-Ausgabe der Proceedings of the
National Academy of Sciences vom 2. November 2015, „wird der gesamte
Meereisschild in den Ozean abgeleitet, wenn der Amundsen-Meersektor
destabilisiert ist.“ Dies scheint das Eingeständnis des „sich selbst tragenden
Eis-Abflusses aus der Westantarktis“ zu sein.
Laut einem in der Ausgabe von
Nature Communications vom 26.
November 2015 veröffentlichten Artikel, sind „Auslassgletscher, die in einem
im Landesinneren tieferen und unter dem Meeresspiegel liegenden Bett liegen,
potenziell anfällig für ‚Instabilität der Meereisdecke‘. Diese Instabilität,
die zu einem unkontrollierbaren Eisverlust führen kann, wurde in Modellen
simuliert, aber ihre Folgen wurden in geologischen Aufzeichnungen nicht direkt
beobachtet. Hier stellen wir neue Altersangaben für die Oberflächenexposition
eines Auslasses des ostantarktischen Eisschildes zur Verfügung, die eine rasche
Ausdünnung der Gletscher vor etwa 7.000 Jahren ohne große Umweltveränderungen
belegen. Die Ausdünnung der Gletscher dauerte mehr als zweieinhalb Jahrhunderte
an und führte zu einem Eisverlust von Hunderten von Metern.“
15. Erhöhte Temperatur und Trockenheit im südwestlichen Inneren
Nordamerikas erleichtern den Transport von
Staub niedriger Wüsten zu Schneeflächen in großer Höhe, und beschleunigen so
die Schneeschmelze, wie die Ausgabe von Hydrology and Earth System Sciences am
17. Mai 2013 vermeldet.
16. Überschwemmungen
in Kanada senden schlammige Wassermassen durch das Mackenzie-Delta in das
Beaufort-Meer und färben so weite Teile des Arktischen Ozeans in der Nähe des
Mackenzie-Deltas braun (NASA, June 2013). Bilder dieses
Phänomens zeigt die NASA auf dieser Website.
17. Oberflächenschmelzwasser, das durch Risse in einer Eisdecke abfließt,
kann die Eisdecke von innen erwärmen, das Eis erweichen und schneller fließen
lassen. Dies geht aus einer
Studie hervor, die zur Veröffentlichung im Journal
of Geophysical Research: Earth Surface (Juli 2013) zugelassen wurde. Weitere
Unterstützung bekam diese Idee in der Ausgabe von
Nature Communications vom 29. September
2014. Offenbar wurde in Grönland ein Heinrich-Ereignis ausgelöst. Lesen Sie
die Beschreibung eines solchen Ereignissesvon Robert
Scribbler vom 8. August 2013:
Bei einem
Heinrich-Event erreichen die Schmelzkräfte schließlich einen Umkipppunkt. Das
wärmere Wasser hat die Eisdecke stark aufgeweicht. Unter dem Eis fließen wahre Wasserfluten.
Eisteiche wachsen zu großen Seen heran, die sich sowohl über als auch unter dem
Eis ausbreiten können. Große Eisdämme (im Original ‚ice damns‘ – Verdammungen)
können sich bilden oder auch nicht. Während dieser ganzen Zeit beschleunigen
sich Eisbewegung und Schmelze. Schließlich ist ein entscheidender Umkipppunkt
erreicht und in einem einzelnen Großereignis oder einer Reihe solcher
Ereignisse wird eine massive Welle aus Wasser und Eis nach außen gespült, wenn
der Eisschild in einen völlig chaotischen Zustand übergeht. Tsunamis aus Schmelzwasser
schießen mit ihren riesigen Flotillen (im Original ‚Floatillas‘ – von to float)
von Eisbergen (im Original ‚Eisburgs‘) heraus oder herab und tragen in hohem
Maße zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Und dann beginnt das Wetter, wirklich ekelhaft
zu werden. Im Falle Grönlands ist das Zielgebiet für solche Ereignisse der
gesamte Nordatlantik und letztendlich die nördliche Hemisphäre.
Basierend auf Daten von 2011, kommt ein Artikel aus der Online-Ausgabe von
Nature Geoscience vom 13. Juli 2015 zu dem Resultat:
„Da erwartet wird, dass die Advektion von warmen, feuchten Luftmassen und
Niederschlägen über Grönland in den kommenden Jahrzehnten zunehmen wird,
deuten unsere Erkenntnisse auf eine zuvor ungeahnte Verwundbarkeit des
grönländischen Eisschildes durch den Klimawandel hin.“ Kurz gesagt, es wurde
gezeigt, dass das Abschmelzen des „grönländischen
Eisschildes sich als Reaktion auf Niederschläge an der Oberfläche und
Eisschmelze im Zusammenhang mit spätsommerlichen und herbstlichen, zyklonischen
Wetterereignissen beschleunigte.“
18. Der Zusammenbruch der thermohalinen
Zirkulation vollzieht sich sowohl in der
Antarktis als auch in der Arktis, wodurch der antarktische Permafrost
schmilzt (Scientific Reports, Juli 2013). Wie in Nature Climate Change vom 2. März 2014
berichtet wird, sank in den vergangenen 60 Jahren wegen schmelzendender Gletscher und
stärkeren Niederschlägen der Salzgehalt an der Meeresoberfläche vor der Küste
der Antarktis.
19. Durch den Verlust von Meereis in der Arktis wird der Temperaturgradient
zwischen den Polen und dem Äquator verringert, wodurch der Jetstream
verlangsamt wird und zu schlingern beginnt (siehe
insbesondere die die Arbeit von Jennifer
Francis und diesen Artikel aus
der Washington Post vom 20. November
2014). Der extremste
gemessene Dipol trat 2013-2014 auf, wie Geophysical
Research Letters berichtet. Ein Ergebnis ist die
Entstehung von Wetterblockaden
kürzlich bei den sehr hohen Temperaturen in Alaska. Über diesen
sogenannten „Polarwirbel“ wurde 2013 in den Vereinigten Staaten häufig
berichtet und erregte die
Aufmerksamkeit der akademischen Gemeinschaft, als die Dürre
2013-2014 die Ernteproduktion in Kalifornien bedrohte. Es treten außerdem extreme
Wetterereignisse auf, wie Nature Climate Change am 22. Juni 2014 berichtete. Diese, auch Rossby-Wellen genannten, atmosphärischen
Ereignisse nehmen zu, wie Proceedings of the
National Academy of Science am 11
August 2014 vermeldet. Eine von Francis
mitverfasste Abhandlung, veröffentlicht in Environmental
Research Letters am 6. Januar 2015 endet folgendermaßen: „Diese
Ergebnisse legen nahe, dass sich die Arktis als Reaktion auf steigende
Treibhausgaskonzentrationen schneller erwärmt als irgendein anderer Ort. Die
Anzahl extremer Wetterereignisse, die durch bleibende Jet-Stream-Muster
verursacht werden, wird zunehmen.“ In Bezug auf die Rossby Waves enthält einArtikel im Journal
of Geophysical Research: Atmospheres vom 24. April 2015 diesen Kommentar: „Wir fanden auch
einen positiven Rückkopplungsmechanismus, der auf die abnormale, meridionale
Zirkulation zurückzuführen ist, die die mittleren Breiten abkühlt und die
Arktis erwärmt. Dadurch wird die arktische Luftsäule zusätzlich erwärmt, was
etwa 60% der direkten Oberflächenwärmeabgabe durch den Rückgang des Meereises entspricht.“
Weitere Bestätigung erfuhr Francis‘ Arbeit in der Online-Ausgabe von
Nature Geoscience vom 31. August 2015
in einem Artikel mit dem Titel„ Zwei unterschiedliche Einflüsse der arktischen
Erwärmung auf kalte Winter in Nordamerika und Ostasien.“
Als ein Ergebnis des Polarwirbels, wird borealer Torf
knochentrocken und fängt Feuer wie ein Kohleflöz (siehe auch dieser Artikel in Nature, online
veröffentlicht am 23. Dezember 2014, der darauf hinweist, dass „die Menge
an Kohlenstoff, die in Torf gespeichert ist, die in der Vegetation
gespeicherte übersteigt und eher eine ähnliche Größenordnung hat, wie der
derzeitige, atmosphärische Kohlenstoffspeicher“). Der daraus entstehende Ruß
gelangt in die Atmosphäre, sinkt wieder zu Boden und bedeckt die Eisoberfläche
an anderer Stelle. Dadurch wird die Albedo verringert und das Schmelzen des
Eises beschleunigt. Über jedes dieser individuellen Phänomene wurde, wenn auch
selten, berichtet, aber meines Wissens wurde über diesen Punkt hinaus noch kein
Zusammenhang hergestellt. Die Unfähigkeit oder mangelnde Bereitschaft der
Medien, zwei Punkte zu verbinden, kommt nicht überraschend, denn darüber wurde
regelmäßig berichtet (kürzlich hier) mit Bezug auf den Klimawandel
und Waldbrände) (Juli 2013)
20. Das arktische Eis
wird dunkler, seine Reflektionsfähigkeit nimmt ab (siehe auchNature Climate
Change, August 2013).
21. Extreme
Wetterereignisse treiben den Klimawandel voran, wie in Nature vom 15. August 2013 berichtet
wird. Details werden durch Modellierung in Global
Biogeochemical Cycles vom 6. Juni 2014 erläutert. Weitere Daten und
Erläuterungen finden Sie in derOnline-Ausgabe von
Nature Climate Change vom 27. April
2015.
Das Bulletin der
American Meteorological Society veröffentlichte in seiner Dezemberausgabe 2015
den Titel „Erklärung der extremen Ereignisse des Jahres 2014 aus klimatischer
Sicht“ und stützte sich auf Schlussfolgerungen von 32 internationalen
Wissenschaftlerteams, die 28 verschiedene Wetterereignisse untersuchten. Die Ergebnisse
dieses Berichts, der am 5. November 2015 veröffentlicht wurde, beinhalten
Folgendes: „Menschliche Aktivitäten wie Treibhausgasemissionen und Landnutzung
haben im Jahr 2014 bestimmte extreme Wetter- und Klimaereignisse beeinflusst, einschließlich
tropischer Wirbelstürme im Zentralpazifik, starker Niederschläge in Europa,
Dürre in Ostafrika und erdrückende Hitzewellen in Australien, Asien und
Südamerika.“
Ein Artikel in Proceedings of the National Academy of
Sciences vom 13. Juni 2016 besagt, dass atmosphärische
Aerosole Gewitterwolken verstärken und so zu extremem Wetter führen. Die
Fülle von Aerosolpartikeln in der Atmosphäre – die ihr ständig durch
industrielle Aktivität zugeführt werden – kann die Lebensdauer großer
Gewitterwolken, durch Verzögerung der Regenfälle, verlängern, die Wolken größer
und langlebiger werden lassen und extremere Stürme erzeugen.
Seit vielen Jahren warnen Wissenschaftler, dass einzelne Wetterereignisse
nicht auf den Klimawandel zurückgeführen werden können. Mittlerweile aber können spezifische
Extremwetterereignisse dem Klimawandel zugeschrieben werden. Ein 200-seitiger Bericht der
Nationalen Akademien für Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und
Medizin vom März 2016 untersucht den aktuellen Stand der
Wissenschaft im Bereich der Zuordnung von Extremwetter und zeigt Wege auf, wie
die Wissenschaft vorangebracht werden kann, um die Leistungsfähigkeit bei der
Zuordnung zu verbessern.
22. Dürrebedingte Baumsterblichkeit trägt zu einer verstärkten Freisetzung
von Kohlendioxid in die Atmosphäre und einer verringerten Einlagerung von atmosphärischem
Kohlendioxid bei. Eine solche Sterblichkeit ist weltweit zumindest seit November 2000
in Nature dokumentiert, wobei die jüngsten
Zusammenfassungen in Nature vom
Februar 2013 die Tropen, in Frontiers in Plant
Science vom August 2013 die gemäßigten Breiten von
Nordamerika und in Science vom 21. August 2015 die borealen
Wälderbehandeln. Die Situation wird durch Schädlinge und Krankheiten verschärft,
da Bäume, die durch veränderte Umweltbedingungen belastet sind, zunehmend
anfällig für Erreger wie Borkenkäfer und Misteln (weitere Beispiele
gibt es zuhauf).
Ein äußerst wichtiges Beispiel für dieses Phänomen tritt im Amazonasgebiet
auf, wo im Jahr 2010 aufgrund der Dürre mehr Kohlenstoff freigesetzt wurde als
in den USA (Science, Februar 2011). Die Berechnungunterschätzt die
Kohlenstoffabgabe stark. Darüber hinaus führt die anhaltende
Abholzung der Wälder in der Region zu einem viel schnelleren Rückgang der
Niederschläge als lange angenommen, wie Geophysical
Research Letters am 19. Juli 2013 berichtet. Eine Übersicht über
das Phänomen, das sich auf den Amazonas konzentriert, wurde am 5. März 2014
vom Climate News Network zur Verfügung gestellt. „Der beobachtete
Rückgang der CO2-Senke am Amazonas weicht deutlich von dem jüngsten Anstieg der
terrestrischen Kohlenstoffaufnahme auf globaler Ebene ab und widerspricht den
modellbasierten Erwartungen“, heißt es in einem Artikel in Nature vom 19. März 2015. Schlussendlich, laut
einerVeröffentlichung
in Global Biogeochemical Cycles vom
1. Juli 2016, hat die Dürre 2010 die Kohlenstoffsenke des Amazonas-Beckens vollständig
stillgelegt, indem Bäume abgetötet und ihr Wachstum verlangsamt wurden.
Tropische Regenwälder, von denen lange angenommen wurde, dass sie den
Hauptantrieb für atmosphärisches Kohlendioxid darstellen, stehen kurz davor,
diese Rolle abzugeben. Laut einem in Nature veröffentlichten Artikel vom 21. Mai 2014 „spielen
die höheren Fluktuationsraten von Kohlenstoffspeicher in semi-ariden Biomen
eine immer wichtigere Rolle für die alljährliche Variabilität des globalen
Kohlenstoffkreislaufs“, was auf die zunehmende Rolle von Trockengebieten bei
der Kontrolle der Umweltbedingungen hinweist. „Durch die
Abholzung tropischer Regenwälder in Brasilien ist deutlich mehr Kohlenstoff
verloren gegangen als bisher angenommen.“ Tatsächlich führt die
„Fragmentierung von Wäldern dazu, dass bis zu einem Fünftel mehr Kohlendioxid
von der Vegetation ausgestoßen wird.“ Diese Ergebnisse
stammen aus der Ausgabe von Nature
Communications vom 7. Oktober 2014. Ein Artikel in der Online-Ausgabe
der Proceedings der National Academy of Sciences vom 28.
Dezember 2015 zeigt, dass der Amazonas-Regenwald als Reaktion auf den
Klimawandel in savannenähnliche Staaten übergehen könnte. Savannen beschreibt
man einfach als Grasland mit verstreuten Bäumen oder Sträuchern. Die
Zusammenfassung des Artikels legt nahe, dass „im Gegensatz zu den
bestehenden Vorhersagen, entweder von Stabilität oder katastrophalem Biomasseverlust,
die Reaktion der Amazonaswälder auf ein trockeneres, regionales Klima
wahrscheinlich ein sofortiger, abgestufter und heterogener Übergang von
feuchten Wäldern mit hoher Biomasse hin zu trockenen Übergangswäldern und in
einen waldreichen, savannenähnlichen Zustand wäre.“
Der boreale Wald
erstreckt sich auf der Nordhalbkugel rund um den Globus. Er ist das größte Biom
des Planeten und macht 30 Prozent der weltweiten Waldfläche aus. Elche sind die
größten Huftiere im borealen Wald und ihre Anzahl ist gesunken. Der Grund ist
unbekannt.
Dennis Murray, Professor für Ökologie an der Trent University in
Peterborough, Ontario glaubt, dass die
sterbenden Elche von Minnesota und New Hampshire und anderswo ein Symptom für
etwas viel Größeres sind – ein riesiges Waldökosystem, das schnell schrumpft,
stirbt und sich auf andere Weise verändert. „Der boreale Wald bricht
auseinander“, sagt er. „Die Frage ist, was wird ihn ersetzen?“
Zunehmende Trockenheit bedroht, einem Artikel der
Online-Ausgabe von Global Change Biology
vom 21. Februar 2016 zufolge, fast alle Wälder in den Vereinigten Staaten.
Laut der Zusammenfassung des Artikels werden „Waldsterben, Änderungen in Zusammensetzung
und Struktur und Verschiebung der Ausbreitungsgrenzen häufig beobachtet“.
Zum ersten Mal haben Wissenschaftler die Nettobilanz der drei wichtigsten
Treibhausgase – Kohlendioxid, Methan und Stickstoffoxid- für jede Region der irdischen
Landmasse untersucht. Die Ergebnisse wurden am 10. März 2016 in
Nature veröffentlicht. Das überraschende Ergebnis: Die vom Menschen verursachten
Emissionen von Methan und Stickstoffoxid aus Ökosystemen übersteigen die
Fähigkeit des Landes, Kohlendioxidemissionen aufzunehmen um ein Vielfaches, was
die terrestrische Biosphäre zu einem Mitverursacher des Klimawandels macht.
Die Zusammenfassung eines vor der Veröffentlichung stehenden Beitrags in
Biogeochemistry vom April 2016, enthält die folgenden Sätze:
„Steigende Temperaturen und Ablagerung von Stickstoff (N), beide Aspekte des Wandels
der globalen Umwelt, sollen die Biogeochemie der DOM (gelöste organische
Substanz im Boden) verändern. … Insgesamt zeigt diese Studie, dass die
Zersetzung und Akkumulation molekular unterschiedlicher DOM-Komponenten mit der
Erwärmung des Bodens und der N-Einlagerung einhergeht und anschließend den
biogeochemischen Kreislauf des Bodens verändern kann.“ Mit anderen Worten, da
die globalen Temperaturen steigen, scheint die organische Substanz in den
Wäldern schneller zusammenzubrechen, wodurch die Freisetzung von Kohlenstoff in
die Atmosphäre beschleunigt wird.
23. Die Übersäuerung
der Ozeane führt zur Freisetzung von weniger Dimethylsulfid (DMS) durch
Plankton. DMS schützt die Erde vor Strahlung. (Nature Climate
Change, online 25. August 2013). Plankton bildet die
Basis des marinen Nahrungsnetzes. Einige
Populationen sind seit 1950 um 40% zurückgegangen (z.B., Nature vom 29. Juli 2010), und sie stehen kurz vor dem
völligen Verschwinden, so ein Artikel in Global Change Biology vom 18. Oktober
2013. Wie beiKohlendioxid,
geschieht die Übersäuerung der Ozeane rasch, laut einem Artikel in Global
Biogeochemical Cycles vom 26. März
2014. Die Übersäuerung schreitet mit einem Tempo voran, das in den letzten 300
Millionen Jahren ohne Beispiel ist, wie Untersuchungen in der Ausgabe der Science vom 2. März 2012 belegen. In den letzten 10
Jahren hat der Atlantik 50 Prozent mehr Kohlendioxid aufgenommen als im
Jahrzehnt zuvor, was die Übersäuerung des Ozeans messbar beschleunigte, so ein Artikel in Global Biogeochemical Cycles vom 30.
Januar 2016. Es überrascht nicht, dass der Abbau der Basis des marinen Nahrungsnetzes
die Fähigkeit der Fischpopulationen verringert, sich weltweit zu reproduzieren
und zu regenerieren, wie die Online-Ausgabe
von Proceedings of the National Academy
of Sciences am 14. December 2015 berichtet.
Kieselalgen, eine der Hauptgruppen des Planktons, gehen laut einer
Veröffentlichung in der Online-Ausgabe von Global
Biogeochemical Cycles vom 23. September 2015 weltweit um rund ein
Prozent pro Jahr zurück.
Das Südpolarmeer übersäuert aufgrund der steigenden Kohlendioxidemissionen
so schnell, dass große Regionen möglicherweise zu unwirtlich sind, damit
wichtige Organismen in der Nahrungskette schon ab 2030 weiter überleben können, so ein Artikel in
der Online-Ausgabe von Nature Climate
Change vom 2. November 2015.
Ein Artikel aus Science Express vom 26. November 2015 zeigt
Verschiebungen des Planktons im Maßstab von Jahrtausenden im subtropischen
Nordpazifik auf, die „im letzten Jahrtausend beispiellos waren“. Die
fortschreitende Verschiebung „begann im Industriezeitalter und wird durch die
Zunahme der auf N2 fixierten Produktion der Cyanobakterien weiter angeschoben.
Diese Verschiebung der Gesamtheit des Picoplanktons könnte ein negatives
Feedback auf steigendes atmosphärisches CO2 liefern.“ Einer der Autoren des
Artikelswird in einem Interview
folgendermaßen zitiert: „Diese Verschiebung des Picoplanktons
könnte in den letzten 100 Jahren ein negatives Feedback auf steigendes
atmosphärisches Kohlendioxid ergeben haben. Wir können jedoch nicht davon
ausgehen, dass dies in Zukunft der Fall sein wird.“
Weitere Untersuchungen zur Primärproduktivität im Ozean wurdenin Geophysical Research Letters am 19. Januar 2016
veröffentlicht. In Bezug auf den Indischen Ozean heißt es in der
Zusammenfassung: „Zukünftige Klimaprojektionen deuten darauf hin, dass sich der Indische
Ozean weiter erwärmen und diese produktive Region in eine ökologische Wüste
verwandeln wird.“
Zum ersten Mal haben Forscher algenbedingte Toxine in arktischen
Meeressäugetieren dokumentiert. Laut einer Veröffentlichung
in der Ausgabe vom 11. Februar 2016 von Harmful
Algaetauchen insbesondere Giftstoffe, die von schädlichen
Algenblüten produziert werden, in Meeressäugetieren vor Alaska bis weit in den
Norden des Arktischen Ozeans auf – viel weiter nördlich als bisher jemals
gemeldet wurde. Aus der Zusammenfassung geht Folgendes hervor: „In dieser
Studie wurden Proben von 905 Meeressäugetieren aus 13 Arten genommen, darunter:
Buckelwal, Grönlandwal, Belugas, Schweinswal, nördliche Seebären, Stellersche
Seelöwen, Seehunde, Ringelrobben, Bartrobben, Largha-Robben, Bandrobben,
Pacifische Walrosse und Seeotter. Domoinsäure wurde in allen 13 untersuchten
Arten nachgewiesen und war bei Grönlandwalen (68%) und Seehunden (67%) am
weitesten verbreitet. Saxitoxin wurde in 10 der 13 Arten nachgewiesen… Diese
Ergebnisse liefern den Beweis, dass… Toxine in allen Gewässern Alaskas in einer
Menge vorhanden sind, die hoch genug ist, um in Meeressäugetieren nachgewiesen
zu werden und möglicherweise die Gesundheit von Meeressäugetieren in der
arktischen Meeresumwelt beeinträchtigen.“
24. Quallen haben eine Hauptrolle in den Ozeanen der Welt eingenommen (26. September 2013, New York Times Review of
Books, in einer Rezension von
Lisa-ann Gershwins Buch: Stung! On Jellyfish Blooms and the Future of
the Ocean): „Wir erschaffen eine Welt, die eher dem späten Präkambrium als dem
späten 19. Jahrhundert ähnelt – eine Welt, in der Quallen die Meere
beherrschten und Schalentiere nicht existierten. Wir schaffen eine Welt, in der
wir Menschen möglicherweise bald nicht mehr überleben können oder wollen.
“Quallen tragen zum Klimawandel bei, indem sie (1) kohlenstoffreichen Kot und
Schleim abgeben, der von Bakterien zur Atmung genutzt wird, und dabei Bakterien
in Kohlendioxid-Fabriken umwandeln und (2) eine große Anzahl von Ruderfußkrebsen und anderem
Plankton konsumieren.
25. Der Anstieg des
Meeresspiegels führt zum Kollaps von Uferböschungen, Tsunamis und zur
Freisetzung von Methan, wie Geology im September 2013 berichtetund in Ostsibirien hat
sich die Geschwindigkeit der Küstenerosion in den letzten vier Jahrzehnten fast
verdoppelt, da der Permafrost schmilzt. Der Meeresspiegel scheint exponentiell
zu steigen, wenn man Scribblers Analyse
vom 4. Mai 2015 folgt. Berücksichtigt man nur Daten bis 2005, so
wurde laut einem
Artikel, der am 28. September 2015 in den Proceedings
of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, die 500-jährige
Wiederholungszeit von Überschwemmungen in New York City auf 24,4 Jahre verkürzt.
26. Steigende
Meerestemperaturen werden die natürlichen Kreisläufe von Kohlendioxid,
Stickstoff und Phosphor stören und damit das Plankton reduzieren (sh. auch: Nature Climate
Change, September 2013). Die Erwärmung der
Ozeane wurde seit den 1970er Jahren nach Angaben eines
Artikels in der Online-Version von Nature Climate Change vom 5. Oktober 2014 massiv unterschätzt. Speziell
die oberen 2300 Fuß der Ozeane der
südlichen Hemisphäre haben sich nach 1970 möglicherweise doppelt so schnell
erwärmt, als bisher angenommen. In einem Artikel des Guardian vom 22. Januar 2015, heißt es: „Die
Ozeane erwärmen sich so schnell, dass sie immer wieder die Diagramme der
Wissenschaftler sprengen.“
Ein weiteres Anzeichen für eine Erwärmung des Ozeans ist das Bleichen von
Korallen. Auf dem australischen Great Barrier Reef findet seit 1998 das
dritte globale Bleichereignis für Korallen statt, das dritte, das jemals
nachgewiesen wurde.Australia National
News vom 28 March 2016 zufolge, zeigt eine Untersuchung des
Great Barrier Reef, dass 95% der nördlichen Riffe als stark gebleicht
eingestuft wurden und nur 4 von 520 untersuchten Riffen nicht betroffen waren.
27. Erdbeben lösen Methanfreisetzung aus und die damit verbundene Erwärmung
des Planeten löst Erdbeben aus, wie Sam Carana bei der Arctic Methane
Emergency Group (Oktober 2013) berichtet.
28. Kleine Teiche in
der kanadischen Arktis setzen aufgrund ihrer Flächenabdeckung weitaus mehr
Methan frei als erwartet (PLoS ONE, November
2013). Dies ist das erste von mehreren Süßwasser-Ökosystemen, die Methan in die
Atmosphäre abgeben. Dies wurde in Nature vom 19. März 2014 besprochen
anschließend in einer groß angelegten
Studie in Global Change Biology vom
28. April 2014 beschrieben. Die Freisetzung von Methan aus diesen
Quellen in der Arktis und in Grönland impliziert laut Nature Geoscience vom 20. Mai 2012, „dass der Zerfall
von Permafrost, Gletschern und Teilen des polaren Eises in einem sich erwärmenden
Klima einen vorübergehenden Ausstoß von C14-abgereicherten Methan, das unter
der Eisdecke eingeschlossen ist, erleichtern könnte.“
Der Mechanismus, der der Methanfreisetzung in diesen Systemen zugrunde
liegt, ist kaum bekannt. Wenn das Sonnenlicht den Prozess antreibt, wie
ein Artikel in Science
vom 22. August 2014 vorschlägt, ist mit der Zeit mit
einer Verstärkung zu rechnen, da Teiche und Seen zunehmend exponiert
werden.
Laut einer Veröffentlichung
in der Online-Ausgabe von Nature Geoscience vom 20. Juli 2015 tragen Gewässer im Inneren
Afrikas erheblich zur Freisetzung von Treibhausgasen in die Atmosphäre bei. Im
Einzelnen: „Die gesamten Kohlendioxid-äquivalenten Treibhausgasemissionen
[betragen]… etwa 0,9 pg (Petagramm) Kohlenstoff pro Jahr, was etwa einem
Viertel der globalen, terrestrischen und maritimen Kohlenstoffsenke entspricht.“
Große Gewässer unter Wüsten könnten die Situation noch erheblich
verschlechtern. Laut einem in Geophysical Research Letters vom 28.
Juli 2015 veröffentlichten Artikel, liegt eine große Kohlenstoffsenke oder
ein großer Kohlenstoffspeicher unter dem Tarimbecken in Xinjiang, China. Die
verborgene Wassermasse speichert „mehr Kohlenstoff
als alle Pflanzen auf dem Planeten zusammen. Während mehr Wasser gut klingen
mag, glauben Forscher, dass wir sehr ernsthafte Probleme bekämen, wenn dieser
Kohlenstoff in die Atmosphäre entweichen würde.” Konkret erklärte der
Hauptautorin einem Interview: „Es ist wie eine
Dose Cola. Wenn es geöffnet wird, entweicht das gesamte Treibhausgas in die
Atmosphäre.“
Ein Artikel in Limnology and
Oceanography vom 29. Oktober 2015 befasst sich auch mit der Methanfreisetzung
aus Seen. In einer Rezension für die breite Öffentlichkeit mit dem Titel „Eine
Studie prognostiziert, dass die globale Erwärmung viel schneller voranschreiten
wird als erwartet“ heißt es: „Die Ergebnisse legen nahe, dass wir einen
‚Teufelskreis‘ vor uns haben, in dem die Verbrennung fossiler Brennstoffe zu
höheren Temperaturen führt, die wiederum eine höhere Methanfreisetzung und
weitere Erwärmung auslösen.“ Dies ist eine gute Erklärung für einen sich selbst
verstärkenden Rückkopplungseffekt.
Eine in Nature Geoscience vom 17. November 2015
veröffentlichte Studie zeigt, dass Seen in der nördlichen
Hemisphäre aufgrund des globalen Klimawandels wahrscheinlich viel mehr
Kohlendioxid freisetzen werden. Die Untersuchung, die auf Daten von mehr als
5.000 schwedischen Seen basiert, zeigt, dass die
Kohlendioxidemissionen der Seen, Wasserläufe und Stauseen der Welt fast einem
Viertel des gesamten Kohlendioxids entsprechen, das durch die Verbrennung
fossiler Brennstoffe produziert wird.
Unter Berufung auf zwei aktuelle Zeitschriftenartikel, kommt ein Artikel
in Yale Environment 360 vom 19. November 2015 zu
dem Schluss: „Die ikonischen, nördlichen Seen der Erde befinden sich
inmitten eines tiefgreifenden Umbruchs, der schnell erwärmendendes Wasser, eine
geringere Eisdecke und die massive Vermehrung schädlicher Algen beinhaltet.“
Unter diesen Seen ist der Baikalsee, „der tiefste, volumenstärkste und älteste
Süßwassersee der Erde, der ein Fünftel der oberirdischen Trinkwasserversorgung
des Planeten umfasst. Er ist eine Arche Noah der Artenvielfalt, in der
unzählige Spezies beheimatet sind, die es sonst nirgendwo auf der Erde gibt.“
Weitere Belege für die Wichtigkeit von Bächen und Flüssen als Quelle
atmosphärischen Methans stammen aus einem Artikel, der im November 2015 in Ecological Monographs veröffentlicht
wurde. Die Überschrift der Rezension für die
Öffentlichkeit verrät: „Treibhausgasemissionen aus Süßwasser sind höher als
gedacht.“
Ein Artikel im Journal of Geophysical Research:
Biogeosciences vom 23. November 2015 stellte in der Zusammenfassung fest: „Ein Aufschwellen des
Sediments am Ende der Auftausaison hat wahrscheinlich zu diesen [Methan-]
Emissionen beigetragen. Wir nehmen an, dass flache, saisonal eisbedeckte Seen
im Gegensatz zu Feuchtgebieten in der kalten Jahreszeit das höchste
Methanemissionspotenzial aufweisen können, was wahrscheinlich die Hauptursache
für Methanfreisetzung im Frühjahr in subarktischen Landschaften mit hoher
Flächendeckung durch Seen ist.“ Mit anderen Worten, wie bei der
Methanfreisetzung aus dem Arktischen Ozean, gibt es auch während der kalten
Jahreszeit eine massive Methanfreisetzung. In einem Artikel
in der Online-Ausgabe der Geophysical
Research Letters vom 16. Juni 2016, heißt es: „Unsere Ergebnisse deuten
darauf hin, dass der Permafrost unterhalb flacher Seen bereits ungefähr 70
Jahre vor dem vorhergesagten Auftauen des terrestrischen Permafrosts in
Nordalaska eine kritische Tauschwelle überschritten hat.“
Am 16. Dezember
2015 berichtet Geophysical Research Letters:„Bei dieser ersten
weltweiten Synthese von In-situ-Daten und von Satelliten stammenden Seedaten
stellen wir fest, dass die Oberflächentemperaturen der Seen zwischen 1985 und
2009 im Sommer schnell angestiegen sind (globaler Mittelwert = 0,34° Celsius,
Dekade-1).”
Ein Artikel in der
Online-Ausgabe von Nature Geoscience vom 4. Januar 2016 stellt fest: „Seen und Teiche sind
eine dominante Methanquelle in hohen, nördlichen Breiten.“ „Durch die
Zusammenstellung der zuvor berichteten Messungen, die an insgesamt 700
nördlichen Gewässern durchgeführt wurden, waren die Forscher in der Lage, eine
genauere Einschätzung der Emissionen in großem Maßstab zu treffen. Sie stellten
fest, dass Methanemissionen allein aus Seen und Teichen etwa zwei Drittel aller
natürlichen Methanquellen in der nördlichen Region ausmachen.“
Laut einer Veröffentlichung
in der Ausgabe von Nature Geoscience
vom 1. Februar 2016, machen Teiche mit einer Größe von weniger als einem
Viertel Morgen nur 8,6% der Oberfläche der Seen und Teiche der Welt aus, aber
sind verantwortlich für 15,1% der Kohlendioxidemissionen und 40,6% der
diffusiven Methanemissionen.
29. Die Verwirbelung des Jetstreams ist auch ein Katalysator. Hohe
Methanfreisetzungen folgen auf das Aufbrechen des Jetstreams, was einen
vorherigen Anstieg der regionalen Temperatur auf bis zu 16° Celsius in weniger
als 20 Jahren erklärt (Paul Beckwith im Video am 19. Dezember
2013).
30. Untersuchungen
haben ergeben, dass sich „weniger Wolken bilden, wenn sich der Planet erwärmt, was
bedeutet, dass weniger Sonnenlicht in den Weltraum zurückgeworfen wird und die
Temperaturen weiter steigen.“ (Nature,
Januar 2014)
31. „Das Auftauen von Permafrost fördert den mikrobiellen Abbau von in
gefrorenem Boden gebundenem und neuem Kohlenstoff, was zur biogenen Erzeugung
von Methan führt.“ (Nature
Communications, Februar 2014). In einem Artikel in Proceedings of the National Academy of Sciences vom
21. Oktober 2015 heißt es: „Die beobachteten DOC-Verlustraten [gelöster
organischer Kohlenstoff] gehören zu den höchsten für Permafrost-Kohlenstoff
gemeldeten und belegen die potenzielle Bedeutung von LMW [niedriges
Molekulargewicht] DOC bei der Förderung des schnellen Metabolismus von
Permafrostkohlenstoff aus dem Pleistozän beim Auftauen und der Ausgasung von
CO2 in die Atmosphäre aus Böden und nahegelegenen Binnengewässern.“
Die weltweiten
Methanemissionen aus Feuchtgebieten betragen derzeit etwa 165 Teragramm
(Megatonnen) pro Jahr. Diese Studie gelangt zu der Einschätzung, dass die
jährlichen Emissionen aus diesen Quellen jährlich um 17 bis 260 Megatonnen
zunehmen werden. Im Vergleich dazu beträgt die jährliche Methanemission aus
allen Quellen (einschließlich der menschlichen Zugabe) etwa 600 Megatonnen pro
Jahr.
(siehe auch: Nature Geoscience,
Februar 2014)
33. „Der Vulkanologe Bill McGuire beschreibt, wie ein schnelles
Schmelzen der Gletscher und Eisschilde als Folge des Klimawandels Vulkanausbrüche,
Erdbeben und Tsunamis auslösen könnte“ (The Guardian, 13. Februar 2014). Laut einem Artikel, online
veröffentlicht am 5. Februar 2015 om Geophysical Research Letters, laufen „Unterwasservulkane
den Erwartungen zuwider und brechen eher in Schüben als in langsamen Schritten
aus.“
34. Offensichtlich verlangsamen sich die tiefen Meeresströmungen. Laut
einem der Autoren des Artikels „werden wir wahrscheinlich weniger von
Menschen erzeugte oder vom Menschen verursachte Wärme und Kohlendioxid durch
den Ozean beobachten, was dies zu einem positiven Rückkopplungseffekt für den
Klimawandel macht.“ Weil dieses
Phänomen zur Abkühlung und dem Absinken des Weddell-Polynya beitrug: „Es ist
immer möglich, dass diese riesige Polynya im nächsten Jahrhundert wieder
auftauchen wird. Wenn dies der Fall ist, wird sie in einem Wärmepuls jahrzehntelang
Wärme und Kohlenstoff aus dem tiefen Ozean in die Atmosphäre abgeben.“ (siehe auch: Nature Climate
Change, Februar 2014; Modellergebnisse
weisen auf eine„ große räumliche Umverteilung von ozeanischem Kohlenstoff“ hin.
Journal of Climate,
März 2014)
35. Erhöhtes
atmosphärisches Kohlendioxid führt dazu, dass Bodenmikroben mehr Kohlendioxid
produzieren (siehe auch: Science, 2. Mai 2014)
36. Die Reduzierung der saisonalen Eisdecke in der Arktis „führt zu
größeren Wellen, die wiederum einen Mechanismus in Gang setzen, der zum Zerbrechen
des Meereises und zur Beschleunigung des Eisrückgangs führt“ (Geophysical
Research Letters, 5. Mai 2014). Eine weitere
Bestätigung findet sich in Geophysical Research Letters vom 27.
März 2015.
37. Vor der Nordinsel Neuseelands wurde ein riesiges, verborgenes Netz aus
gefrorenem Methan und Methangas, sowie Dutzende spektakulärer Fackeln, die aus
dem Meeresboden auflodern, entdeckt (vorläufige Ergebnisse imNew Zealand Herald
vom 12. Mai 2014). Der erste Beweis
für einen weit verbreiteten, aktiven Methanaustritt ins Südpolarmeer vor der
subantarktischen Insel Südgeorgien wurde im weiteren von Earth and
Planetary Science Letters am 1. Oktober 2014 veröffentlicht.
38. Wie Nature Geoscience
am 8. Juni 2014 berichtet, könnten steigende globale
Temperaturen die Menge des von den Weltmeeren auf natürliche Weise
freigesetzten Kohlendioxids erhöhen und den Klimawandel weiter ankurbeln.
39. Da die globale Durchschnittstemperatur steigt, wird sich auch “die Konzentration
von Wasserdampf in der Troposphäre als Reaktion auf diese Erwärmung erhöhen.
Diese Befeuchtung der Atmosphäre absorbiert wiederum mehr Wärme und erhöht die
Temperatur der Erde weiter.” “In der Zusammenfassung der Arbeit
heißt es:„ Unsere Analyse zeigt, dass die im Zeitraum 1979–2005 beobachtete
Befeuchtung der oberen Troposphäre nicht durch natürliche Ursachen erklärt
werden kann, sondern stattdessen hauptsächlich aus der anthropogenen Erwärmung
des Klimas resultiert. Durch die direkte Zuordnung des beobachteten Anstiegs zu
menschlichen Aktivitäten belegt diese Studie das Vorhandensein des größten
bekannten Rückkopplungseffektes zur Verstärkung des menschgemachten Klimawandels.“ (Proceedings of the
National Academy of Sciences, 12. August 2014)
Laut einem Bericht
von Skeptical Science vom Juli 2015, verdoppelt
Wasserdampf „die durch CO2 verursachte Erwärmung in etwa. Wenn es also zu einer
Änderung von 1° Celsius durch CO2 kommt, erhöht der Wasserdampf die Temperatur
um weitere 1° Celsius. Wenn andere Rückkopplungseffekte miteinbezogen werden, beträgt die
Gesamterwärmung durch eine potenzielle Änderung von 1° Celsius, die durch CO2
verursacht wird, in Wirklichkeit bis zu 3° Celsius.“
40. Bei steigenden
Temperaturen setzen Bodenmikrobengemeinschaften unerwartet mehr Kohlendioxid
frei (siehe auch: Nature,
4 September 2014). Infolgedessen könnten „substantielle Kohlenstoffspeicher
in arktischen und borealen Böden anfälliger für die Klimaerwärmung sein, als
derzeit prognostiziert.“
41. „Zum Ende der letzten Kaltzeit variierte die Auftriebskraft des südpolaren
Armes des atlantischen meridionalen Kippkreislaufs und veränderte Luftkreislauf
und Schichtung in den hohen Breitengraden des südlichen Ozeans. Im gleichen
Zeitraum gab es mindestens zwei Phasen des abrupten globalen
Meeresspiegelanstiegs“ (Schmelzwasserpuls
1A). Mit anderen Worten, als der Ozean um die Antarktis geschichteter oder
abgestufter wurde, schmolz warmes Wasser in der Tiefe die Eisdecke schneller
als zu Zeiten, als der Ozean weniger geschichtet war. (Nature Communications,
29. September 2014) Robert Scribbler
bezeichnet AMOC (Atlantisch meridionaler Kippkreislauf) als „den Herzschlag des
Weltozeansystems.” Wie in der
Online-Ausgabe von Climatic Change
vom 23. März 2015 berichtet wurde, ist die Verlangsamung des AMOC
„außergewöhnlich“ und hängt mit dem Schmelzen des Eises in Grönland zusammen.
Diese Verlangsamung im 20. Jahrhundert ist anscheinend einzigartig,
zumindest in den letzten tausend Jahren.
42. „Der offene Ozean
ist viel weniger effizient als Meereis, wenn es darum geht, im fernen
Infrarotbereich des Spektrums zu emittieren. Dies bedeutet, dass der Arktische
Ozean einen Großteil der Energie in der fernen Infrarotstrahlung einfängt, ein
bislang unbekanntes Phänomen, das wahrscheinlich zur Erwärmung des polaren
Klimas beiträgt.“ (Proceedings of the
National Academy of Sciences, November 2014)
43. Dunkler Schnee ist nicht länger auf Grönland beschränkt. Vielmehr ist er
in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre angekommen, wie im Journal of
Geophysical Researchvom 5. November
2014 berichtet wurde. Eric Holthaus‘ Beschreibung dieses Phänomens in in Slate vom 13. Januar
2015 enthält ein Zitat von einem an diesem Forschungsprojekt beteiligten
Wissenschaftler: „Den Klimamodellen muss ein Prozess hinzugefügt werden, den
sie derzeit nicht enthalten, weil dieses Zeug in der Atmosphäre einen großen
Einfluss auf das Klima hat.“ Mit anderen Worten, wie bei den anderen
großen, sich selbst verstärkenden Rückkopplungseffekten ist dunkler Schnee in
den aktuellen Modellen nicht enthalten.
44. Die „Darstellung des stratosphärischen Ozons in Klimamodellen kann
einen Einfluss erster Ordnung auf Schätzungen der effektiven Klimasensitivität
haben.“ (Nature Climate Change,
Dezember 2014)
45. „Während
Wissenschaftler glauben, dass die globale Erwärmung weltweit Methan aus
Gashydraten freisetzen wird, liegt der Schwerpunkt der derzeitigen
Aufmerksamkeit auf Vorkommen in der Arktis. Dieser Artikel schätzt, dass von
1970 bis 2013 rund 4 Millionen metrische Tonnen Methan durch Hydratzersetzung
vor der Küste von Washington [State] freigesetzt wurden. Dies ist jedes Jahr
eine Menge, die dem aus Erdgas freigesetzten Methan entspricht, das beim
unkontrollierten Deepwater-Horizon-Ausbruch 2010 vor der Küste von Louisiana
austrat und die 500-fache Rate, mit der Methan auf natürliche Weise vom
Meeresboden freigesetzt wird.“ (siehe auch: Geophysical
Research Letters, Online, 5. Dezember 2014)
46. „Ein Anstieg des
vom Menschen erzeugten Kohlendioxids in der Atmosphäre könnte eine
Kettenreaktion zwischen Pflanzen und Mikroorganismen auslösen, die einen der
größten Kohlenstoffspeicher auf dem Planeten – den Boden – erschüttern würde“ (siehe auch: Nature Climate Change, Dezember 2014).
47. Eine erhöhte Temperatur des Ozeans trägt zu einer verringerten
Speicherung von Kohlendioxid bei. „Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein
vorhergesagter, zukünftiger Anstieg der Meerestemperatur zu einer verringerten
CO2-Speicherung durch die Ozeane führen wird“ (Proceedings of the National
Academy of Sciences, Januar 2015).
48. Laut einer Veröffentlichung
von Nature Geoscience vom 19. Januar
2015, tragen schmelzende Gletscher erheblich zum Kohlenstoffgehalt
der Atmosphäre bei. „Etwa 13% des jährlichen Flusses an gletschergelöstem,
organischem Kohlenstoff sind auf den Verlust der Gletschermasse zurückzuführen.
Diese Verluste werden voraussichtlich zunehmen.“
49. Laut einem Artikel in der
Online-Ausgabe von Nature Geoscience
vom 20. April 2015, stören Meeresströmungen methanfressende Bakterien. „Wir konnten
zeigen, dass Stärke und Variabilität der Meeresströmungen die Prävalenz methanotropher
Bakterien steuern“, sagt Lea Steinle von der Universität Basel und Hauptautorin
der Studie, „daher können sich in einer starken Strömung keine großen
Bakterienpopulationen entwickeln, was in der Folge zu einem geringeren
Methankonsum führt.“
50. Die Erwärmung der Arktis wird durch Phytoplankton unter dem Einfluss
des Treibhauseffektes verstärkt (Proceedings of the National
Academy of Sciences, 12. Mai 2015). Die Temperaturen in der Arktis
erwärmen sich erheblich schneller als im globalen Durchschnitt, was
hauptsächlich auf die Abnahme des Meereises zurückzuführen ist. Demnach
verstärkt der biogeophysikalische Effekt zukünftiger Veränderungen des Phytoplanktons
die Erwärmung der Arktis um 20%.
51. In jüngster Zeit wurde festgestellt, dass kryptogame Schichten, die
einige der ältesten Formen des irdischen Lebens umfassen, große Mengen an
Stickstoff und Kohlendioxid aus der Atmosphäre binden. Sie sind Quellen von
Treibhausgasen, insbesondere von Stickstoffoxid und Methan, wobei höhere
Temperaturen und eine verstärkte Stickstoffablagerung zur Verstärkung beitragen
(Global Change
Biology, 7. Juli 2015).
52. Die Wirkung von Phytoplankton ist auch nicht auf die Arktis beschränkt.
Vielmehr istPlankton im
Südpolarmeer im Sommer für die Entstehung von fast der Hälfte der Wassertropfen
in den Wolken verantwortlich und dienen somit als Kühlmittel (Science Advances, 17. Juli 2015).
53. „Beobachtungen zeigen, dass sich die Gletscher auf der ganzen Welt
zurückziehen und an Masse verlieren“ (Journal of Glaciology, Juli 2015).
In den letzten Zeilen des Abstracts heißt es: „Glaziologische und geodätische
Beobachtungen (ca. 5200 seit 1850) zeigen, dass die Masseverlustraten des
frühen 21. Jahrhunderts zumindest für den beobachteten Zeitraum und
wahrscheinlich auch für die gesamte, aufgezeichnete Geschichte weltweit
beispiellos sind, wie auch in Rekonstruktionen schriftlicher und bebilderter
Unterlagen angedeutet wird. Dieses starke Ungleichgewicht bedeutet, dass
die Gletscher in vielen Regionen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen weiteren
Eisverlust erleiden werden, selbst wenn das Klima stabil bleibt.“
54. Ein Artikel in Nature
Communications vom 1. September 2015 liefert Beweise,
dass eine zunehmende Übersäuerung der Ozeane zu einem irreversiblen Anstieg der
Stickstofffixierung und der Wachstumsraten einer wichtigen Gruppe von
Meeresbakterien führt, die als Trichodesmium bekannt sind. Trichodesmium ist
einer der wenigen Organismen im Ozean, die atmosphärisches Stickstoffgas
„binden“ und anderen Organismen zur Verfügung stellen können. Dies ist von
entscheidender Bedeutung, da jedes Leben – von Algen bis zu Walen – Stickstoff für
das Wachstum benötigt. Der Klimawandel könnte Trichodesmium in den Schnellgang ohne
Möglichkeit, ihn aufzuhalten, versetzen, so dass es sich schneller vermehrt und
viel mehr Stickstoff erzeugt. Ohne die Fähigkeit zur Verlangsamung haben die
Bakterien jedoch das Potenzial, alle verfügbaren Ressourcen zu verschlingen,
was zum Absterben des Mikroorganismus und der von ihm abhängigen, höheren
Organismen führen könnte. Die Veränderung wird voraussichtlich irreversibel und
massiv sein, selbst nachdem sie über Hunderte von Generationen auf niedrigere
Kohlendioxidwerte zurückgeführt wurde. In der Zusammenfassung des Beitrags
heißt es: „Dies ist eine beispiellose mikrobielle, evolutionäre Reaktion,
da die, durch Umwelteinflüsse auf die Population erworbenen
Fortpflanzungsfähigkeiten nach der Rückkehr in die angestammte Umgebung
erhalten bleiben.“
55. Das Aussterben der Megafauna an Land und auf See hat zu einem Mangel
ihrer Exkremente geführt (Proceedings of the
National Academy of Sciences, 26 Oktober 2015). Infolgedessen wurde
das Kompostierungs- und Nährstoffrecyclingsystem des Planeten
zerstört. Andere Faktoren haben ebenfalls zum Aussterben von Großtieren
beigetragen, aber die Rolle ihrer Exkremente für die Funktion des
Ökosystems wurde in der Vergangenheit nur wenig untersucht.
56. Ein Artikel in Science vom
26. November 2015 berichtet über den raschen Anstieg von
Coccolithophorida als Reaktion auf den Anstieg von Kohlendioxid. Diese
Algen erschweren die Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre schon auf
kurze Sicht.
57. Die „offensichtliche Empfindlichkeit der Atmung gegenüber nächtlichen
Temperaturen, die voraussichtlich schneller als die globalen
Durchschnittstemperaturen ansteigen werden, lässt darauf schließen, dass
Kohlenstoff, der in tropischen Wäldern gespeichert ist, möglicherweise für die
zukünftige Erwärmung anfällig ist“. (7. Dezember 2015, Proceedings
of the National Academy of Sciences, online). Der Artikel legt nahe, dass heißere
Nächte tatsächlich einen viel größeren Einfluss auf die Atmosphäre des Planeten
haben können als heißere Tage – und letztendlich dazu führen könnten, dass mehr
Kohlenstoff die Atmosphäre überflutet.
58. Laut einer
Veröffentlichung in Science Advancesvom 18. Dezember 2015 „tragen viele große
tropische Bäume zur Kohlenstoffspeicherung bei und sind auf große Wirbeltiere
angewiesen, um Samen zu verbreiten und zu regenerieren, allerdings sind viele
dieser Fruchtfresser durch Jagd, illegalen Handel und Lebensraumverlust
bedroht. … Wir haben festgestellt, dass die Ausrottung der Fauna das Potenzial
hat, die Speicherung von Kohlenstoff erheblich zu beeinträchtigen, selbst wenn
nur ein kleiner Teil der Bäume mit großen Samen ausstirbt.“ Mit anderen Worten,
der Klimawandel, der den Lebensraum der Tiere vernichtet, verringert die
Fähigkeit der Tropenwälder, Kohlenstoff zu speichern, wodurch ein sich selbst
verstärkender Rückkopplungseffekt entsteht.
59. Die
Online-Ausgabe von Proceedings of the National Academy of Sciences vom
22. Dezember 2015 enthält einen Artikel, der den
Zusammenhang zwischen arktischem Meereis und regionalem Niederschlag aufzeigt. Die Zusammenfassung
des Papiers enthält die folgenden Zeilen: „Das globale Klima wird durch den
arktischen Wasserkreislauf beeinflusst, der teilweise durch Meereis reguliert
wird, indem es Verdunstung und Niederschlag kontrolliert. … Wir
glauben, dass die unabhängige, direkte Wirkung des Meereises auf die
erhöhte, aus der Arktis stammende Feuchtigkeit … wahrscheinlich zu Erhöhungen
der Niederschläge und Veränderungen in der Energiebilanz führen wird,
wodurch erhebliche Unsicherheiten für Klimaprognosen geschaffen werden.“ Mit
anderen Worten, um den Hauptautor
des Artikels zu zitieren, „Wenn man das Meereis aus einer
arktischen Region entfernt, öffnet man das Meer für die Atmosphäre, mehr Wasser
verdampft und Niederschläge entstehen.“
60. Die terrestrische Biosphäre ist eine Nettoquelle von Treibhausgasen für
die Atmosphäre (Nature, 10. März 2016). „Wir stellen fest,
dass die kumulative Wärmekapazität der gleichzeitigen Emissionen von biogenem
Methan und Stickstoffoxid um den Faktor Zwei größer ist, als der Kühleffekt,
der aus der weltweiten Aufnahme von Kohlendioxid durch den Boden von 2001 bis
2010 resultiert. Dies führt zu einer positiven kumulativen Nettoauswirkung der
drei Treibhausgase auf den Energiehaushalt des Planeten.“
Vladimir Romanovsky, ein Professor für Geophysik an der UAF, der den Abbau
von Eiskeilen für die Studie an einem Standort in Kanada überwachte, sagte,
dass die Schlussfolgerungen der Studie sehr auffällig seien. In einem Interview, das mit
der Veröffentlichung der Zeitung zusammenfiel, sagte er: „Wir hatten nicht
damit gerechnet, solch dramatische Veränderungen zu sehen. … Was auch
immer passiert, es ist zumindest für die letzten 60 Jahre etwas völlig Neues in
der Arktis.“
62. Erhöhtes atmosphärisches Kohlendioxid macht das Regenwasser saurer. Das Ergebnis ist eine relativ
schwache Form von Kohlensäure. Der Regen fällt auf Kalkstein und verwandte
Karbonatgesteine und setzt so Kohlendioxid aus den Gesteinen in die Atmosphäre
frei. Je stärker die Kohlensäure ist, desto mehr löst sich der Kalkstein auf,
wodurch wieder mehr Kohlendioxid freigesetzt wird.
63. Lauteinem Artikel in Nature
Communications vom 22. Juni 2016, gibt es in den
nördlichen Teilen der Erde eine Blüte erdbeerfarbener Algen. Je mehr Algen
blühen, desto mehr Schnee taut auf. Und dank des ungefrorenen Wassers können
noch mehr Mikroorganismen wachsen usw. Es ist ein sich selbst verstärkender
Rückkopplungseffekt von irreversibler Vielzahl. Ich zitiere aus der
Zusammenfassung: „Roter Schnee, ein häufiger Lebensraum für Algen, die nach dem
Einsetzen der Schneeschmelze blühen, spielt eine entscheidende Rolle bei der
Verringerung der Albedo. Unsere Daten zeigen, dass rotpigmentierte Schneealgen
sowohl weltweit verbreitet als auch unabhängig von standortspezifischen
geochemischen und mineralogischen Faktoren sind. Die Muster für die Diversität
und Pigmentierung der Schneealgen, und folglich für die Albedo, sind in der
gesamten Arktis allgegenwärtig. Die Verringerung der Albedo beschleunigt die
Schneeschmelze und verlängert Zeitraum und Fläche der Exposition von blankem
Eis. Wir schätzen, dass die allgemeine Abnahme der Schneealbedo durch rot
pigmentierte Schneealgenblüten im Verlauf einer Schmelzsaison bis zu 13%
betragen kann. Dies wird unweigerlich zu höheren Schmelzraten führen.“
64 und 65. Eine in der
Online-Ausgabe von Nature vom 11.
Juli 2016 veröffentlichte Studie dokumentiert gründlich eine der
tiefgreifendsten planetarischen Veränderungen, die bisher durch das sich
erwärmendes Klima verursacht wurden: Die Verteilung der Wolken auf der ganzen
Erde hat sich verschoben. Insbesondere hat die Verschiebung die subtropischen
Trockenzonen erweitert, die sich in beiden Hemisphären etwa zwischen dem 20.
und 30. Breitengrad befinden, und auch die Wolkendecken angehoben. Jede dieser
Änderungen verschlimmert die globale Erwärmung der Erde. Laut einesBerichts in der Washington
Post, der der Zeitung
beiliegt, ist jede dieser beiden Änderungen an Wolken auf den Klimawandel
zurückzuführen.
66. Eine Veröffentlichung
in der Online-Ausgabe von Nature Geoscience vom 25. Juli 2016
bestätigt und quantifiziert den seit langem bestehenden Verdacht,
dass die Fähigkeit von Landpflanzen, Kohlenstoff zu speichern, mit der
Erwärmung der Erde abnimmt. Die verringerte Speicherung von Kohlenstoff führt
zu höherem atmosphärischem Kohlendioxid, wodurch die Temperatur der Erde steigt
und ein sich selbst verstärkender Rückkopplungseffekt entsteht.
67. Arktische Ölbohrungen wurden von der
Regierung Obama im Sommer 2012 beschleunigt.
68. Supertanker nutzen
die matschige Arktis, um zu demonstrieren, dass jede Katastrophe eine
Geschäftsmöglichkeit darstellt, wie Michael I. Niman, Professor für
Journalismus, betont und was von Truth-out
aufgegriffen wurde (ArtVoice, September 2013)
69.Wenn Düsenflugzeuge Kraftstoff verbrennen und Kohlendioxid
freisetzen, erwärmt sich die Atmosphäre und es bilden sich verstärkt Gegenwinde (siehe auch: Nature Climate
Change, online, 13. Juli 2015).
Soweit ich das beurteilen kann, sind nur die letzten drei
Rückkopplungseffekte in einem für unsere Spezies relevanten zeitlichen Maßstab
reversibel. Wenn Sie erst einmal die Bierdose geöffnet haben, kann nichts das
Kohlendioxid daran hindern, hinaus zu sprudeln. Diese Rückkopplungen sind nicht
additiv, sie sind multiplikativ: Sie verstärken sich nicht nur selbst, sie
verstärken sich auch gegenseitig (wie es sogar der Business
Insider am 3. Oktober 2013 realisierte). Jetzt, wo wir die Ära des teuren Öls
erreicht haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir den Prozess der Öl- und
Gasbohrungen in der Arktis (oder anderswo) freiwillig beenden werden. Wir
werden auch nicht bereitwillig auf ein paar Dollar verzichten, wenn wir die
lang ersehnte Nordwestpassage nicht nutzen oder versuchen, das
Wirtschaftswachstum zu bremsen.
Robin Westenra gibt eine Einschätzung
dieser sich selbst verstärkenden Rückkopplungseffekte bei Seemorerocks am 14 July 2013.
Ein Blick lohnt sich.
Wie weit sind wir gekommen
Lassen wir außer Acht, dass der amerikanische Naturforscher George Perkins
Marsh den anthropogenen
Klimawandel 1847 als Folge der Verbrennung fossiler Brennstoffe voraussagte. Lassen wir die Warnung des
Filmemacher Frank Capra von 1958 außer Acht oder die des US-Präsidenten
Lyndon Baines Johnson aus dem Februar 1965 oder die Warnung
des österreichischen Philosophen Ivan Illich aus dem Jahr 1973 in Le Monde: „Die Auswirkungen
industriell verpackter Energiequanten auf das soziale Umfeld sind tendenziell
erniedrigend, anstrengend und versklavend und diese Auswirkungen treten noch
vor denen auf, die der Mitwelt durch Verschmutzung und die (menschliche) Rasse auszurotten
drohen.“ Lassen wir die Warnung und den gezogen Stecker für Geoengineering
durch das Science Advisory
Committee von US-Präsident Lyndon B. Johnson im Jahr 1965 außer Acht: „Die
Klimaveränderungen, die durch den erhöhten CO2-Gehalt hervorgerufen werden
können, könnten aus menschlicher Sicht schädlich sein. Die Möglichkeiten,
Klimaveränderungen bewusst auszugleichen, müssen daher gründlich untersucht
werden.“ Lassen wir die Warnung von Walter
Cronkite in den Spätnachrichten von 1980 außer Acht. Lassen wir Robert Watson von
der NASA von 1986 außer Acht, der vor „menschlichem Elend in ein paar
Jahrzehnten“ und dem möglichen Aussterben des Menschen als Folge des
Klimawandels warnte. Lassen wir die Argumente der Politikberater Ronald Reagan
und George H.W. Bush außer Acht, die am 3. Dezember 2015 in der Washington Post veröffentlicht wurden.
„Die globale Erwärmung wird ‚tiefgreifende Konsequenzen‘ haben, warnt ein
Dokument und die Vereinigten Staaten ‚können nicht warten‘, bis alle
wissenschaftlichen Fragen geklärt sind, bevor sie etwas unternehmen.“ Lassen
wir die Warnung der
Vereinten Nationen aus dem Jahr 1989 außer Acht: „Ganze Nationen könnten
durch den Anstieg des Meeresspiegels vom Angesicht der Erde verschwinden, wenn
der globale Erwärmungstrend nicht bis zum Jahr 2000 umkehrt wird.“ Lassen
wir den „Regime shift„, der in den
80er Jahren auftrat, von dem ein
Artikel in Global Change Biology vom 23. November 2015 berichtet, außer Acht. Lassen wir außer Acht, dass die
klimatischen Risiken in den letzten 20 Jahren unterschätzt wurden, oder dass
die Bemühungen des IPCC kläglich gescheitert sind, oder dass das IPCC
einen fehlerhaften, konservativen Ansatz verfolgt, wie die Ausgabe von American Meteorological Society im
September 2014 dargelegt (David Wasdells vernichtende
Anklage gegen die gepriesene fünfte Bewertung ist hier archiviert). Immerhin
berichtet uns der
Klimaforscher Kevin Anderson, was ich seit Jahren weiß: Die Politiker und die
Wissenschaftler, die offizielle Berichte über den Klimawandel schreiben, lügen
und wir haben weniger Zeit, als sich die meisten Menschen vorstellen können. (Nehmen
wir das kleine Beispiel der
US-Umweltschutzbehörde, die die mit der Hydrofracking-Förderung von Erdgas
verbundene Methanfreisetzung um das 100- bis 1000-fache „unterschätzt“,
wie in Proceedings of the National Academy of
Sciences vom 14. April 2014 berichtet wird.) Lassen wir James
Hansens 10-Jahres-Warnung von
2006außer Acht. Lassen wir David Wasdell außer Acht, der 2008 hervorhob, dass wir
unbedingt eine Phase des negativen Strahlungsantriebs brauchen, nur um am
Schluss ein stabiles, nicht katastrophales Klimasystem zu haben. Lassen wir
außer Acht, dass auch in The Atlantic „fünf Diagramme
über den Klimawandel, die Sie sehr, sehr beunruhigen sollten“, zu sehen waren. Lassen
wir außer Acht, dass atmosphärisches
Kohlendioxid Satelliten beeinträchtigt. Lassen wir außer Acht, dass mitunter
selbst ein Wirtschaftsanalyst die Klimaforscher
dazu auffordert, überzeugend zu sein, mutig zu sein und (nötigenfalls)
festgenommen zu werden. Lassen wir außer Acht, dass laut einer
Veröffentlichung von Science vom 4. April
2013, das die peruanischen
Gletscher, deren Bildung 1.600 Jahre dauerte, in den letzten 25 Jahren
geschmolzen sind. Und lassen wir außer Acht, dass die sommerliche
Erwärmung im Inneren der großen Kontinente auf der Nordhalbkugel die
Modellvorhersagen mit einem rasanten Anstieg von 6-7° Celsius seit dem
letzteiszeitlichen Maximum überflügelt hat, so ein Artikel, der den
Temperaturanstieg im Inneren Chinas dokumentiert und Proceedings of the
National Academy of Sciences vom 15. Mai 2013. dass die
IPCC-Projektionen immer wieder als zu konservativ offenbart wurden,
einschließlich des Herunterspielens der Auswirkungen von Emissionen, wie Nature Climate
Change am 9. März 2014 hervorhebt. Am 24. März 2014
kommentierte der renommierte Klimawissenschaftler Michael Mann den
Klimawandel in der fünften Beurteilung des IPCC folgendermaßen: „Es betrifft nicht
die weit entfernte Zukunft und irgendwelche exotischen Kreaturen – es betrifft
uns und es findet gerade statt.“ Am 29. Juli 2015 akzeptierte Michael Mann die
Arbeit von James Hansen und Kollegen und kam zu dem Schluss, dass der Klimawandel
nunmehr exponentiell ansteigt (ab 31:20 in
diesem Interview). Er macht mit einer Mischung aus der Phantasie
entsprungenen Hoffnung und sehr konservativer Realität weiter, stimmt jedoch ab
Markierung 36:30 zu, dass der Klimawandel einen „Umkipppunkt“
erreicht hat, der auf exponentielle Veränderungen hindeutet. Wie auch die Fünfte Bewertung
einräumt, hat der Klimawandel bereits „auf allen Kontinenten und über die
Ozeane hinweg“ Spuren hinterlassen.
Nach
Forschungsergebnissen aus Science vom 8. April 2016, haben Prognosen zum
Klimawandel in beträchtlichem Ausmaß die Rolle von Wolken unterschätzt, was
bedeutet, dass die zukünftige Erwärmung weit schlimmer werden könnte, als
derzeit prognostiziert. In der Zusammenfassung heißt es: „Das Global Climate
Model (GCM) schätzt die Erwärmungsreaktion der globalen, mittleren
Oberflächentemperatur auf eine Verdoppelung des atmosphärischen CO² gemessen an
der Gleichgewichts-Klimasensitivität (ECS) im Bereich von 2,0° und 4,6°
Celsius. Wolken gehören zu den Hauptunsicherheitsfaktoren. Hier zeigen wir,
dass die ECS in Simulationen, in denen aus Eiskristallen und heruntergekühlten
Flüssigkeitströpfchen bestehende Mischphasenwolken durch globale
Satellitenbeobachtungen eingeschränkt werden, bis zu 1,3° Celsius höher sein
kann. Die höheren ECS-Schätzungen stehen in direktem Zusammenhang mit einer
abgeschwächten Resonanz der Wolkenphase aufgrund einer geringeren Vereisung der
Wolken in einem wärmeren Klima.“
Egal, die zukünftigen Temperaturen werden wahrscheinlich amoberen Ende des
prognostizierten Bereichs liegen, weil die Prognosen allzu konservativ sind und weil die Klimaverhandlungen
die Katastrophe auch nicht abwenden werden. Außerdem heißt es in
einem Artikel in Geophysical Research Letters vom 29.
Juni 2016, dass die Klimasensitivität zunimmt, wenn sich der Planet erwärmt. Konkret
besagt die Zusammenfassung des Artikels: „Die zukünftige globale Erwärmung
durch von Menschen verursachte Treibhausgasemissionen wird von der Resonanz des
Klimas abhängen, deren Wirkung sich in der Klimasensitivität äußert … Wir
besitzen eingeschränkte Schätzungen von CO² und Klimasensitivität vor und
während des PETM (Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum) und über die Menge und der
Art der Kohlenstoffzufuhr im PETM. Die Empfindlichkeit erhöhte sich … während
des PETM.“
Bis Ende März 2013
sind die Weltmeere in den letzten zwei Jahren um etwa zehn Millimeter pro Jahr
gestiegen. Diese Anstiegsrate ist mehr als dreimal so hoch wie die Anstiegsrate des
Meeresspiegels während der satellitengestützten Beobachtungen von 1993 bis
heute. Die Meerestemperaturen steigen und beeinflussen die globale Fischerei
seit vier Jahrzehnten, so Nature am 16. Mai 2013. Laut Bericht der World
Meteorological Organization vom Juli 2014 ist die Welt fast
fünfmal so anfällig für Katastrophen wie vor 40 Jahren. Die Zahl und die
wirtschaftlichen Kosten wetterbedingter Katastrophen sind in den letzten vier
Jahrzehnten jeweils gestiegen.
Tatsächlich ist die Katastrophe schon da, obwohl sie in den Vereinigten
Staaten noch nicht weit verbreitet zu sehen ist. Zumindest noch nicht, obwohl 2012 auf dem Festland der USA die
höchste Temperatur aller Zeiten gemessen wurde, die den Rekord von 1998 um ein
volles Grad Fahrenheit brach. Aber die Ostküste
Nordamerikas erlebte die heißesten Wassertemperaturen bis hinab zum Meeresgrund. Die epische ‚Dust
Bowl‘ von 2012 wuchs und wuchs den ganzen Sommer über. In den Geophysical
Research Letters vom März 2004 wurde darauf
hingewiesen, dass das verschwindende Meereis voraussichtlich zur Austrocknung
des Westens der Vereinigten Staaten beitragen wird (genauere Untersuchungen zu
diesem Thema wurden im Dezember 2005
von Earth Interactions veröffentlicht). Ebenso
erwartungsgemäß trat die Dürre 40 Jahre früher ein.
Die Forscher verglichen die Dürrevorhersagen für die zweite Hälfte des 21.
Jahrhunderts mit Rekonstruktionen der Dürrebedingungen aus dem 11. Jahrhundert
und stellten fest, dass die Central Plains und der Südwesten der USA die
trockensten Bedingungen seit fast einem Jahrtausend erleben könnten. Die
Ergebnisse wurden am 12. Februar
2016 in Science Advances
veröffentlicht. Die Zusammenfassung kommt zu dem Schluss: „Insbesondere wird das künftige
Dürrerisiko wahrscheinlich selbst die trockensten Jahrhunderte der
mittelalterlichen Klimaanomalie (1100-1300 n.Chr.) übersteigen, sowohl in
moderaten (RCP 4.5), als auch bei hohen (RCP 8.5) zukünftigen
Emissionsszenarien. Dies wird zu Dürrebedingungen ohne jeden Präzedenzfall im
letzten Jahrtausend führen.“
Sogar James Hansen und
Makiko Sato fragen, ob der Eisverlust auf Grönland exponentiell ansteigt
(während sie lächerlicherweise eine Kohlenstoffsteuer fordern, um das „Problem“
zu „beheben“) und die vorläufige Antwort ist auf der Grundlage jüngster Daten
nicht vielversprechend,
einschließlich eines fast fünffachen
Anstiegs der Schmelzrate des grönländischen Eises seit den 1990er Jahren und einer atemberaubenden Schmelze von 98
Prozent der grönländischen Eisoberfläche zwischen dem 8. und 15. Juli 2012. Die Erklärung für
dieses erstaunliche Ereignis stammt aus einem Artikel, der am
10. Juni 2014 in Proceedings of the
National Academy of Sciences veröffentlicht wurde: „Derselbe
Mechanismus hat zwei weit verbreitete Schmelzereignisse ausgelöst, die sich in
den Jahren 1889 und 2012 in einem Abstand von über 100 Jahren ereigneten. Wir
stellten fest, dass eine Kombination aus Ruß von Waldbränden und steigende
Temperaturen beide Ereignisse hervorrief.“ Weitere Erläuterungen findet man im Journal of
Geophysical Research: Atmospheres vom 14. Juni 2014. Auch die Mainstream
Medien nehmen es endlich zur Kenntnis: Die Washington Post meldet am 18. Juli 2013
die neunthöchste Schneedecke im April auf der Nordhalbkugel und die
drittniedrigste Schneedecke des Folgemonats verzeichnet (relevante Daten seit
1967). Der Artikel trägt die Überschrift „Schnee und arktische
Meereisausdehnung verschwinden plötzlich, während der Globus gebacken
wird.“ Sogar die Ausgabe vom 5. August 2015 des Rolling Stone enthält einen Artikel mit der Überschrift: „Der Punkt, an dem
es kein Zurück mehr gibt, ist erreicht: Die Alpträume des Klimawandels sind
bereits da.“ Einer
Veröffentlichung von Geophysical Research
Letters vom 9. Juli 2016 zufolge, hat die grönländische Eisdecke im
Vierjahreszeitraum von 2011 bis 2014 eine Billion Tonnen Wasser verloren. Das
ist ungefähr das Doppelte der typischen Verlustrate in den neunziger Jahren bis
Mitte der 2000er Jahre. In der Folge verdoppelte sich auch der Beitrag
Grönlands zum Anstieg des Meeresspiegels, so dass allein Grönland von 2011 bis
2014 jedes Jahr 0,75 mm zum Meeresspiegelanstieg beitrug.
Besonders bedenklich für die Menschheit ist, dass der Klimawandel jedes Jahr den
verfrühten Tod von fünf Millionen Menschen verursacht. Hinzu kommen
Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Aspekten des Verfalls der Umwelt. Beispielsweise verursacht die
Erwärmung der Arktis die Freisetzung giftiger Chemikalien, die lange in Schnee,
Eis, Meer und Boden der Region eingeschlossen waren (siehe auch: Forschungsergebnisse,
veröffentlicht am 24. Juli 2011 in Nature Climate Change).
Die Emission von Treibhausgasen steigt weiter und erreicht Rekordhöhen. Nach
einem Bericht der Internationalen Energieagentur vom 10. Juni 2013, setzte sich der
schreckliche Trend im Jahr 2012 fort, als die Kohlendioxidemissionen das
fünfte Jahr in Folge einen Rekordwert erreichten. Durch diesen Trend gerät die
Katastrophe ins Fadenkreuz, da die stets konservative Internationale
Energieagentur nun meldet, dass wir auf eine Erwärmung von über 5° Celsius
zusteuern. Der U.S. State of the Climate von 2013,
veröffentlicht am 17. Juli 2014 als Ergänzung zum Bulletin der American Meteorological SocietyvomJuli
2014, kommt zu der
Schlussfolgerung:
Die Meeresoberfläche erwärmt sich weiter
Der Meeresspiegel erreicht ein
Rekordhoch
Die Gletscher ziehen sich das 24. Jahr
in Folge zurück
Treibhausgase steigen weiter an
Die Oberflächentemperatur des Planeten
bleibt nahe bei ihren wärmsten Werten
Die Zahl warmer Tage steigt, die Zahl
kühler Nächte sinkt
Ganz im Gegensatz
zu dem populären, konträren Mythos hat sich die globale Erwärmung beschleunigt,
wobei die globale Erwärmung in den 15 Jahren bis März 2013 insgesamt stärker
war als in den 15 Jahren zuvor. Während am unmöglich zu erreichenden
und unsinnigen, politischen Ziel von 2° Celsius festgehalten wird, hebt ein Artikel in Science vom 3. Juli 2015 hervor, dass „die
Wassertemperaturen bis in 700 Meter Tiefe so angestiegen sind, dass einige
Arten zur Migration gezwungen wurden.” In einem Artikel zum
gleichen Thema in Science vom 9. Juli
2015 wurde festgestellt, dass ein Großteil der Erwärmung
der Ozeane seit 2003 im westlichen Pazifik und im Indischen Ozean 100 bis 300
Meter unter der Oberfläche stattfand. Science berichtet
am 22. August 2014, dass diese Erwärmung dazu geführt hat,
dass etwa 90% der gesamten globalen Erwärmung in die Erwärmung der Ozeane
flossen, und diese sich laut einem Artikel der Geophysical Research Letters vom März 2013 dramatisch erwärmt
haben. Ein Artikel in
Environmental Research Letters vom 20. März 2014 weist darauf
hin, dass Oberflächentemperaturen
das Ausmaß der globalen Erwärmung nur dürftig wiederspiegeln. Sogar das Magazin Slate
vom 5. November 2013 hatte es realisiert und die Schlagzeile des
Guardian vom 13. November 2013 verkündet: „Neue Studie zeigt:
Globale Erwärmung seit 1997 mehr als doppelt so schnell wie bisher
vermutet.“ Ungefähr 30% der Meereserwärmung im vergangenen Jahrzehnt hat
in den tieferen Ozeanen in den Tiefen unter 700 Metern stattgefunden, was
zumindest im letzten halben Jahrhundert beispiellos war. Laut einer Veröffentlichung in Science vom 1. November 2013, war die Erwärmungsrate
des Pazifischen Ozeans in den letzten 60 Jahren 15-mal höher als irgendwann in
den letzten 10.000 Jahren vorher. Bis Ende 2013, dem viertwärmsten
Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, erwärmten sich vor allem die tiefen Ozeane
besonders schnell und sowohl NASA wie NOAA meldeten keine Unterbrechung im
langfristigen Erwärmungstrend. Laut Skeptical Science„eskalierte die Erwärmung des Ozeans 2013 rapide und erreichte
eine Rate von über 12 Hiroshima-Bomben pro Sekunde – mehr als das Dreifache des
letzten Trends.“ Wenn Hitze, die in den Ozean strömt, die Landoberflächentemperaturen zu
beeinflussen beginnt, „ist eine schnelle Erwärmung zu erwarten“, heißt es in einem
Artikel in Nature Climate Change vom
9. Februar 2014. James Wight schrieb am 12. März 2014 in Skeptical Science, dass „sich die Erde schneller als je
zuvor erwärmt.“
Ein Artikel, aus der
Online-Ausgabe von Nature Climate Change
vom 18. Januar 2016 stellte fest, dass „mehr als 90
Prozent der seit den 1970er Jahren durch die Verschmutzung durch Treibhausgase
eingefangenen Wärme in den Ozeanen gespeichert wurde und … etwas mehr als ein
Drittel dieser ‚seefahrenden‘ Hitze sich bis in Tiefen von mehr als 2.300 Fuß
(700 Meter) hinuntergearbeitet hat.” Das Fazit der Zusammenfassung: „Fast die Hälfte des
Anstiegs des globalen OHC-Gehalts [Ocean Heat Content] im Industriezeitalter
fand in den letzten Jahrzehnten statt, wobei über ein Drittel der akkumulierten
Wärme unterhalb von 700 m auftrat und stetig ansteigt.“ Nicht einmal die
Aufzeichnungen für die Landoberflächen lassen eine Unterbrechung der Erwärmung
erkennen, wie Science am 3. Juni 2015 berichtet. Ein Artikel in Nature
Climate Change vom 20. Juni 2016 kommt zu der Schlussfolgerung, dass die so genannte
Verlangsamung der globalen Erwärmung in den frühen 2000er Jahren auf zwei
Faktoren zurückzuführen ist, eine negative Phase der Pazifische
Dekaden-Oszillation und einen Anstieg der Aerosole durch
chinesische, industrielle Aktivität. Letzteres ist der wesentliche Beitrag
dieser Studie und zeigt die zwei Seiten der Medaille, die mit industrieller
Aktivität verbunden ist. Insbesondere weil sich den Treibhausgasen, die wie
Heizdecken über der Erde liegen, Aerosole zugesellen, insbesondere solche, die
beim Verbrennen von schmutziger Kohle entstehen und das einfallende Sonnenlicht
reflektieren. Das letztere
Phänomen wurde massiv unterschätzt und fälschlicherweise als
relativ unwichtig angesehen.
Zeitgleich mit der starken Erwärmung des Ozeans ist die Todesspirale des
arktischen Meereises bereits in vollem Gange, wie das unten stehende Video
zeigt. Wie in Geophysical
Research Letters vom 22. Februar 2014 berichtet wurde, sind die
Meeresoberflächentemperaturen in den letzten zehn Jahren um 0,5° bis 1,5°
Celsius gestiegen. „Die sieben
niedrigsten, durch Satellitenaufnahmen ermittelten Ausdehnungen des Meereseises
im September sind alle in den letzten sieben Jahren aufgetreten.“
Einbinden Video:
Update 2018
https://www.youtube.com/watch?v=6sbBxECIKxs
In die Kategorie der Mythenbekämpfung fallen aktuelle Forschungsergebnisse,
die im August 2013
von Proceedings of the National Academy
of Sciences veröffentlicht wurden. Im Gegensatz zu der Vorstellung, dass
sich ändernde Sonnenstrahlung für die steigende globale Temperatur
verantwortlich ist, erreichte die
Menge der Sonnenstrahlung, die durch die Erdatmosphäre strömt und bis zur
Oberfläche gelangt, in den 1930er-Jahren einen Höhepunkt und nahm von den
1940er-Jahren bis in die 1970er-Jahre erheblich ab und änderte sich danach kaum. Tatsächlich ist der derzeitige
solare Aktivitätszyklus der schwächste seit einem Jahrhundert. Darüber hinaus wird,
laut einem Bericht
in Nature GeoScience vom 22. Dezember
2013, der Klimawandel durch Wärmeschwankungen der Sonne nicht stark
beeinflusst.
Der globale
Meereisverlust entspricht dem Trend in der Arktis. Es geht immer weiter bergab, mit
den fünf niedrigsten registrierten Werten, die alle in den letzten sieben
Jahren (bis 2012) aufgetreten sind.Wie Science
im Juni 2013 berichtet, schmilzt das Schelfeis der Antarktis
von unten. In einem Interview für den entsprechenden
Artikel in National Geographic vom
13. Juni 2013 zeigten sich die Wissenschaftler überrascht über den Grad der
Veränderung. Was für eine Überraschung! Drei Monate später hält die Ausgabe von
Science vom 13. September 2013 eine weitere Überraschung für etablierte
Wissenschaftler bereit: Der Pine-Island-Gletscher
schmilzt von unten infolge der Erwärmung des Meerwassers. Und, laut einem Artikel
in Nature Climate Change vom
12. Januar 2014 war vier Monate nach dieser schlimmen
Feststellung die Schmelze des
massiven Gletschers irreversibel (Robert Scribbler gibt einen
Überblick über das letztere Phänomen).
Die Erde könnte auf einen Ozean zusteuern, der fast kein Leben mehr
enthält. Alles Leben auf der Erde entstand aus dem Ozean. Was dem Ozean
passiert, passiert uns auch. Laut Robert
Scribbler vom 28. August 2015 sind Nuancen eines Canfield-Ozeans, hervorgerufen durch
Schwefelwasserstoff, der in „unangenehm riechenden, purpurfarbenen Wellen
entlang der Küste Oregons auftritt, ein Zeichen dafür, dass es möglicherweise
gerade anfängt.“ Scribbler zitiert Peter Wards Buch, Under a Green Sky:
Schließlich betrachten wir die Oberfläche des großen Meeres selbst und
soweit das Auge reicht, ist es eine spiegelglatte Fläche, einen Ozean ohne
Schaumkronen. Dies ist jedoch nicht die größte Überraschung. Vom Ufer bis zum
Horizont gibt es nur endlose, violette Farbe – ein riesiges, flaches, öliges
Violett, das überhaupt nicht wie Wasser aussieht und wie nichts von unserer
Welt ausssieht. Keine Fische brechen durch die Oberfläche, keine Vögel oder
andere fliegende Wesen tauchen auf der Suche nach Nahrung ein. Die violette
Farbe kommt durch eine enorme Konzentration schwimmender Bakterien, denn die
Ozeane der Erde sind alle mit einem hundert Fuß [30m] dicken Furnier violetter
und grüner Bakteriensuppe überzogen.
Beach Connection vom 28. August 2015
ordnet die violetten Wellen einer Unmenge von quallenartigen Kreaturen zu, die
Salpidae genannt werden. Das Urteil steht noch aus.
Dann sehen Sie, wohin wir gehen
Die Klimasituation ist viel schlimmer, als ich Sie
glauben gemacht habe, und beschleunigt sich
viel schneller, als es die Modelle vermuten lassen. Sogar das Center for
Disease Control and Prevention erkennt hier und in einer
Pressemitteilung vom 6. Juni 2013 an, dass potentiell tödlichen Hitzewellen in
naher Zukunft bevorstehen können. Einen Monat später legt die World
Meteorological Organization nach und hebt hervor, dass die Erde im
Zeitraum 2001-2010 beispiellose Klimaextreme erlebte, die zu einem Anstieg der
durch Hitze verursachten Todesfälle um mehr als 2.000 Prozent beitrugen. Selbst
die US-Regierung gibt in einem Bericht vom 4. April
2016 zu, dass der Klimawandel die Amerikaner krank macht. Im Speziellen kommt der Bericht
zu dem Schluss, dass „die globale Erwärmung die Luft
schmutziger, das Wasser dreckiger und die Lebensmittel verdorbener machen wird.
Es warnte vor Krankheiten wie denen, die durch Zecken und Mücken verbreitet
werden, vor längeren Allergieperioden und Tausenden von Todesfällen durch
Hitzewellen. Gina McCarthy, Leiterin der Umweltschutzbehörde, sagte, als wäre
das nicht genug, dass der Klimawandel auch die psychische Gesundheit der
Menschen beeinflusst.“
Zum Thema der Ausbreitung tödlicher Krankheiten fasst ein Artikel in der Online-Ausgabe von Trends in Parasitology vom 18. Januar
2016 zusammen: „Die Intensivierung der Lebensmittelproduktion kann die Prävalenz von
Krankheiten in Nahrungspflanzen und -tieren erhöhen. Mikrosporidien sind
unterschiedlich weit verbreitete, opportunistische und dichteabhängige
Parasiten, die Wirte aus fast allen bekannten Tier-Taxa infizieren. Sie kommen
häufig in stark bewirtschafteten aquatischen und terrestrischen Wirten vor, von
denen viele für Tierseuchen anfällig sind und die von entscheidender Bedeutung
für die Stabilität der Tier-Mensch-Nahrungskette sind. Massenaufzucht und
Veränderungen im globalen Klima können die Verbreitung von Krankheiten und eine
effizientere Übertragung von Parasiten auslösen. Es gibt starke Belege für eine
zunehmende Prävalenz von Mikrosporidiose bei Tieren und Menschen sowie für den
Austausch von Krankheitserregern zwischen Wirten und Biomen.“
Ein Artikel in Science Advances vom 10. Juni 2016 weist darauf hin, dass die
Auswirkungen des Klimawandels an einem Ort über die ganze Welt ausstrahlen
können. Die Zusammenfassung des Papiers schlussfolgert: „Seit 2001 hat sich die
wirtschaftliche Konnektivität so ausgeweitet, dass die Kaskadierung von
Produktionsausfällen erleichtert wird. Der Einfluss dieses Strukturwandels hat
die Auswirkungen der vergleichsweise schwachen Klimaerwärmung in diesem
Jahrzehnt dominiert. Die Intensivierung des internationalen Handels kann daher
insbesondere unter dem Gesichtspunkt der zukünftigen Erwärmung die
Klimaverluste verstärken, wenn keine Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden.“
Obwohl die Hitze des Klimawandels – und nicht die Kälte – der wahre Killer
ist, können Temperaturschwankungen laut einer in der Dezemberausgabe 2013 des Journal of Economic Literature
veröffentlichten Studie
sogar noch tödlicher sein als hohe Temperaturen. Insbesondere Untersuchungen, die in Proceedings of the Royal Society of London
vom 29. Januar 2014 veröffentlicht wurden,zeigen, dass Insekten
besonders anfällig für Temperaturschwankungen sind.
An beiden Polen steigt der Verlust der Eisdecke weiter, und die Erwärmung
der Westantarktischen Eisdecke ist doppelt so hoch wie in früheren wissenschaftlichen
Schätzungen. Das arktische Eis erreicht einen nie zuvor gesehen
Tiefststand, halb so viel wie noch 1980, und die Arktis verlor allein 2012 genug Meereis, um Kanada und
Alaska damit zu bedecken. Kurz gesagt, das Sommereis in der Arktis ist fast völlig verschwunden. Darüber hinaus könnte die Arktis bis zum Sommer 2015 eisfrei sein, ein Ereignis, das
zuletzt vor mindestens 2,6 Millionen Jahren stattfand, und ungefähr mit dem
Auftreten der Gattung Homo auf der
Erde zusammenfiel. Zu den Folgen des abnehmenden arktischen Eises zählen extreme Kältebedingungen auf den nördlichen Kontinenten (Dies zeigt, warum
„Klimawandel“ ein besserer Begriff ist als „globale Erwärmung“). Das grönländische Eis schmilzt rasant, was nur für
Klimaforscher aus dem Mainstream überraschend kommt.
Die vor 125.000 Jahren begonnene eemische Zwischeneiszeit wird häufig als
Vorbild für den gegenwärtigen Klimawandel herangezogen. Wie allerdings die Geophysical Research Letters am 5. Juni 2012 hervorhoben, unterschied sich
die Eem in wesentlichen Details von den modernen klimatischen Bedingungen. Die Eem ist ein schlechtes Gegenstück zum gegenwärtigen
Klimawandel, insbesondere im Hinblick auf das rasche,
anhaltende Verschwinden des Sommereises in der Arktis.
Sogar die konservative Internationale Energieagentur hat das Handtuch geworfen
und festgestellt, dass „erneuerbare“ Energie nicht mit den alten, schmutzigen
Standardquellen mithalten kann. Infolgedessen geht aus dem Bericht der Internationalen Energieagentur vom 17. April 2013 hervor, dass die
Entwicklung von kohlenstoffarmer Energie zu langsam voranschreitet, um die
globale Erwärmung zu begrenzen.
Die Arktis ist nicht Vegas – was in der Arktis passiert, bleibt nicht in
der Arktis – sie ist die Klimaanlage des Planeten. Der Wissenschaftler Charles Miller vom NASA Jet Propulsion
Laboratory erklärte am 10. Juni 2013: „Der Klimawandel in der Arktis
vollzieht sich bereits schneller, als sich die Ökosysteme anpassen können. Ein
Blick auf die Arktis ist wie ein Blick auf den sprichwörtlichen Kanarienvogel
in der Kohlemine für das gesamte Erdsystem.“ Außerdem sind die „durchschnittlichen Sommertemperaturen in der kanadischen
Arktis jetzt so hoch wie vor beinahe 50.000 Jahren” (und vielleicht sogar wie vor 120.000 Jahren) laut einem online veröffentlichten Artikel vom 23. Oktober 2013 in Geophysical
Research Letters. Die regionale Erwärmung beschleunigt sich, da die Arktis laut einem Artikel des Open
Atmospheric Science Journal vom Oktober 2014 rapide an Eis verliert. „Barrow,
die nördlichste Gemeinde in Alaska, beobachtete für den Zeitraum von 1921-2012
eine Erwärmung von 1,51° Celsius. Dies entspricht ungefähr dem doppelten
globalen Wert und stimmt mit der bekannten polaren Verstärkung überein. Für den
Zeitraum 1979-2012 wurde ein durchschnittlicher jährlicher Temperaturanstieg
von 2,7° Celsius festgestellt, ein beschleunigter Anstieg der Erwärmung im
Vergleich zu den vorherigen Jahrzehnten. … Die große Fläche an offenem Wasser
vor der Nordküste Alaskas im Herbst ging mit einem Anstieg der
Oktobertemperatur in Barrow um beachtliche 7,2° Celsius über den Zeitraum von
34 Jahren einher.“
Zum Thema Geschwindigkeit des Klimawandels wird in einem Artikel in Ecology
Letters vom August 2013 darauf hingewiesen, dass die Rate
des projizierten Klimawandels die früheren Raten der klimatischen
Nischenentwicklung bei Wirbeltierarten dramatisch übertreffen. Mit anderen
Worten, Wirbeltiere können sich nicht schnell genug entwickeln oder anpassen,
um mit den stattfindenden und projizierten Klimaveränderungen Schritt zu
halten. Darüber hinaus sind Mikroben im Boden – Organismen, die einen enormen
Einfluss auf den Kohlenstoffkreislauf unseres Planeten haben – möglicherweise
nicht so anpassungsfähig an den Klimawandel, wie die meisten Wissenschaftler
angenommen haben. Dies geht aus
einem Artikel hervor, der am 2. März 2016 in
PLOS One veröffentlicht wurde: „Diese Studie stützte sich auf ein
langfristiges gegenseitiges Bodentransplantationsexperiment, um die Reaktion
von Trockenböden auf den Klimawandel zu untersuchen. Die beiden
Transplantationsorte lagen 500 Höhenmeter getrennt voneinander auf dem gleichen
Berghang im Osten des US-Bundesstaates Washington und wiesen ähnliche
Pflanzenarten und Bodentypen auf. Wir haben die ursprünglichen
Bodentransplantationen und -kontrollen von 1994 erneut untersucht und nach 17
Jahren die CO2-Produktion, die Temperaturreaktion, die Enzymaktivität und die
Struktur der Bakteriengemeinschaft gemessen.“ Das Fazit geht aus einem Bericht von Phys.org hervor: „Die Wissenschaftler
fanden auch nach 17 Jahren eine geringere Anpassungsfähigkeit als erwartet.
Während sich die mikrobielle Zusammensetzung der Proben kaum veränderte,
behielten die Mikroben in den beiden Testsätzen von transplantierten Böden
viele ihrer Merkmale in ihrem „natürlichen“ Klima bei, einschließlich
zu einem großen Teil ihre ursprüngliche Atmungsrate.“ Mit anderen Worten,
selbst die kleinsten Organismen sind nicht in der Lage, mit Klimaveränderungen
Schritt zu halten. Vielmehr ist die biologische Aktivität in Böden angesichts
großer, rascher Klimaveränderungen relativ konstant.
Wie kritisch ist arktisches Eis? Während fast 80 Kalorien erforderlich
sind, um ein Gramm Eis bei 0° Celsius zu schmelzen, erhöht das Hinzufügen von
80 Kalorien zu demselben Gramm Wasser bei 0° Celsius seine Temperatur auf 80°
Celsius. Anthropogene Treibhausgasemissionen fügen der Erdoberfläche mehr als
2,5 Billionen Kalorien pro Stunde (ca. 3 Watt pro Quadratmeter, fortlaufend) hinzu.
Wechselwirkungen zwischen Rückkopplungen führen zu nichtlinearen
Ergebnissen. Die plötzliche Kaskadierung von Nichtlinearitäten wird in einem
Artikel in Interface vom
11. November
2015 ausführlich erläutert. Interaktionen zwischen
Rückkopplungen sind in der Arktis besonders offensichtlich. Zum Beispiel, wird
in Geophysical Research Letters vom
5. Mai 2014 berichtet, dass „eine weitere Reduzierung der saisonalen
Eisdecke in Zukunft zu größeren Wellen führen wird, die wiederum einen Mechanismus
zum Aufbrechen von Meereis und zur Beschleunigung des Eisrückgangs anstoßen
werden.“ Ein anderes Beispiel aus der Region ist Thema eines Artikels in Geophysical
Research Letters vom 10. September 2015 mit dem Titel „Steigende
Methanemissionen aus nördlichen Feuchtgebieten stehen im Zusammenhang mit dem
Rückgang des Meereises.” Wie aus dem Titel hervorgeht,
zeigt der Artikel „dass steigende Methanemissionen in Feuchtgebieten mit
dem Rückgang des Meereises verbunden sind“. Weitere Beweise für diese Form von Wechselwirkungen kommen auf. Ein Artikel in Philosophical Transactions of the Royal
Society A vom 5. Oktober 2015 nimmt den
Durchschnitt von zwei vom IPCC angebotenen konservativen Erwärmungsszenarien
und kommt zu dem Schluss, dass in gefrorenen Boden eingeschlossener
Kohlenstoff, der hauptsächlich in Form von Methan vorliegt, schnell auf
Erwärmung reagiert. Im Speziellen „entspricht die Menge an Kohlenstoff aus dem Permafrost,
die in die Atmosphäre gelangt, für jedes Grad Celsius der globalen Erwärmung,
1,5 Jahren globaler Kohlendioxidemissionen.“ Über ein
weiteres Beispiel für Wechselwirkungen zwischen sich selbst verstärkenden
Rückkopplungseffekten wurde in Scientific Reports vom 29. Oktober 2015
berichtet. In diesem Fall sah man Tundra-Brände als Ursache für das Auftauen von
Permafrost. Mehr Brände bedeuten mehr Kohlenstoff in der Atmosphäre. Das
Gleiche gilt für die Methanfreisetzung aus dem auftauenden Permafrost. Je mehr
Brände entstehen, desto mehr Methan wird aus dem auftauenden Permafrost
freigesetzt. Dies schafft bessere Bedingungen für immer mehr
Brände. Ein in der Online-Ausgabe von Scientific Reports am 10.
November 2015 veröffentlichter Artikel bietet ein Beispiel für die Bildung von
Meereis und die Freisetzung von Methan: „Die Verstärkung der
globalen Erwärmung in der Arktis hat zu einem verstärkten Rückzug des Meereises
im Sommer geführt, der den Gasaustausch zwischen dem Arktischen Ozean und der
Atmosphäre beeinflusst, wo Meereis zuvor als physikalische Barriere fungierte.
Kürzlich beobachtete, erhöhte atmosphärische Methankonzentrationen in
arktischen Regionen mit fraktionaler Meereisbedeckung deuten auf unerwartete
Rückkopplungen beim Methanzyklus hin.“ Ein Artikel im Journal of Geophysical Research: Earth
Surface vom 23. November 2015 vertieft die
Wechselwirkung zwischen Waldbränden und dem Auftauen des Permafrostbodens: „Es zeigt sich, dass
die Klimaerwärmung der dominierende Faktor für die Reduzierung des Permafrosts
ist. Der Erwärmungstrend des Klimas wird die Ausdehnung des Permafrosts in
dieser Region von derzeit 67% auf 2% bis 2100 verringern. … Da die aktive
Schicht nach einem Brand dicker ist und sich in den meisten Bereichen nicht
erholen kann, sind die Brandauswirkungen auf die aktive Schicht weit
verbreitet. Im Durchschnitt verdickt ein Brand die aktive Schicht um etwa 0,5
m. Die Auswirkungen von Feuer auf die aktive Schicht hat sich nach 1990
aufgrund der Klimaerwärmung deutlich erhöht.“ Annals of Applied Bio-Sciences vom Januar 2016 enthält einen Artikel mit dem Titel „Positive Rückkopplung zwischen
Klimawandel, Waldschädlingen und Kohlenstoffkreislauf.“ Dies ist einer
von den seltenen Fällen, in denen der Titel die Geschichte vorwegnimmt. Dies
ist ein weiteres Beispiel für eine Wechselwirkung zwischen sich selbst
verstärkenden Rückkopplungsmechanismen.
Laut einem Artikel der Online-Ausgabe von Geophysical Research Letters vom 22. Februar 2016, ist „das Auftauen
des Permafrostbodens ebenso wichtig wie die Geschichte der Brände“ um die
Veränderung der prozentualen Baumbedeckung (PTC) im Zeitraum 2000-2014 zu erklären.
Darüber hinaus „überwiegt am südlichen Rand der Permafrostzone der PTC-Verlust
aufgrund des Auftauens von Permafrost den PTC-Gewinn aus dem Nachwachsen nach
den Bränden. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des Auftauens von
Permafrost für die Kontrolle der regionalen borealen Waldveränderungen im
letzten Jahrzehnt.“
Die Übersäuerung der Ozeane in Verbindung mit dem erhöhtem Anteil von atmosphärischem
Kohlendioxid schreitet mit beispielloser Geschwindigkeit – die schnellste in den letzten 300 Millionen Jahren – voran, was zu
einer starken Simplifizierung der Ökosysteme führt und dadurch
selbst ein Massensterben auslösen kann. Bereits in den letzten drei Jahrzehnten ist die Hälfte des Great
Barrier Reefs abgestorben und das gesamte marine Nahrungsnetz ist bedroht. Wie bei vielen
Eigenschaften ist der Arktische Ozean auch führend bei der Übersäuerung. Ähnlich wie die
Temperaturverzögerung in Bezug auf die Erhöhung der Treibhausgasemissionen
bleiben Änderungen des Säuregehalts der Ozeane hinter Veränderungen des atmosphärischen
Kohlendioxids zurück, wie Environmental Research Letters am 21. Februar 2014 berichtet. Ein weiterer Beitrag
zu den Wechselwirkungen bei der Übersäuerung der Meere stammt aus einem Artikel in Nature
Geoscience vom 18. April 2016, in dem berichtet wird, dass die Übersäuerung
der Meere eine gewichtige Konsequenz der Freisetzung von Kohlendioxid in die
Atmosphäre durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist. Insbesondere wenn
überschüssiges atmosphärisches CO2 mit Meerwasser reagiert, bildet es Kohlensäure,
die wiederum den Ozean „übersäuert“ und dramatische Veränderungen in den
Ökosystemen der Ozeane verursacht. Der Arktische Ozean reagiert besonders
empfindlich auf solche Veränderungen. Diese jüngste Studie stellt die These
eines neuartigen Mechanismus für die Übersäuerung des Arktischen Ozeans auf,
die die Freisetzung und den anschließenden Abbau von organischem Material aus
aufgetautem Permafrost und kohlenstoffreichem Abfluss der Flüsse im Meerwasser
umfasst. Mit anderen Worten, das Schmelzen von Permafrost an Land führt zu
einer beschleunigten Übersäuerung des Ozeans.
Eine in der Online-Ausgabe von Nature Geoscience vom 18. April 2016 veröffentlichte Studie zeigt
einen starken Beitrag von Süßwasser und terrestrischem Kohlenstoff zur
Übersäuerung des ostsibirischen Arktischen Schelfs. Die Studie nennt
Igor Semiletov und Natalia Shakhova als Co-Autoren und zeigt die Wechselwirkung
zwischen den untersuchten, sich selbst verstärkenden Rückkopplungseffekten, der
Süßwasserschmelze, dem Permafrost und der Übersäuerung des Ozeans.
Beobachtungen seit 1999 deuten darauf hin, dass der Säuregehalt an einigen
Orten bereits Werte überschritten hat, die Forscher nicht vor dem Jahr 2100
erwartet haben. Dies lag zum Teil an der „extremen Aragonit-Untersättigung“.
Aragonit ist eine Form von Calciumcarbonat, die im Ozean weit verbreitet ist.
Es kippt die Ozeanchemie in Richtung des Grundniveaus der pH-Skala. Kohlenstoff
im Wasser kippt die pH-Skala in Richtung des Säureniveaus. Der Grad, in dem das
Wasser mit Aragonit gesättigt ist, ist ein Marker für den Calciumgehalt
insgesamt – und ein Marker für die Übersäuerung, die durch zunehmende
Kohlenstoffbelastung im Wasser verursacht wird.
Sogar Bakterien werden durch die Übersäuerung des Ozeans negativ
beeinflusst. Laut einem Bericht in Nature Climate Change vom 11. Januar 2016 fungieren, diese winzigen Organismen als Kläranlagen des Ozeans.
Gleichzeitig helfen Bakterien bei der Freisetzung von Nährstoffen wie
Stickstoff und Phosphor, die für die Nahrungskette unerlässlich sind.
Eine Metaanalyse von 632 veröffentlichten Experimenten aus der Online-Ausgabe von Proceedings of the National Academy of Sciences vom 12. Oktober
2015 quantifizierte die Richtung und das Ausmaß des ökologischen Wandels,
der Resultat der Übersäuerung und Erwärmung der Ozeane ist, und stellte in der
Regel eine Vereinfachung fest. In der Zusammenfassung heißt es: „Die Analyse
der Reaktionen in Kurz- und Langzeitexperimenten sowie von Studien an
natürlichen CO2-Schloten zeigt nur wenige Anzeichen für eine Akklimatisierung
an Übersäuerung oder Temperaturänderungen, mit Ausnahme von Mikroben. Diese
Konzeptualisierung des Wandels über ganze Gemeinschaften und ihrer trophischen
Verbindungen hinweg prognostiziert eine Verringerung der Vielfalt und der
Verbreitung verschiedener Schlüsselspezies, die das derzeitige Funktionieren
der Meeresökosysteme stützen.“
Immer mehr Wissenschaftler sind sich einig, dass eine Erwärmung von 4
bis 6° Celsius einen toten Planeten zur Folge haben wird. Und sie sagen weiter,
dass wir diesen Punkt viel früher erreichen werden, als die meisten Leute
glauben. Die Zusammenfassung eines Berichts aus Online-Ausgabe des Bulletin of Mathematical Ecology vom 25.
November 2015 enthält die folgenden Zeilen: „Der weltweite Abbau
von atmosphärischem Sauerstoff (der, falls er eintrifft, offensichtlich den
größten Teil des Lebens auf der Erde töten kann) ist eine mögliche weitere,
katastrophale Folge der globalen Erwärmung, eine globale ökologische
Katastrophe, die übersehen wurde.“ Die Studie zeigt, dass ein Anstieg der Wassertemperatur der Weltmeere
um rund sechs Grad Celsius, den einige Wissenschaftler schon für 2100
prognostizieren, die Sauerstoffproduktion durch Phytoplankton durch
Unterbrechung des Photosyntheseprozesses zum Stillstand bringen könnte. Laut einer Überschrift der University Corporation for Atmospheric
Research, „wird der weitverbreitete Verlust des maritimen Sauerstoffs in 2030er
Jahren bemerkbar werden.“
Die in Global Biogeochemical Cycles veröffentlichte Studie enthält die folgende
Zusammenfassung: „Unsere Ergebnisse belegen eindeutig den starken
Einfluss der natürlichen Klimavariabilität auf die innere
Sauerstoffverteilung.“ Selbst wenn der Mensch unter Wasser atmen könnte, würden
wir Sauerstoff dafür benötigen.
Clive Hamilton kommt in seinem Buch Earthmasters
vom April 2013 zu dem Schluss, dass „ohne [mit industrieller Aktivität
verbundene atmosphärische Sulfate]… die Erde um zusätzliche 1,1 C wärmer wäre.“
Diese Schätzung entspricht der von James Hansen und Kollegen, die auf eine Abkühlung von 1,2°
Celsius (plus oder minus 0,2° Celsius), resultierend aus atmosphärischen
Partikeln, schließen (die vollständige Veröffentlichung in Atmospheric Chemistry and Physics vom
22. Dezember 2011finden Sie hier. Beide Schätzungen sind in Relation zu
einem Artikel aus dem Journal of
Geophysical Research: Atmospheres vom 27. Mai 2013 konservativ, in dem über
einen Temperaturanstieg von ca. 1° Celsius aufgrund einer
Verringerung der anthropogenen Aerosole um 35-80% berichtet wird. Mit anderen Worten,
der Zusammenbruch bringt uns innerhalb weniger Wochen direkt auf 2° Celsius. Ein
Artikel in Energy
Policy vom Juni 2016 enthält die Feststellung, dass „es
unwahrscheinlich ist, dass das <2° Celsius Ziel erreicht werden kann. Der
Fokus sollte so schnell wie möglich auf dem Ausbau der erneuerbaren Energien
liegen, um die Erwärmung auf 2,5-3° Celsius zu begrenzen.“ Ein Bericht in der Online-Ausgabe von Nature Geoscience vom 14. März 2016 streicht heraus, dass die
Klimasensitivität der Erde geringfügig höher ist, als von globalen
Klimamodellen angenommen und viel höher ist, als in anderen Beobachtungsstudien
angegeben. Insbesondere die Befüllung mit atmosphärischem Aerosol verursachte
„eine Abkühlung, die etwa ein Drittel der kontinentalen Erwärmung aufgrund
steigender Treibhausgaskonzentrationen im letzten halben Jahrhundert
überdeckte.“ In Übereinstimmung mit diesem Ergebnis kommt ein weiterer Artikel in derselben Ausgabe von Nature Geoscience zu dem Schluss, dass „die
Luftqualitätsvorschriften in der nördlichen Hemisphäre sowie die Ozean- und
Luftzirkulation und das arktische Klima eng miteinander verbunden sind.“
Insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität durch Begrenzung der
Luftverschmutzung haben dazu beigetragen, die Arktis zu erwärmen.
Laut einer Veröffentlichung in Nature Climate Change vom 24. November 2013, wird die Erwärmung
des Planeten noch lange nach dem Ende der Emissionen andauern. Mehrere andere
akademische Wissenschaftler sind in der Fachliteratur zu keinem geringeren
Schluss gekommen, als dass die 2-Grad-Grenze – lange Zeit ein politisches Ziel,
kein wissenschaftliches Ziel außer unter fehlinformierten Wissenschaftlern – tatsächlich
unmöglich zu erreichen ist (siehe beispielsweise der Übersichtsbeitrag von Mark New und Kollegen veröffentlicht
in Philosophical Transactions der Royal
Society A vom 29. November 2010 und der folgende Absatz aus einem Artikel der Review of European, Comparative & International Environmental Law
vom 12. März 2014: „Die Länder sind weiter davon entfernt, ihre Ziele
zu erreichen, und die Weltgemeinschaft ist weiter davon entfernt, das Ziel zu
erreichen, die Erwärmung auf 2° Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu
begrenzen, als es die Emissionsdaten vermuten lassen“). Das Deutsche Institut für Internationale Politik und Sicherheit hat am 2. Juni
2013 festgestellt, dass eine Begrenzung des Anstiegs der globalen
Durchschnittstemperatur auf 2° Celsius nicht mehr durchführbar ist (und der Spiegel stimmt schließlich in seiner Ausgabe vom 7. Juni
2013 zu), während die ultra-konservative Internationale Energieagentur zu dem Schluss kommt, dass „Kohle bis 2017 Öl als
dominierenden Energieträger fast überholen wird …ohne eine wesentliche Abkehr
von Kohle könnten die globalen Durchschnittstemperaturen bis zum Jahr 2050 um 6
Grad Celsius steigen, was zu einem verheerenden Klimawandel führen würde.“ Bei
11:20 in diesem Video, zeigt der Klimaforscher Paul Beckwith,
dass sich die Erde innerhalb eines Jahrzehnts um 6° Celsius erwärmen könnte (er
lässt ‚könnte‘ in einem Video
vom 25. November 2014: „Der Abrupte Klimawandel ist bereits im Gange“ weg, um seinen
Standpunkt zu verdeutlichen und er kommt auch zu dem Schluss, dass die Erde
einen Temperaturanstieg von 16° Celsius erleben könnte, wenn auch von einem
Punkt, 5° Celsius unter der heutigen globalen Durchschnittstemperatur. Beckwith
wird von Dahr Jamail in Truthout vom
13. Januar 2015 zitiert: „Meiner Ansicht nach, befindet sich unser Klimasystem
im frühen Stadium des abrupten Klimawandels, der, ungebremst, innerhalb von
einem oder zwei Jahrzehnten zu einem Temperaturanstieg von 5 bis 6 Grad Celsius
führen wird.“ Wenn Sie Beckwiths Ansicht für extrem halten, betrachten Sie (1)
einen ähnlichen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf der Grundlage einer Modellanalyse, die im Dezember
2012 im Journal of Climate
veröffentlicht wurde, (2) den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 5°
Celsius vor 55 Millionen Jahren während einer Zeitspanne von 13 Jahren (beschrieben in Proceedings of the National Academy of Sciences vom 1. Oktober 2013 und stark unterstützt
von diesem Bericht in der Online-Ausgabe von Nature Geoscience vom 15. Dezember 2014 bevor es ein Artikel
in Climate of the Past im Januar 2015 in Frage stellte)
sowie (3) die Rekonstruktion regionaler und globaler Temperaturen
der letzten 11.300 Jahre veröffentlicht in Science vom März 2013.
Ein Ergebnis ist in der folgenden Abbildung dargestellt.
Es sind nicht nur Wissenschaftler, die wissen, worauf wir uns zubewegen. Wie Nafeez Ahmed in der Ausgabe des Guardian vom 14. Juni 2013 berichtete, bereitet sich
das Pentagon auf öffentlichen Dissens über Klima- und Energieschocks vor. Laut
Ahmeds Artikel: „Streng geheime Dokumente der US National Security Agency
(NSA), die der Guardian enthüllte, schockierten die Welt mit Enthüllungen über
ein umfassendes US-basiertes Überwachungssystem mit direktem Zugriff auf
Facebook, Apple, Google, Microsoft und andere Technologiegiganten.
Neuseeländische Gerichtsakten legen nahe, dass Daten, die das Prism-System der
NSA gesammelt hat, in die Geheimdienstallianz ‚Five Eyes‘ geflossen sind, deren
Mitglieder – neben den USA – Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland
sind.“ Kurz gesagt, das „Pentagon weiß, dass ökologische, wirtschaftliche
und andere Krisen eine breite öffentliche Wut auf Regierung und Konzerne
auslösen könnten“ und planen dementsprechend. Solche „Aktivitäten sind mit
der US-Verteidigungsplanung des letzten Jahrzehnts verbunden, die zunehmend
über die Gefahr von Unruhen im eigenen Land besorgt war, die durch
katastrophale Ereignisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel, Energieschocks
oder Wirtschaftskrisen ausgelöst werden könnten – oder alle drei.“ In ihrer
vierjährlichen Verteidigungsbilanz 2014 zog das US-Militär das Fazit: „Der Klimawandel ist eine weitere große
Herausforderung für die USA und die Welt insgesamt. Mit zunehmenden
Treibhausgasemissionen steigt der Meeresspiegel, die durchschnittlichen globalen
Temperaturen steigen und Unwetterereignisse nehmen zu.“
Der Direktor der Central Intelligence Agency der Vereinigten Staaten, John
Brennan, hielt am 16. November 2015 auf der Eröffnungssitzung des
Global Security Forums 2015 eine Rede, am Zentrum für strategische und
internationale Studien und sprach den Klimawandel an: „Die Beziehung der Menschheit
zur natürlichen Welt verschärft diese Probleme und ist eine potenzielle Quelle
der Krise selbst. Das letzte Jahr war das wärmste seit Beginn der
Aufzeichnungen, und dieses Jahr ist auf dem Weg, noch wärmer zu werden. Extreme
Witterungsbedingungen können zusammen mit staatlichen Maßnahmen, die sich auf
die Nahrungsmittel- und Wasserversorgung auswirken, humanitäre Krisen
verschlimmern oder hervorrufen. Von größter Bedeutung ist, dass stark
verringerte Ernteerträge an mehreren Orten gleichzeitig einen Schock bei den
Lebensmittelpreisen mit verheerenden Auswirkungen auslösen könnten, insbesondere
in ohnehin fragilen Regionen wie Afrika, dem Nahen Osten und Südasien. Der
eingeschränkte Zugang zu Nahrungsmitteln und Wasser erhöht die Aussicht auf
Hungersnöte und tödliche Epidemien erheblich.“
„Die Klimaerwärmung wird voraussichtlich die Produktion von langkettigen,
mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren im Phytoplankton verringern“,
heißt es in einem Artikel in der Online-Ausgabe von Global Change Biology vom 12. April 2016. Diese essentiellen
Fettsäuren sind für die Gesundheit aller Wirbeltiere von entscheidender
Bedeutung und stehen in direktem Zusammenhang mit der Gesundheit des
Herz-Kreislauf- und Immunsystems sowie mit der neurologischen Funktion, dem
Sehvermögen und der Reproduktion.
Durch den Klimawandel verschlechtert sich auch die Situation an Land.
Steigende Mengen an atmosphärischem Kohlendioxid haben den Proteingehalt von
Goldrutenpollen reduziert, einer wichtigen Nahrungsquelle für nordamerikanische
Bienen in der Spätsaison. Der Titel eines
Artikels in Proceedings of the Royal
Society B vom 13. April 2016 nimmt die Geschichte
vorweg: Steigendes atmosphärisches CO2 verringert die Proteinkonzentration einer
Blütenpollenquelle, die für nordamerikanische Bienen unverzichtbar ist.
Der globale Polizeistaat ist hier, und wird von subtilen Änderungen der Erdrotation begleitet, die
durch das Abschmelzen von Gletschern und Eisschichten verursacht werden (d.h. der
Klimawandel führt zu einer Verschiebung der Erdpole).